Die Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen KVB-Vorstand dauert an

Reinarz war Ende März von seinen Aufgaben entbunden worden, nachdem immer neue Pannen und Unregelmäßigkeiten beim Bau der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn bekanntgeworden waren. / copyright: Henning Kaiser/ ddp
Reinarz war Ende März von seinen Aufgaben entbunden worden, nachdem immer neue Pannen und Unregelmäßigkeiten beim Bau der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn bekanntgeworden waren.
copyright: Henning Kaiser/ ddp

Auch über drei Monate nach der Ablösung von KVB-Vorstandsmitglied Walter Reinarz haben die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) noch keinen Nachfolger für den Technik-Experten gefunden.

“Die Suche läuft auf Hochtouren”, sagte ein Sprecher des Verkehrsunternehmens. Dabei greife man auf die Dienste einer Personalberatung zurück.

Reinarz war Ende März von seinen Aufgaben entbunden worden, nachdem immer neue Pannen und Unregelmäßigkeiten beim Bau der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn bekanntgeworden waren. Als Technik-Vorstand trug er die Verantwortung für die Großbaustelle, auch war ihm ein mangelhaftes Krisenmanagement vorgeworfen worden.

Probleme an der U-Bahnbaustelle Waidmarkt gelten als wahrscheinlichste Ursache für den Einsturz des Kölner Stadtarchivs und zweier benachbarter Wohnhäuser, bei dem am 3. März 2009 zwei Männer getötet und unzählige wertvolle Kulturgüter verschüttet wurden.

Mit der Abberufung des früheren CDU-Kommunalpolitikers habe die KVB weiteren Schaden vom Unternehmen abwenden und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen wollen, hieß es damals. Eine mögliche Pflichtverletzung von Reinarz sei nicht Grundlage dieser Entscheidung gewesen.

Nach seiner Abberufung als Vorstand blieb Reinarz bei unveränderten Bezügen im Unternehmen angestellt. Der Aufsichtsratsvorsitzende sollte mit ihm über einen Auflösungsvertrag verhandeln. Die Gespräche dazu dauerten an, hieß es weiter.

Autor: ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach