Personal an Flughäfen in NRW streikt – Stillstand am Kölner Airport – Verspätungen und lange Wartezeiten

Am Flughafen Köln/ Bonn und in Düsseldorf wird gestreikt. / copyright: Henning Kaiser / dapd
Am Flughafen Köln/ Bonn und in Düsseldorf wird gestreikt.
copyright: Henning Kaiser / dapd

Wegen eines Streiks müssen sich Passagiere bis zum Wochenende an den Airports in Düsseldorf und Köln/Bonn auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Am Donnerstagmorgen legten insgesamt rund 370 Sicherheitsmitarbeiter ihre Arbeit nieder, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di bestätigte.

Am Düsseldorfer Flughafen wurden bis zum
Vormittag mehr als 90 von 528 Verbindungen gestrichen. “Wir rechnen noch
mit deutlich stärkeren Beeinträchtigungen”, sagte ein Sprecher. Vor den
Sicherheitskontrollen bildeten sich lange Schlangen. Von den 42
sogenannten Spuren, an denen Fluggäste und Handgepäck überprüft werden,
waren den Angaben zufolge nur sechs geöffnet. “Da bildete sich ein
Nadelöhr.”

Laut Flughafen sollten am Donnerstag 44.500 Passagiere
an- und abfliegen. Die Fluglinien versuchen den Angaben zufolge vor
allem Langstreckenflüge, stark frequentierte Verbindungen und
Zubringermaschinen trotz des Streiks starten zu lassen. Neben dem
Sicherheitspersonal streiken in Düsseldorf zudem etwa 200 Mitarbeiter
der Personal- und Warenkontrollstelle.

Bundespolizei setzt Ersatzpersonal ein

Am
Kölner Flughafen herrschte zunächst Stillstand. Alle
Sicherheitskontrollen seien am Morgen geschlossen worden, sagte ein
Sprecher. Am Vormittag öffneten dann zwei Spuren. Wartende Fluggäste
wurden den Angaben zufolge mit Schokoriegeln und Wasser versorgt. 80
Abflüge waren für den Donnerstag insgesamt geplant. Bis zum Vormittag
fielen mehr als zehn Starts und Landungen aus. Es war zunächst unklar,
wie viele Maschinen im Laufe des Tages noch betroffen sein würden.
Allein die Fluggesellschaft Germanwings hat nach eigenen Angaben
fünfzehn Verbindungen gestrichen.

Die für die Kontrollen
zuständige Bundespolizei kündigte an, schnellstmöglich für
Ersatzpersonal zu sorgen. Es würden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um
die Lücken zu schließen, sagte ein Sprecher auf Anfrage der
Nachrichtenagentur dapd.

Die Gewerkschaft hatte zu dem zweitägigen
Streik aufgerufen, um für höhere Löhne für die Beschäftigten im Wach-
und Sicherheitsgewerbe in Nordrhein-Westfalen zu kämpfen. Die
Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern waren zuvor gescheitert.

Nach
Gewerkschaftsangaben befinden sich 70 bis 80 Prozent der Beschäftigten
in der untersten Lohngruppe mit einem Stundenlohn von 8,23 Euro. Die
Gewerkschaft will daher 2,50 Euro mehr pro Stunde sowie eine Erhöhung
der Löhne im Aviation-Bereich an den Flughäfen auf einheitlich 16 Euro
brutto und die Anpassung der Löhne bei den Werkfeuerwehren auf das
Niveau der Berufsfeuerwehren.

In der vergangenen Woche hatte
ver.di das Sicherheitspersonal am Flughafen Hamburg zu Warnstreiks
aufgerufen. Etwa ein Drittel der 176 Flüge war dort ausgefallen.

Passagiere werden gebeten, sich bei ihren Airlines über den Status ihres
Flugs zu erkundigen. Der Flughafen hat eine telefonische Hotline
geschaltet: 02203 – 404 000. Weitere Infos unter: www.koeln-bonn-airport.de

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion