Polizei: Albanische “Touristen” im “Fremdenverkehrszentrum Köln-Rodenkirchen” gestrandet

Albanische "Touristen" im "Fremdenverkehrszentrum Köln-Rodenkirchen" gestrandet... - copyright: Rike / pixelio.de
Albanische “Touristen” im “Fremdenverkehrszentrum Köln-Rodenkirchen” gestrandet…
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Mitunter recht skurril fallen die Erklärungsmuster von in reinen Wohngebieten in Köln-Rodenkirchen erwischten Einbrechern auf die strenggenommen rhetorische Frage aus, warum sie sich denn aktuell dort aufhalten. Vor allem dann, wenn sich die weitergehende amtliche Frage nach der Herkunft der von ihnen im konkreten Einzelfall mitgeführten, hochpreisigen Cartier-Uhr sehr zeitnah erübrigt. Und sich auch persönliche Unterlagen von weiteren erst kurz zuvor heimgesuchten Einbruchsopfern im Handschuhfach des kontrollierten Fahrzeugs finden.

So geschehen bei einem Polizeieinsatz am Mittwochabend (7. Dezember 2016) im gutbürgerlichen Köln-Rodenkirchen. Anlass war gegen 21.30 Uhr der Notruf einer aufmerksamen Anwohnerin (46) der Lessingstraße: “Da fährt ein blauer Golf mit albanischem Kennzeichen um die Häuser!” Tatsächlich war die Melderin selbst Geschädigte eines Wohnungseinbruchs vom Sonntagabend (4. Dezember) gewesen: Bis dahin Unbekannte hatten mit einem Pflasterstein gegen 20.15 Uhr ihre Terrassentür eingeschlagen und aus der anschließend komplett durchwühlten Wohnung wertvollen Schmuck entwendet.

Navi- und Handy-Ausfall in Rodenkirchen – auf dem Weg nach Frankreich?

Eine erste eintreffende Streifenwagenbesatzung bemerkte das verdächtige, am Auenweg Höhe Moltkestraße stehende Fahrzeug. In dem VW saßen zwei Verdächtige (32, 24), die sich gegenüber den Polizisten nur in gebrochenem Englisch artikulieren konnten. Und die dann folgende, geradezu epische Einlassung hatte es in sich: “Wir sind Touristen – und auf dem Weg nach Frankreich. Wir reisen hier nur durch. Hier sind wir stehengeblieben, weil unser Navigationsgerät den Geist aufgegeben hat. Und unsere Handys haben kein Netz”, gab der Ältere radebrechend von sich. Sein 24-jähriger Kompagnon ergänzte: “Ich wohne bei meiner Mutter in Metz – an den Straßennamen kann ich mich jetzt nicht erinnern. Die wollte ich jedenfalls mit meinem Kumpel besuchen. Aber jetzt sind doch tatsächlich unser Navi und unsere Mobiltelefone ausgefallen. Eigentlich wollten wir in Köln in Richtung Zentrum fahren…”

Im Kofferraum des von den Beamten durchsuchten Golf fand sich ein Stemmeisen. Und neben den bereits erwähnten, persönlichen Unterlagen der Melderin lag dort auch die Cartier Armbanduhr einer ihrer Nachbarinnen (51) aus der nahen Gartenstraße. In deren Wohnung im ersten Obergeschoss waren die Täter über den Balkon erst am Freitagabend (2. Dezember 2016) eingebrochen, um Schmuck und Bargeld zu stehlen.

Die “Weiterfahrt der verirrten Reisenden” ins westliche Ausland hatte sich mit deren Festnahme und der Sicherstellung ihres Fahrzeugs sowie der erwähnten Utensilien erledigt. Bis dahin war das albanische Duo, das in Deutschland keinen festen Wohnsitz vorweisen kann, hier noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Das ermittelnde Kriminalkommissariat 72 führt die ertappten Einbrecher heute einem Haftrichter vor.