Vertrag zwischen Kölnischem Kunstverein und Literaturhaus gescheitert

In der 'Brücke' an der Hahnenstraße verfügt der Kölnische Kunstverein nicht nur über eine Ausstellungshalle, einen Projektraum und Büroräume, sondern zudem über zehn Künstlerarbeitsräume. / copyright: Kölnische Kunstverein
In der ‘Brücke’ an der Hahnenstraße verfügt der Kölnische Kunstverein nicht nur über eine Ausstellungshalle, einen Projektraum und Büroräume, sondern zudem über zehn Künstlerarbeitsräume.
copyright: Kölnische Kunstverein

Nach anderthalb Jahren Vertragsverhandlungen über einen Einzug des Literaturhaus e. V. in das Domizil des Kölnischen Kunstvereins in der “Brücke”, Hahnenstraße 6, sind diese jetzt kurzfristig gescheitert. Das Literaturhaus Köln muss sich nun kurzfristig nach einem neuen Standort umsehen.

Geplant
war ein Umzug des Literaturhauses Köln zu Anfang Juli in die städtische
Liegenschaft. Der Kölnische Kunstverein (KKV) hat sich nun aus den
Vertragsverhandlungen zurückgezogen.

Nachdem der Vorstand des KKV
in der Öffentlichkeit den Einzug bereits angekündigt hatte, nennt
dieser jetzt in einem Brief an die Stadt neue Gründe für einen Rückzug.
Durch einen zusätzlichen Nutzer der Immobilie sei von einer nicht
kalkulierbaren Betriebskostenerhöhung auszugehen. In einem heutigen
Vermittlungsgespräch mit der Stadt sprach der Vorstand zusätzlich von
neuen künstlerischen Schwerpunktsetzungen unter einer neuen
künstlerischen Leitung.

Es sei geplant den Theatersaal – der
ursprünglich dem Literaturhaus zur Dauernutzung angeboten wurde, um
dauerhafte Mieteinnahmen zu generieren – in Zukunft selbst mehr zu
bespielen.

Das Literaturhaus muss sich kurzfristig nun nach einem
neuen Haus umschauen. Die Nutzung im Forum für Fotografie wurde durch
den privaten Eigentümer gekündigt. Wie bisher wird die Verwaltung das
Literaturhaus bei der Suche nach zentralen eigenen Räumlichkeiten
unterstützen und eine temporäre Unterbringung in Büros anbieten.

Die Brücke
 
Im Jahre 2002 musste der Kunstverein sein Domizil an der
Cäcilienstraße verlassen. Das städtische Areal am Haubrich-Hof
wurde über viele Jahre, zunächst für den Neubau des
Wallraf-Richartz-Museums, dann für den Neubau des
Rautenstrauch-Joest-Museums zur Disposition gestellt und schließlich der
Abriss von Kunsthalle und Kunstverein geplant.
 
Als intermistische Unterkunft, für eine geplante Zeit von drei Jahren
wurde der Kunstverein “Die Brücke”, ein von Riphahn 1949/50 erbautes
Gebäude auf der Hahnenstraße, zur Verfügung gestellt. Da sich Pläne für
ein dort einzurichtendes Design-Haus zerschlugen und der Neubau am
Josef-Haubrich-Hof sich im Jahre verzögerte, wurde dem Kunstverein das
gesamte Haus für 30 Jahre übertragen. Eine nachhaltige Adaptierung,
unter Einbezug der ursprünglichen Gestaltung und Nutzung der
denkmalgeschützten Räume, hat der Kunstverein erfolgreich umgesetzt. In
Eigeninitiative und mithilfe von nicht unerheblichen akquirierten
Sponsorengeldern konnte die “Brücke” in einen angemessen Zustand
versetzt werden. Die Stadt erhielt ein repräsentatives kulturelles
Gebäude zurück und der Kunstverein konnte seine Ausstellungstätigkeit
fortsetzten.
 
In der “Brücke” verfügt der Kölnische Kunstverein nicht nur über eine
Ausstellungshalle, einen Projektraum und Büroräume, sondern zudem über
zehn Künstlerarbeitsräume, die er neu eingerichtet hat, eine
Künstlerwohnung, einen Vortrags-/Veranstaltungssaal und ein Kino, das er
mit dem Filmclub 813 teilt.

Quelle: Kölnische Kunstverein

Autor: Redaktion / Stadt Köln/ Kölnische Kunstver