Nachwuchs bei den Elefanten im Kölner Zoo

Nachwuchs bei den Elefanten im Kölner Zoo - copyright: Rolf Schlosser
Nachwuchs bei den Elefanten im Kölner Zoo
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Dicke Freude: Es gibt Nachwuchs bei den Elefanten im Kölner Zoo. Elefantenkuh “Maha Kumari” hat heute Nacht ein Jungtier zur Welt gebracht. Der noch namenlose und etwa 100 Kilogramm schwere Bulle durchstreift bereits gut sichtbar und auf eigenen Beinen sein neues Revier in Köln-Riehl.

“Maha Kumari” gebar inmitten der Elefantenherde ihr Baby. Möglich ist dies, da die Tiere in der mit 20.000 Quadratmetern besonders großzügigen Elefantenparkanlage immer in ihrem natürlichen Sozialverband bleiben und die Muttertiere nicht vom restlichen Herdenverband abgetrennt werden. Mutter und Jungtier können dadurch von den erfahrenen “Tanten” unterstützt werden.

Der noch namenlose und etwa 100 Kilogramm schwere Bulle durchstreift bereits gut sichtbar und auf eigenen Beinen sein neues Revier in Riehl. - copyright: Werner Scheurer
Der noch namenlose und etwa 100 Kilogramm schwere Bulle durchstreift bereits gut sichtbar und auf eigenen Beinen sein neues Revier in Riehl.
copyright: Werner Scheurer

Vater des Jungtiers ist “Sang Raja”. Er ist einer der beiden im Zoo lebenden Zuchtbullen. “Maha Kumari” kam 2007 in der Domstadt zur Welt. Damit geht der Kölner Zoo erstmals in die zweite Zuchtgeneration und ist auf einem guten Weg zu einer gewachsenen Herde.

Weitere Elefanten-Geburten in diesem Jahr im Kölner Zoo erwartet

Mit der Zucht dieser hochbedrohten Tierart leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Arterhaltung" - copyright: Kölner Zoo
Mit der Zucht dieser hochbedrohten Tierart leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Arterhaltung”
copyright: Kölner Zoo

Noch drei weitere Elefantenkühe sind trächtig: “Marlar” (11 Jahre), “Kreeblamduan” (34 Jahre) und “Tong Koon” (30 Jahre). Der zuständige Kurator für die Elefanten, Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel, freut sich: “Dieses war der erste Streich. Bei drei weiteren Elefantenkühen erwarten wir in den nächsten Monaten eine Geburt. Mit der Zucht dieser hochbedrohten Tierart – es gibt nur noch rund 35.000 Asiatische Elefanten – leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Arterhaltung”.

Elefantenkuh "Maha Kumari" hat heute Nacht ein Jungtier zur Welt gebracht. - copyright: Werner Scheurer
Elefantenkuh “Maha Kumari” hat heute Nacht ein Jungtier zur Welt gebracht.
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Arno Schulz, Reviertierpfleger bei den Elefanten, ergänzt: “Nachwuchs bedeutet für uns auch immer mehr Aktivität in der Gruppe, mehr Interaktion und einen stärkeren Gruppenzusammenhalt, denn die sogenannten Tanten kümmern sich mit um die Jungen.”

Mit dieser Geburt ist Kölns Dickhäuterherde auf nun 14 Tiere angewachsen. Es ist schon die achte Geburt im Kölner Zoo seit Eröffnung der neuen Elefantenparkanlage im Jahr 2004. Die Asiatischen Elefanten im Kölner Zoo werden im sogenannten geschützten Kontakt gehalten. Die Herde ist quasi außerhalb der Trainingszeiten rund 22 Stunden – also Tag und Nacht – zusammen.

Es ist schon die achte Geburt im Kölner Zoo seit Eröffnung der neuen Elefantenparkanlage im Jahr 2004. - copyright: Rolf Schlosser
Es ist schon die achte Geburt im Kölner Zoo seit Eröffnung der neuen Elefantenparkanlage im Jahr 2004.
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Wissenswertes über Elefanten

Wissenswertes über Elefanten - copyright: Rolf Schlosser
Wissenswertes über Elefanten
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Elefanten werden in Indien als heilig verehrt, einer der wichtigsten Götter des Hinduismus trägt einen Elefantenkopf: Ganesha. Er steht für Weisheit und gilt als Bezwinger der Hindernisse. Und zu Recht sind Elefanten überall so beliebt: Ihr Anblick ist majestätisch und anmutig, dennoch können sie auch unglaublich witzig sein.

Ein entspanntes Elefanten-Leben

  • Ein Elefant muss in etwa 150 Kilo am Tag essen – dafür brauchen sie 17 Stunden täglich
  • Ihre Nahrung verwerten sie allerdings nur zu 40%, sie haben ein weniger effizientes Verdauungssystem als etwa die Wiederkäuer
  • Elefanten bekommen in ihrem Leben sechsmal neue Zähne, sie werden wie bei einem Fließband von hinten nach vorne getragen
  • Die Elefantenkälber werden zwei Jahre lang gestillt
  • Elefanten haben einen – im Gegensatz zum Menschen – recht kurzen Schlaf. So schlafen sie nur bis zu vier Stunden. Manchmal stehen sie 30 Minuten, nachdem sie sich hingelegt haben, wieder auf um sich auf die andere Seite zu legen
  • In der Regel legen Elefanten fünf Kilometer pro Stunde zurück, bei Gefahr können sie aber bis zu 40 km/h schnell werden
  • Kälte und Schnee sind für asiatische Elefanten kein Problem – viele stammen aus Höhenlagen, in denen nachts Minusgrade herrschen

Törröööö – Mal laut, mal leise

  • Elefanten können laut sein: Mit einer Lautstärke von 85 bis 90 Dezibel unterhalten sie sich
  • Aber auch ganz leise: Per Infraschall kommunizieren Elefanten, das sind Frequenzen von 14 bis 24 Hertz – für uns Menschen unhörbar
  • Dadurch können sie sich auf Entfernungen bis zu 2,5 Kilometern verständigen.
  • Ein Elefant erkennt bis zu 100 seiner Artgenossen an ihrer Stimme

Riesen-Fakten

  • Ein Elefant kann 50 bis 60 Jahre alt werden
  • Asiatische Elefanten haben kleinere Ohren als ihre afrikanischen Artgenossen
  • Der größte Elefant war über zehn Meter lang und 4,21 Meter hoch
  • Elefantenkälber wiegen bei der Geburt zwischen 75 und 150 Kilo
  • Vier bis fünf Kilo wiegt das Elefantengehirn, das Herz zwölf bis 21 Kilo, abhängig vom Alter – Zum Vergleich: das menschliche Gehirn wiegt 1.300 bis 1.400g, das Herz nur 300g
  • Die Elefantenhaut ist zwei Zentimeter dick, trotzdem spüren sie bereits die Berührung einer Feder

Der Rüssel – das richtige Werkzeug

  • Der Rüssel ist ein Greif-, Riech- und Kampfgerät
  • Durch die Nasenlöcher des Rüssels saugen sie acht bis zehn Liter Wasser. Sie können aber nur über den Mund trinken – sonst müssten sie husten. Deshalb spritzen sie sich das aufgesaugte Wasser mit dem Rüssel in den Mund
  • 40.000 Muskeln stecken im Rüssel – damit können sie bis zu 400 Kilo heben
  • Die richtige Kontrolle über ihren Rüssel muss auch geübt werden: Junge Elefanten brauchen dazu zwei Jahre. Dabei treten einige Jungtiere sogar aus Versehen drauf
  • Auch der Schwanz wird als Tastorgan benutzt – dieser hilft bei der Orientierung

Quelle: Kölner Zoo