Musik berührt wie kaum eine andere Kunst; sie beeinflusst unsere Emotionen, macht glücklich und laut diverser Studien sogar schlau. Der musikalischen Wirkungspalette haben sich mittlerweile zahlreiche Forscher gewidmet und versucht die durch Töne hervorgerufen Gefühls- bis Geistesblitze wissenschaftlich zu erklären.
Kaum etwas beeinflusst unsere Stimmung so sehr wie Musik. Je nach Musikrichtung können die Klänge beruhigend, erheiternd oder motivierend sein. Musik setzt Endorphine frei und macht glücklich – auch wenn manche Lieder Tränen fließen lassen, so ist auch dies befreiend und hat langfristig gesehen einen positiven Effekt. Das bestätigt auch seit langem die Forschung. In mehreren Studien wurde bestätigt, dass die passende Musik die Konzentrationsfähigkeit erhöht, das Lernen erleichtert, vor Depressionen und sogar vor Krankheiten wie Alzheimer schützen kann, versteckte Kreativität freisetzt und die Intelligenz fördert. Bereits vor über 20 Jahren belegte die US-Psychologin Frances H. Rauscher von der University of California in ihrer seitdem als den „Mozart-Effekt“ bekannten Studie, dass Probanden räumliche Aufgaben besser lösten, nachdem ihnen Mozart vorgespielt wurde. Seitdem haben sich viele Forscher der Frage „macht Musik schlau“ gewidmet, eine Übersicht über die Studienmethoden und deren Ergebnisse hat der Bayrische Rundfunk auf seiner Internetseite zusammengestellt.
Musikalisches Wunderkind: Rolling Stones machen kreativ, Mozart intelligent
In einer Studie von Spotify wurde der Lernerfolg durch Musik ebenfalls untersucht und sogar in verschiedene Genres untergliedert. Demnach eigne sich klassische Musik perfekt, um Mathematik zu lernen. Lieder mit einem Tempo von 50 bis 80 Bpm (Beats per minute) aktivieren die linke Gehirnhälfte und helfen dabei, Problemlösungen und logische Zusammenhänge besser zu erkennen. Die rechte Gehirnhälfte hingegen reagiere sensibel auf Rock- und Popmusik und erhöhe die Kreativität.
Auf das Thema geht auch der Experte für Zeitmanagement, Lernen, Motivation und Konzentration, Dr. Martin Krengel, auf seinem Blog ein, gibt Tipps für ein durch Musik effizienteres Arbeiten und listet seine persönliche Konzentrations-Hitlist auf.
Persönliche Hitlist als Gute-Laune-Garant: Musik muss positive Emotionen wecken, sonst verliert sie ihren Reiz
Das Wissen, dass Musik wie Dünger auf die geistige Entwicklung wirkt, wird bereits in der Pädagogik genutzt. Viele Kindergärten schreiben sich die Anwendung musikalischer Früherziehung auf die Fahne. Denn Musik steigert die geistige Beweglichkeit und wirkt sich positiv auf die Sprachentwicklung aus. Das liegt zum einen daran, dass das Gehirn keinen Unterschied zwischen sprachlicher und musikalischer Information macht – beides fördert das Gehirn durch positive Reize. Zum anderen ähneln musikalische Tonfolgen denen in der Mathematik. Wer frühzeitig ein Instrument lernt, dem soll es folglich leichter fallen, mit Zahlen umzugehen.
Natürlich muss das nicht heißen, dass Kinder ab sofort mit Musik dauerbeschallt werden, dass der Künstler von nun an nur noch Rock hören sollte oder der Mathematikstudent komplett auf Klassik umschwenken soll. Musik muss positive Emotionen wecken, ansonsten verliert sie ihren Reiz. Mit der richtigen – oder laut Experten „der passenden“ – Musik lässt sich der Alltag angenehmer überbrücken, Herausforderungen beschwingter meistern. Ob beim Sport oder beim Hausputz, Bewegungen fallen leichter mit ansprechenden Hintergrundreizen. Gute Gründe also, seine eigenen Playlisten für spezielle Situationen anzulegen und bei Bedarf anzuhören. Gute Laune und Motivation auf Knopfdruck bietet zusätzlich das Radio. Damit ist Abwechslung rund um die Uhr garantiert ohne eigenes Zutun. Dafür braucht es noch nicht einmal mehr ein installiertes Radio. Unkompliziert geht es über das Internet. Mit jedem PC, Tablet oder Smartphone lassen sich unzählige Radiosender (mit speziellen Internetradios sogar bis zu 20.000 weltweit) online empfangen. Einzige Voraussetzungen sind Internetzugang, Lautsprecheroder gegebenenfalls Kopfhörer.
Das Tolle: Übers Internet lassen sich die Radiosender nach Stil sortieren, auch werden neue Bands und Songs vorgeschlagen, die sich nach den bisherigen Favoriten orientieren. Zehn Tipps Radio per Internet zu hören hat die Internetseite von Computerbild zusammengetragen, so lässt sich der Musikspaß individuell optimieren.
Denn ob Musik nun schlau macht oder nicht – böd wäre es, die ausnahmslos positiven Nebenwirkungen von Musik nicht für sich zu nutzen.