Wirtschaftskriminalität und ihre Bekämpfung

In der Bundesrepublik Deutschland sind immer mehr Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung der KPMG. Für die Studie „Wirtschaftskriminalität in Deutschland 2010“ wurden rund 300 Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen befragt.

Acht von zehn befragten Unternehmen hält Wirtschaftskriminalität dabei für ein ernsthaftes Problem. Besonders im Mittelstand wird jedoch die Gefahr wirtschaftskrimineller Handlungen unterschätzt.

Zu nachlässige Prävention

Wirtschaftskriminalität ist in Deutschland eine wachsende Bedrohung, vor der sich Unternehmen ausreichend schützen sollten. Besonders die deutschen Mittelstandsbetriebe unterschätzen gegenwärtig noch immer die Bedrohung, die von wirtschaftskriminellen Machenschaften ausgeht. Häufig vernachlässigen sie aufgrund des Vertrauens zu ihren Mitarbeitern die internen Kontrollsysteme. Nur jedes zweite Unternehmen hat in den vergangenen Jahren verstärkte Maßnahmen ergriffen, um sensible Daten und Informationen zu schützen.

Zu wenig Schutz vor Reputationschäden

Laut einer anderen Untersuchung verursacht jedes aufgedeckte Delikt im Schnitt einen Schaden von circa 4,3 Millionen Euro. Wesentlich schwerer als der finanzielle Verlust ist mittlerweile für die betroffenen Unternehmen die Schädigung des Rufs infolge von Korruption, Datendiebstahl und Preisabsprachen. Fast jedes zweite deutsche Unternehmen hat zwischen 2007 und 2009 einen Reputationsverlust in Folge einer Straftat erlitten.

Experten sind der Ansicht, dass sich viele Unternehmen bei der Prävention zu stark auf klassische Bereiche wie zum Beispiel Einkauf oder Vertrieb beschränken. Nicht vernachlässigt werden sollten jedoch ebenfalls die Bereiche Rechnungslegung und Kreditmanagement. In vielen Fällen wird die meiste Energie auf die Aufdeckung von Betrug und Korruption investiert. Zahlreiche Betriebe konzentrieren sich dabei zu wenig auf den Umgang mit Verdachtsfällen und können nicht angemessen auf konkrete Fälle reagieren. In diesem Fall erhöht sich die Gefahr, dass das Unternehmen Reputationsschäden aufgrund des unzureichenden Umgangs mit konkreten Fällen erleidet.

Wie kann Wirtschaftskriminalität bekämpft werden?

Um zu verhindern, dass Korruption und ähnliche Delikte dem eigenen Unternehmen einen Schaden zufügen, sollten präventive Maßnahmen in Form von Kontrollhandlungen ergriffen werden. Liegt ein Verdachtsfall vor, dann können externe Kräfte mit der Aufdeckung des Deliktes beauftragt werden. Professionelle Detektive können mit Maßnahmen verdeckter Ermittlung und Überwachung alle nötigen Informationen recherchieren. Ihre Beobachtungen notieren die Profi-Ermittler sachgemäß, so dass diese Informationen in vollem Umfang gerichtlich verwertbar sind.

Spezielle Wirtschaftsdetektive sind in vielen Städten Deutschlands aktiv und können mit einem vielseitigen Repertoire an Ermittlungsarbeiten beauftragt werden. Hierzu zählen unter anderem die Aufklärung von Versicherungsbetrug, Einkommens- und Vermögensbetrug, Diebstahl und Veruntreuung, Werksspionage oder Datenmissbrauch. Auch können die Regionalbüros Fälle von arbeitsrechtlichem Fehlverhalten aufdecken. Mit Hilfe des Observations- und Ermittlungsteams können verdächtige Mitarbeiter diskret verfolgt und mit modernen technischen Hilfsmitteln überführt werden. Die gesicherten Beweise liefern eine solide Grundlage für die spätere zivil- und strafrechtliche Verfolgung überführter Mitarbeiter.