Dunkle, glatte, schimmernde Steine auf dem nackten Rücken einer liegenden jungen Frau – mit so einem Foto wird die Massage mit heißen Basaltsteinen in der Regel bebildert. Aber in Wahrheit funktioniert die sogenannte Hot-Stone-Massage anders, weiß der Kölner Internist Hans-Ulrich Jabs vom Deutschen Wellness Verband.
“Werden die heißen Steine direkt auf den Körper gelegt, kann das zu Verbrennungen führen”, sagt Jabs. Daher liegt zum Schutz immer ein Handtuch zwischen Steinen und Haut. Oder die Steine werden langsam und gleitend über die Haut bewegt.
Die Grundidee der Steinmassage ist, dass der Körper mit unterschiedlich großen und glatt geschliffenen Basaltsteinen und eventuell auch Marmorsteinen bearbeitet wird, die Steine dabei ihre Temperatur abgeben und so für tiefe Entspannung sorgen. Eingesetzt werden Steine in unterschiedlicher Größe – die kleineren beispielsweise für eine Massage zwischen den Zehen, die größeren für die Massage des Rückens oder der Oberschenkel.
Entspannen vom Nacken bis zu den Zehen
Die Behandlung beginnt damit, dass die Basaltsteine in einem Wasserbad auf etwa 60 Grad erhitzt, auf eine Massageliege ausgebreitet und dann mit einem Tuch abgedeckt werden. “Der oder die zu Massierende legt sich dann so darauf, dass die heißen Steine unter anderem neben der Wirbelsäule liegen und einige Minuten lang ihre Wärme abgeben können”, sagt Jabs. Danach werden die Körperstellen, die anschließend massiert werden sollen, mit einem warmen Öl eingerieben, damit die Steine besser über die Haut gleiten.
“Die Steine sind wie eine Ergänzung der Handfläche”, sagt Jabs. Viele Kunden würden die Steine bei der Massage gar nicht spüren. Die Steine lösen Muskelverspannungen, etwa im Nacken- oder Lendenbereich. Gleichzeitig würden die Gelenke des Masseurs entlastet, weil er nicht so starken Druck ausüben müsse wie bei der Massage mit den Händen. Schlecht sei, wenn der Masseur mit den Steinen auf Knochen treffe, die Steine zu stark erwärme oder sie nicht ausreichend bewege. “Denn dann ist der therapeutische Sinn verfehlt”, sagt Jabs.
Heiß und kalt ergänzt sich gut
Als Ergänzung zur klassischen Hot-Stone-Massage mit den Basaltsteinen gibt es mittlerweile eine Anwendung, bei der zusätzlich mit kalten Marmorsteinen gearbeitet wird. Bei diesem Behandlungsablauf werden zwischendurch kurze Reize mit den kühlen Marmorsteinen gesetzt. Die Blutgefäße ziehen sich dann zusammen. Das wirke schmerz- und entzündungshemmend, sagt Jabs. Auf lange Sicht rege die Behandlung den Stoffwechsel an und fördere die Durchblutung.
Eine Massage mit den Steinen dauert 45 bis 60 Minuten. Als Richtwert für die Kosten gilt: nicht mehr als 1,50 Euro pro Minute. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Steinmassage nicht.
Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion