“Mittelstand trifft Minister” in der IHK Köln: Sigmar Gabriel in Köln zu Gast

V.l.n.r.: Dr. Ortwin Weltrich, Rüdiger Otto, Sigmar Gabriel, Ulf Reichardt, Michael Jäger copyright: IHK Köln / Ulrich Kaifer
V.l.n.r.: Dr. Ortwin Weltrich, Rüdiger Otto, Sigmar Gabriel, Ulf Reichardt, Michael Jäger
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Mehr als 200 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region Köln folgten heute der gemeinsamen Einladung von ARBEITGEBER KÖLN, Handwerkskammer zu Köln und Industrie- und Handelskammer zu Köln zum Dialog mit Sigmar Gabriel. Die Teilnehmer diskutierten mit dem Bundesminister u. a. über die Themen Bürokratieabbau, Digitalisierung, Fachkräfte, Finanzierung und Gründergeist. Gabriel stellte das Aktionsprogramm „Zukunft Mittelstand” des BMWi vor, das aus einer gemeinsamen Erklärung mit den drei Spitzenverbänden der Wirtschaft, BDI, ZDH und DIHK im Juli 2015 hervorgegangen war. In dieser hatten sich die Kooperationspartner auf eine moderne Mittelstandspolitik verständigt.

Unternehmen unterstützen, Wachstum fördern

„Mit dem Aktionsprogramm wollen wir den Mittelstand bei den aktuellen Herausforderungen, von einer alternden Gesellschaft über die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt bis hin zur Digitalisierung unterstützen”, sagte der Bundesminister. Im Rahmen des Programms stärke man u. a. die duale Berufsausbildung, helfe den Unternehmen mit Willkommenslotsen bei der Integration der Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit und informiere mit „Mittelstand 4.0″-Kompetenzzentren über digitale Chancen. „Vor allem auf die beiden Herausforderungen Digitalisierung und Integration von Flüchtlingen haben wir bereits früh reagiert und sind im Sinne unserer Mitgliedsunternehmen gut vorbereitet. Mit unserer Initiative Digital Cologne unterstützen wir kleine und mittlere Unternehmen bei der Bewältigung der digitalen Transformation. Und mit den Maßnahmenprogrammen „AusbildungsPerspektive” und „ArbeitsPerspektive” unserer IHK-Stiftung helfen wir Flüchtlingen dabei, sich möglichst reibungslos in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren. Für einen Erfolg sind aber auch optimale Rahmenbedingungen notwendig. Der zügige Ausbau der Breitbandnetze für eine gelungene Digitalisierung genau so wie verlässliche ausländerrechtliche Rahmenbedingungen für die Integration der geflüchteten Menschen in unsere Unternehmen“, sagte Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Sigmar Gabriel versprach, den ambitionierten Breitbandausbau weiter zu fördern. Zudem sollen die Unternehmen von unnötiger Bürokratie entlastet werden, „um diesen noch mehr Luft für Investitionen zu verschaffen“, so der Bundesminister.

Bundesminister Gabriel diskutiert Aktionsprogramm mit Kölner Unternehmerinnen und Unternehmern copyright: IHK Köln / Ulrich Kaifer
Bundesminister Gabriel diskutiert Aktionsprogramm mit Kölner Unternehmerinnen und Unternehmern
copyright: IHK Köln / Ulrich Kaifer

Die Zukunft des Mittelstands im Fokus

Gabriel lobte außerdem den „besonderen Spirit“ der mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Kombination aus Leistungsbereitschaft und Gemeinwohlorientierung hätte Deutschland erfolgreich durch viele schwierige Zeiten gebracht. „Mit ihren pfiffigen Ideen, ihrer Ausbildungsbereitschaft und Treue zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind sie Motor und Herzstück unserer Volkswirtschaft“, sagte der Bundesminister. Rüdiger Otto, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, wies auf die Erfolgsbilanz am Arbeitsmarkt hin, die ganz wesentlich dem Mittelstand zu verdanken sei. Gleichzeitig beklagte Otto die Versäumnisse bei Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und in das Bildungswesen. „Diese führen zu einem Engpass, der die Expansionschancen der mittelständischen Wirtschaft gerade in unserer Region schmälert“, sagte Otto. Wolfgang Reß, Geschäftsführer von ARBEITGEBER KÖLN, sprach sich für eine Industriepolitik aus, die Lösungen für die großen Herausforderungen wie Energiewende und demografischer Wandel bietet. „Die mittelständisch geprägte Industrie NRWs hat einen schweren Stand – und nicht nur, weil hier viele energieintensive Branchen angesiedelt sind. Wir brauchen neben einer besseren Industrieakzeptanz vor allem das richtige Fundament für Investitionen und Innovationen“, sagte Reß.

Die Ergebnisse aus der heutigen und den noch folgenden Dialogveranstaltungen sollen am 31. Mai 2016 auf einem Mittelstandsgipfel im Bundeswirtschaftsministerium vorgestellt werden.