Polizistinnen jagen Plüschtiere – Knappe Uniformen sind beim Karneval der Renner

Die Nummer Eins bei der närrischen Modenschau für Frauen ist die Polizeiuniform. / copyright: Roberto Pfeil / dapd
Die Nummer Eins bei der närrischen Modenschau für Frauen ist die Polizeiuniform.
copyright: Roberto Pfeil / dapd

Was ist in der diesjährigen Karnevalssession “In” und was “Out”? Wer im Straßenkarneval auffallen will, muss frieren: Bei den Kostümverkäufern in den rheinischen Karnevalshochburgen sind sexy Polizeiuniformen für die weiblichen Jecken nach Händlerangaben das mit Abstand bestverkaufte Kostüm.

Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes in Essen sagen für
die Tollen Tage im Rheinland Schneeschauer und Temperaturen um null
Grad voraus. Die Männer können sich freuen, denn das Trendkostüm für sie
sind alle Tierkostüme aus Plüsch. Darunter haben lange Unterhosen,
dicke Wollpullover und Skisocken ausreichend Platz.

“Karneval ist
in diesem Jahr sehr früh, deshalb verkaufen sich bei uns die
Plüschkostüme sehr gut”, sagt der Inhaber vom Party-Discount Düsseldorf,
René Georg auf dapd-Anfrage. Ob Esel, Eisbären, Löwen oder Nilpferde –
auch bei den Kostümverkäufern Deiters und bei Karnevalswierts in Köln
sind die Tieroutfits in dieser Session die beliebteste Verkleidung. Gern
genommen die Lösung für Paare: “Die Frau verkleidet sich als
Rotkäppchen und den bösen Wolf gibt es als Plüschkostüm für den Herren”,
sagt Georg.

Die Nummer Eins bei der närrischen Modenschau für Frauen
ist die Polizeiuniform. “Die gibt es in allen Farben und Schnitten, ganz
knapp und sexy, oder etwas länger.”

Köln und Düsseldorf haben ihre eigenen Kostüme

Abseits
des Trends bietet der Fachhandel auch Regionales an. Als Besonderheit
führt Deiters in Düsseldorf das Kostüm des Hoppeditz, des Düsseldorfer
Erzschelmes. “Wir haben das als Einzige”, sagt der Filialleiter von
Deiters Düsseldorf, Frank Peters stolz und fügt hinzu: “Und es wird
stark nachgefragt.”

Im Kölner Karneval lässt sich damit
selbstverständlich nicht punkten. Deshalb gibt es bei Deiters in Köln
Fracks in den traditionellen Farben Rot-Weiß und mit dem Wappen der
Domstadt. “Da kann man auch viel drunter anziehen, wenn es kalt wird”,
sagt Geschäftsführer Björn Lindert. Diese Fracks gebe es auch im
Schottenstil, nach dem Vorbild der Kölner Kult-Band “Brings”. “Das kommt
sehr gut an, die Leute wollen aussehen wie ihre Stars auf der Bühne.”

Und er macht einen weiteren Trend aus: Ein Newcomer sei in diesem Jahr
ein hautenger Ganzkörperanzug, zum Beispiel in Schwarz mit einem
aufgedruckten weißen Skelett. Kein Quadratzentimeter Haut ist zu sehen.
“Aber Trinken geht trotzdem, denn das Kostüm ist aus
flüssigkeitsdurchlässigem Material.”

Schräges kommt an

“Frauen
wollen schön aussehen, der Mann will’s praktisch haben”, weiß der
Geschäftsführer von Karnevalswierts in Köln, Frank Schröder. Deshalb
tragen die Frauen seiner Erfahrung nach eher enge Polizistinnen-Outfits
und die Männer ziehen neben den Tierkostümen im Straßenkarneval auch
gerne Lederhosen oder Wikingerkleidung an. Schröder macht in dieser
Session das Thema Flower Power als weiteren Trend aus. “Das
Hippie-Kostüm ist so schräg, das kommt gut an.” Es gebe Schlaghosen und
Blusen, bestickt mit bunten Blumen, und Westen mit Fellkragen. “Dazu
coole Perücken, tolle Brillen und Taschen – da gibt es viele
Variationsmöglichkeiten.”

Zu den beliebtesten Accessoires zählen laut
Verkaufszahlen Kontaktlinsen in allen möglichen Farben und mit
fluoreszierendem Effekt – die leuchten dann im Dunklen, wie die dünne
Schneedecke, die während der Rosenmontagszüge in Köln und Düsseldorf
liegen bleiben soll.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion