Mit einer großangelegten Kontrollaktion im Kölner und Leverkusener Stadtgebiet ist die Polizei Köln am Freitagabend und in der Nacht zu Samstag (31. Juli/1. August) erneut gegen die Raserszene vorgegangen. Neben dem Ordnungs- und Verkehrsdienst sowie dem Kassen- und Steueramt der Stadt Köln hat sich auch der TÜV Rheinland an dem Großeinsatz beteiligt.
Nach den drei folgenschweren Verkehrsunfällen im März und April 2015, bei denen mutmaßlich illegale Autorennen ursächlich waren, hatte die Polizei eine Ermittlungsgruppe “Rennen” eingerichtet. Die Beamten haben innerhalb der vergangenen 12 Wochen die Raser ins Visier genommen und dabei eine Szene von über 200 Fahrzeugen mit einem “harten Kern” von 30 bis 35 Fahrern ausgemacht. In diesem Zeitraum hat die Polizei die Geschwindigkeit von fast 12.000 Fahrzeugen gemessen. Dabei wurden nahezu 2.000 Verwarngelder erhoben und über 600 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gefertigt. 122 Fahrverbote wurden ausgesprochen.
Nach dem weiteren schweren Verkehrsunfall vom 10. Juli 2015, bei dem an der Kreuzung Aachener Straße/Innere Kanalstraße ein unbeteiligter Radfahrer getötet wurde, hat die Polizei in enger Absprache mit der Stadt Köln die Maßnahmen nochmals deutlich intensiviert.
Am gestrigen Abend hat der städtische Ordnungs- und Verkehrsdienst mit sieben Messfahrzeugen und zwei so genannten “Blitzer-Tonnen” an den gemeinsamen Geschwindigkeitskontrollen teilgenommen. Die städtischen Kontrollen erfolgten dabei an den Standorten Aachener Straße (Höhe Aachener Weiher, beide Richtungen), Kaiser-Wilhelm-Ring, Luxemburger Straße (Höhe Klettenbergpark, beide Richtungen), Riehler Straße (Höhe Zoo), Amsterdamer Straße (Höhe Nesselrodestraße), Aachener Straße (Höhe Melatengürtel) und Sachsenring. Zeitgleich wurden in den Stadtgebieten Köln und Leverkusen auch durch die Polizei flächendeckend Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Insgesamt wurden fast 19.500 Fahrzeuge gemessen. Dabei erhoben die Beamten etwa 1.400 Verwarngelder und fertigten 260 Ordnungswidrigkeitenanzeigen. 50 Fahrzeugführer müssen mit einem Fahrverbot rechnen.
Die höchste Geschwindigkeit wurde auf der Riehler Straße in Köln-Riehl in Höhe des Zoos gemessen. Dort war ein Pkw-Fahrer mit 132 km/h unterwegs – statt der dort erlaubten 50 km/h. Ein Autofahrer war bei zulässigen 80 km/h auf der Stadtautobahn 49 km/h zu schnell. Mit erheblichen Sanktionen muss auch ein Fahranfänger rechnen: In seiner Probezeit wurde der 19-Jährige auf der Boltensternstraße innerorts mit 116 km/h gemessen.
Sechs Fahrzeuge wurden durch die Beamten sichergestellt und im unmittelbaren Anschluss an die Kontrolle zur Überprüfung der Verkehrssicherheit dem TÜV Rheinland vorgeführt. Wegen Erlöschens der Betriebserlaubnis wurden gegen die Fahrer entsprechende Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt.
“Auch dieser Einsatz zeigt, wie wichtig konsequente Maßnahmen gegen Raser sind”, resümierte der Leiter der Direktion Verkehr, Leitender Polizeidirektor Martin Lotz. “Die enge Verzahnung polizeilicher und städtischer Kontrollmaßnahmen hat sich bewährt. Wir werden Schulter an Schulter weiter machen.”
Lesen Sie hier weiter: Kommentar von Prof. Dr. Frank Überall zu den illegalen Straßenrennen und Rasern in Köln
Autor: Redaktion / Stadt Köln/ Polizei Köln