Licht und Schatten zur Kölner Weiberfastnacht

Mit dem Alkoholkonsum stieg in den Abendstunden leider auch das Aggressionspotential. / copyright: krü / pixelio.de
Mit dem Alkoholkonsum stieg in den Abendstunden leider auch das Aggressionspotential.
copyright: krü / pixelio.de

Strahlender Sonnenschein lockte dieses Jahr Tausende Jecke auf die Straßen und zu den Veranstaltungen. Die bestürzende Seite des gestrigen Tages ist ein versuchtes Tötungsdelikt in Leverkusen-Opladen sowie eine Messerstecherei am Friesenplatz, bei der ein Mann schwer verletzt wurde.

Etwas später als in den vergangenen Jahren tummelten sich im Altstadtbereich mehrere Zehntausend Karnevalisten, um an den dortigen Eröffnungsveranstaltungen schunkelnd und singend teilzunehmen. Bei strahlendem Sonnenschein verlief dieser “klassische Straßenkarneval” bis in die Nachmittagsstunden weitgehend störungsfrei. Der Bereich Zülpicher Straße / Hohenstaufenring musste aufgrund des hohen Besucheraufkommens bereits gegen 11.20 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden.

Mit dem Alkoholkonsum stieg in den Abendstunden leider auch das Aggressionspotential. Immer häufiger mussten die eingesetzten Polizeikräfte einschreiten, um Eskalationen zu verhindern. Eine ähnliche Entwicklung nahmen die Feierlichkeiten auch in Leverkusen. Vor allem im Bereich Schlebusch / Großraum Lindenplatz konzentrierte sich ein “Narrenaufkommen” von mehreren Tausend Personen.

In der Domstadt mussten insgesamt 100 Personen in Gewahrsam genommen werden (Leverkusen: 4). 16 Personen wurden in Köln vorläufig festgenommen (Leverkusen: 1). Die Beamten in Köln legten 178 Strafanzeigen vor (Leverkusen: 25), überwiegend wegen Körperverletzungsdelikten. 23 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte wurden verzeichnet sowie 8 Raubdelikte (Leverkusen: vier Widerstände, kein Raub). 198 Platzverweise mussten in Köln ausgesprochen werden (10 in Leverkusen).

“Mit zunehmendem Alkoholgenuss und zu vorgerückter Stunde haben viele Personen ihre natürliche Hemmschwelle verloren. Dies spiegelte sich auch in den Einsätzen wider”, bilanzierte Polizeirat Frank Hilbricht am Morgen nach Weiberfastnacht.

Gegen 22.40 Uhr entwickelte sich am Friesenplatz aus einer Nichtigkeit heraus ein handfester Streit, bei dem ein 24-jähriger Mann schwer verletzt worden ist. Die eingesetzten Beamten nahmen kurz nach der Tat einen Tatverdächtigen (21) fest.

In dem Karnevalsgedränge kamen sich die späteren Kontrahenten auf dem Hohenzollernring als Passanten entgegen. Beide Männer waren zu diesem Zeitpunkt in Begleitung von Freunden. Ein kurzer Rempler genügte, um den anschließenden Streit mit schweren Folgen auszulösen. Zunächst schubsten sich die 21 und 24 Jahre alten Männer unter gegenseitigem Pöbeln. Plötzlich zog der Jüngere in dem Gerangel ein Messer. Als die Streithähne auf dem Boden landeten, verletzte der 21-Jährige seinen Gegner durch einen Messerstich und flüchtete. Einsatzkräfte nahmen den Flüchtigen wenig später im Bereich der Maastrichter Straße vorläufig fest.

Gegen Mitternacht ist ein junger Mann (26) durch Messerstiche in Leverkusen-Opladen zunächst lebensgefährlich verletzt worden. Sein Begleiter (23) wurde ebenfalls durch Stiche verletzt.

Nach bisherigen Ermittlungen hatte sich kurz vor der Tat eine Schlägerei auf der Humboldtstraße nahe einer Gaststätte entwickelt. Die hinzugerufen Beamten schlichteten diese Auseinandersetzung und fertigten eine Strafanzeige. Anschließend verließ der 26-Jährige mit seinem Freund die Örtlichkeit. Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg. Nur wenig später kehrten die beiden verletzt zu der Gaststätte zurück. Nach Angaben des 23-Jährigen wurden sie auf dem Rückweg von einem Unbekannten angegriffen. Der etwa 25 Jahre alte Täter soll unvermittelt auf die beiden Karnevalisten eingestochen haben. Anschließend soll er mit einem Auto in unbekannte Richtung geflüchtet sein.

Nach Angaben der Ärzte ist der 26-Jährige nach einer Notoperation mittlerweile außer Lebensgefahr.

Die Polizei Köln sucht dringend Zeugen die den Vorfall beobachtet haben. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Telefonnummer 0221 – 229 – 0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.

Autor: Redaktion / Polizei Köln