So wird Köln noch attraktiver

Drei Forderungen von City-Marketing Köln an den neuen OB. Heinrich Remagen sagt was Köln braucht!

Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters und des Stadtrats ist gelaufen. Das Ergebnis: für viele überraschend. Wird die Wahl des Bundestages ähnlich? Egal wer im Kölner Rathaus regiert, für City-Marketing Köln bleibt die Forderung, mit allen Kräften in Rat und Verwaltung, in der Bürgerschaft, beim Handel und der Industrie für ein optimales Köln zu arbeiten. Heinrich Remagen, Vorstand der einflussreichen Vereinigung und Mitglied unseres Redaktionsbeirats, erklärte im Gespräch mit Ulrich Gross, Chefredakteur von CityNEWS Köln, drei der wichtigsten Projekte.

Mit tollen Events Köln-Besucher locken

„Das neue Platzkonzept für Köln ist grundsätzlich zu begrüßen“, so Heinrich Remagen, „aber wir fürchten, dass jetzt die Plätze tot beruhigt werden.“ Neue Veranstaltungs-Ideen haben kaum Chancen auf eine Genehmigung. Mit Erfolg verlangten die meisten Bürger Verbote von Primitiv-Veranstaltungen wie Trödel- und Ramschmärkten auf zentralen Plätzen wie dem Neumarkt. Auch die Konzentration aller Events rund um Alkohol und Essen in den Bereich der Altstadt gilt als richtig. Jedoch: Initiativen, eine große Ausstellung rund um das Thema Wein und seine mehr als 2000 Jahre alte Kultur in einem architektonisch anspruchsvollen Mobil-Bau auf dem Neumarkt zu veranstalten, lehnte die Verwaltung ebenso ab wie den Plan, in der Altstadt ein Meeting mit einigen Formel 1-Boliden und Fahrern zu verabreden.

„Man muss immer zu Ausnahmen bereit sein, ohne die große Linie zu verlassen,“ fordert Heinrich Remagen. „Wir hatten den Neumarkt mit Auf- und Abbauzeiten fast 300 Tage im Jahr belegt“, kritisiert der City-Marketing-Vorstand. „Das hat sich gebessert. Wir brauchen attraktive Veranstaltungen, die bis weit über die Grenzen der Stadt hinaus Besucher in die City locken“. Dem Ziel dient auch die Initiative „K 100“, in der sich u.a. Kaufhof-Chef Herbert Hamacher engagiert. Die Bewohner der Region in einem Umkreis von 100 Kilometern rund um Köln sollen animiert werden, häufiger die Domstadt mit ihren vielen faszinierenden Möglichkeiten zu besuchen: Shoppen, Sehen, Gesehen werden, die Museen, Theater und sonstigen Kultureinrichtungen, die Gastronomie genießen und last but not least Köln als Erlebniszentrum für wirklich jeden Anspruch.

Stadtmarketing privatisieren

Diese Forderungen führen direkt zu einem zentralen Punkt auf Remagens Wunschzettel: dem privatwirtschaftlich organisierten Stadtmarketing. Zur Zeit drehen viele engagierte Leute an vielen Stellen an den Stellschrauben, mit denen der Aufschwung auf Touren kommen soll. Aber es gibt weder eine Koordination noch eine große Linie. Der Slogan „Köln ist ein Gefühl“ passt für die Tourismus-Werbung, aber für Industrie und Handel muss eine andere Aussage entwickelt werden.

„Für uns ist die absolute Benchmark hamburg.de“, sagt Heinrich Remagen Diese Internet-Site wird von einer privaten GmbH & Co KG im Auftrag des Senats und vieler Institutionen der Hansestadt betrieben und bietet in optimaler Form alle Information zur City. „Vertrauen Sie der Marke hamburg.de, die offizielle Internetsite für die Freie und Hansestadt Hamburg für Hamburger und Touristen,“ heißt es im Internet. „Der Senat trägt einen großen Teil der Kosten, Deckungsbeiträge erwirtschaftet die Gesellschaft aber auch durch eigene Aktivitäten wie z.B. die Vergabe von Lizenzen,“ weiß der Vorstand von City-Marketing Köln. Für Köln wünscht er sich einen cleveren Manager, der nicht durch Beamten- und Verwaltungsvorschriften behindert wird.

Was passiert mit Karstadt?

Die Arcandor-Pleite bedroht auch die Kölner City. Denn was passiert mit den Karstadt-Läden in der Breite Straße und der Neumarkt-Galerie? Bei Sinn-Leffers am Neumarkt, ebenfalls eine Arcandor-/Quelle-Tochter, ist vorübergehend ein Shop mit Exoten-Deko-Artikeln und vermeintlichen Antiquitäten eingezogen. Insider rechnen mit dem Aus für Karstadt-Köln, selbst bei einer Übernahme der Läden durch den Metro-Konzern. Kaufhof wird sich wohl in der City auf sein Flaggschiff auf der Schildergasse konzentrieren.

Nicht nur wegen dieser drohenden Groß-Schließungen fordert City-Marketing Köln ein Leerstandsmanagement. „Wenn die alten Eigentümer weg sind, wird ihr Laden nicht mehr gepflegt. Die Scheiben und Gehwege verschmutzen, die Fenster werden mit allerlei Werbung zugeklebt, das Objekt macht schnell einen verwahrlosten Eindruck,“ kritisiert Heinrich Remagen.

Autor: Ulrich Gross