Konrad-Adenauer-Schule gründet erste Schülergenossenschaft in Köln

Ralf Eibel und Martin van Neerven setzen ihre Unterschrift für die Partnerschaft Schülergenossenschaft (v. l. n. r.). / copyright: PSD Bank
Ralf Eibel und Martin van Neerven setzen ihre Unterschrift für die Partnerschaft Schülergenossenschaft (v. l. n. r.).
copyright: PSD Bank

Vierzehn Schüler und eine Schülerin der Konrad-Adenauer-Schule gründeten gestern gemeinsam mit ihrem Schulleiter Martin van Neerven und Projektleiter Thomas Happ die erste Schülergenossenschaft in Köln.

An der Konrad-Adenauer-Schule, einer Real- und Aufbauschule im Kölner Mauritiusviertel, lernen rund 700 Schüler. Ein Schwerpunkt ihrer Ausbildung ist die effektive Vorbereitung auf ihr Berufsleben. So werden die Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse in allen Fachbereichen angeleitet, sich mit dem Thema “Beruf” auseinander zu setzen. Neben dem verpflichtenden Stundenplan gibt es zusätzlich eine große Auswahl an Arbeitsgemeinschaften, die sich, im Sinne der Schwerpunktsetzung der Schule, ebenfalls mit der Berufsvorbereitung befassen.

Eine Bereicherung für das Angebot der Arbeitsgemeinschaften bietet ab diesem Schuljahr Thomas Happ (45), Lehrer für Sozialwissenschaft, Politik, Geschichte und Informatik, an: Seine AG wird eine Schülerfirma gründen. Jedoch handelt es sich hierbei nicht um ein herkömmliches Gewerbe, in welchem die Schüler beispielsweise einen Schulkiosk oder eine Fahrradwerkstatt führen, sondern um ein genossenschaftliches Unternehmen. “Ich bin sehr stolz darauf, mit meinen Schülern die erste Schülergenossenschaft in Köln zu gründen”, erklärt Happ. “Eine Schülergenossenschaft soll Kindern und Jugendlichen praxisnah die Vorteile kooperativen Wirtschaftens erlebbar machen. Das gemeinsame Arbeiten in einer nachhaltigen Schülergenossenschaft eröffnet ihnen Einblicke in konkrete wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge. Es verlangt Innovation, Kreativität, Eigeninitiative und Teamgeist.”

Professionelle und tatkräftige Unterstützung

Für Kölns erste Schülergenossenschaft fanden sich vierzehn Schüler und eine Schülerin aus der achten und neunten Klassenstufe. Sie wurden gemeinsam mit AG-Leiter Happ sowie Schulleiter Martin van Neerven für ihren Startschuss in die PSD Bank Köln eG eingeladen. Van Neerven erklärt, warum: “Unsere Schule ist in ein Netzwerk eingebunden, das aus der Stiftung “Partner für Schule NRW“, der Fachhochschule Frankfurt am Main, dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband e.V. und einer Partnergenossenschaft besteht. Die Partnergenossenschaft ist für uns der Partner aus der realen Welt, also eine echte eingetragene Genossenschaft. Wir sind sehr glücklich, dass wir die PSD Bank Köln überzeugen konnten, uns die nächsten zwei Jahre zur Seite stehen.” Die PSD Bank, als eingetragene Genossenschaft, wird Schule und Schülergenossenschaft mit Rat und Tat unterstützen. Ihre erste AG-Stunde erlebten die Schüler in der Bank, wo sie einen Blick hinter die Kulissen erhielten und von Bankvorstand Ralf Eibel erfuhren, was eine Genossenschaft ausmacht. Im Anschluss wurden sie aufgefordert, eigene Ideen zu formulieren. So können sich einige Schüler zum Beispiel vorstellen, die Schulband zu vermarkten und CDs zu verkaufen. Andere schlugen die Eröffnung eines Eiscafés oder einer Autowaschanlage vor. Wieder andere möchten zur Weihnachtszeit und zu Elternsprechtagen backen und die Backwerke gewinnbringend verkaufen. Auch Dienstleistungen wie einen Reparaturservice oder das Ausführen von Hunden wurden genannt.

Ralf Eibel, Vorstandsvorsitzender der PSD Bank, freut sich auf das Projekt: “Es ist für uns das erste Mal, dass unser Know-how als Genossenschaft von jungen Menschen, die eine eigene Schülerfirma gründen wollen, gefragt ist und somit etwas ganz besonderes für uns, von der ersten Stunde an dabei sein zu dürfen.”

In den nächsten Wochen werden die Schüler ihre Wahl aus der Vielzahl der Möglichkeiten treffen und zur Gründungsphase übergehen.