Als Reiseland ist das südostasiatische Vietnam noch immer ein Geheimtipp. Nach der jahrzehntelangen Abschottung durch Krieg und Kommunismus werden Touristen nun stark umworben. Am besten lässt sich das Land auf einer Rundreise in Vietnam entdecken.
Wer auf einer Rundreise Vietnam erleben möchte, fährt gewöhnlich von Norden nach Süden oder umgekehrt. Die klassische Tour beginnt in der Hauptstadt Hanoi im Norden des Landes, die in diesem Jahr ihren 1000. Geburtstag feierte. Hanoi ist bis heute eher gemütlich und übersichtlich geblieben. Die sehenswerte Altstadt und das elegante Kolonialviertel der Franzosen mit Oper und Luxushotels befinden sich beide am malerischen Hoan Kiem-See. Dieser bildet das Herz der Innenstadt. Der Jade-Tempel auf einer kleinen Insel im See, der über eine rotgestrichene Holzbrücke erreicht wird, ist ein beliebtes Fotomotiv. Sehenswert ist auch der Komplex im Nordwesten der Stadt. Dessen Zentrum bildet das Mausoleum von Ho Chi Minh, dem Staatsgründer des modernen Vietnam. Auf dem Areal befinden sich mehrere Museen, das Wohnhaus von Ho Chi Minh und der schöne One-Pillar-Temple.
Keine Rundreise ist komplett ohne einen Ausflug in die Bucht von Halong. Diese gehört zum Welterbe der Menschheit. Angeblich legte sich hier einst ein Drache zur Ruhe, dessen Höcker nun als einzelne Karstfelsen aus dem Meer ragen. Die unvergleichliche Schönheit dieser Bucht sollte am besten mehrere Tage auf einer Kreuzfahrt erlebt werden und nicht nur bei einer hektischen Tagestour von Hanoi aus.
Von Kaisern und Kriegen: Die Mitte Vietnams
Wer auf einer Rundreise Vietnam besucht, wird an vielen Orten mit Spuren des Vietnamkriegs konfrontiert. Nirgendwo jedoch so deutlich wie in der alten Kaiserstadt Huë, in deren Nähe die heftig umkämpfte Grenze zwischen dem kommunistischen Norden und dem pro-amerikanischen Süden verlief. Nachdem sich Vietcong-Kämpfer in der Kaiserzitadelle am Pearl-Fluss verschanzten, zerbombten die Amerikaner die prachtvolle Residenz der vietnamesischen Kaiser bis auf die Grundmauern. Nur wenige historische Gebäude blieben verschont. Andere Teile des Palastes werden seit einigen Jahren originalgetreu wieder aufgebaut. Wer sich für den Krieg interessiert, kann von Huë Tagesausflüge in die DMZ (demilitarisierte Zone) unternehmen und alte Schießstände und Festungen der Amerikaner besuchen.
Beschaulicher ist es jenseits des Wolkenpasses. Nahe der Stadt Da Nang liegt das malerische Hoi An, das für seine vielen Schneider bekannt ist. Traditionelle asiatische Häuser säumen die ruhigen Straßen und Straßencafés laden zum Verweilen ein. Mit einem gemieteten Fahrrad ist der traumhaft schöne Sandstrand, der sich über 10km von Hoi An nach Da Nang hinzieht und von den Amerikanern China Beach genannt wurde, in einer knappen halben Stunde erreicht.
Eine Stadt wie keine andere: Ho Chi Minh City (Saigon)
Egal ob Vietnamkrieg oder Kolonialzeit. Keine Stadt wird so sehr mit Vietnam verbunden wie die riesige Metropole im Süden des Landes, die zwar offiziell nun Ho Chi Minh City heißt, aber von den Einheimischen weiter Saigon genannt wird. Das verschlafene Hanoi mag Regierungssitz sein, Saigon ist das wirtschaftliche und kulturelle Herz Vietnams. Sehenswürdigkeiten besitzt die Stadt eher wenige, außer den schönen alten Gebäuden aus der Kolonialzeit wie die Kirche Notre Dame und das alte Postamt. Doch wer auf einer Rundreise Vietnam erleben und verstehen will, sollte einige Tage in dieser chaotischen, überwältigenden Stadt verbringen und sich einfach treiben lassen.
Saigon ist auch der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in das Mekong Delta oder für einige Tage Entspannung am Strand. Zum Beispiel auf der Insel Phu Quoc, die die Regierung zum “Phuket Vietnams” ausbauen möchte, oder im schönen Badeort Nha Trang am südchinesischen Meer.