Oberbürgermeister Jürgen Roters lud ins Rathaus ein

Mit fast 57.000 Zuzügen bei den Erstwohnsitzen wurde im Jahr 2009 ein neuer Spitzenwert erreicht. / copyright: Anne Bermüller / pixelio.de
Mit fast 57.000 Zuzügen bei den Erstwohnsitzen wurde im Jahr 2009 ein neuer Spitzenwert erreicht.
copyright: Anne Bermüller / pixelio.de

Mit einem Empfang im Rathaus hat OB Jürgen Roters ein bedeutendes Ereignis gewürdigt: Köln ist jetzt auch amtlich bestätigt Millionenstadt. Am 05.05.2010 überschritt Köln bei den Einwohnern mit Hauptwohnsitz, und damit nach amtlicher Zählweise in Deutschland, die Millionengrenze.

Zu Ehren der “Millionenbürger” und zum Gedenken an dieses für Köln bedeutsame Ereignis hat Oberbürgermeister Jürgen Roters eine Familie ins Rathaus eingeladen, die an diesem Maitag nach Köln gezogen ist.

Der Oberbürgermeister überreichte dem Ehepaar und seinen beiden Kindern als Geschenk der Stadt Köln eine Familien-Jahreskarte für den Kölner Zoo und ein Buch über den Zoo. Holmer (42 Jahre), Bianca (34 Jahre), Lasse (5 Jahre) und Ella Bruhn (3 Jahre) trugen sich anschließend in das Gästebuch der Stadt Köln ein.

Berlin, Hamburg, München und jetzt auch Köln

Oberbürgermeister Jürgen Roters: “Ich freue mich, dass eine solch sympathische Familie wie die Bruhns vor einigen Monaten nach Köln gekommen ist und zur Millionenstadt beigetragen hat. Das bestätigt den Trend, dass viele Menschen wieder zurück in die Stadt ziehen. Köln ist auch für junge Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger eine attraktive Metropole. Und natürlich bin ich stolz, dass Köln jetzt von Amts wegen als Millionenstadt anerkannt ist. Bei den offiziellen Vergleichen innerhalb Deutschlands und auch international werden wir nun nach Berlin, Hamburg und München als vierte Millionenstadt genannt. Außerdem stehen wir damit auf der Liste der rund 300 Millionenstädte weltweit. Ermutigend ist auch, dass die Einwohnerzahl in unserer Stadt nach unseren Prognosen auch in den nächsten Jahren weiter leicht zunehmen wird. Es ist gleichzeitig eine Verpflichtung, für all diese Menschen eine lebenswerte Stadt zu gestalten.”

“Angesichts der neuen Millionenmarke werde die Stadt Köln aber auch das sogenannte “Millionen-Baby”, Anna Lisa Memoli, nicht vergessen,” sagte Oberbürgermeister Jürgen Roters weiter. Die mittlerweile 18-Jährige wurde am 22. Dezember 1991 in Köln geboren und machte damals Köln – Erst- und Zweitwohnsitze zusammen gerechnet – zur Millionenstadt. Die kleine Anna Lisa war kurz nach ihrer Geburt dafür von der Stadt als “Millionen-Baby” geehrt worden. Ihr wurde seitdem jedes Jahr zum Geburtstag von ihrer Heimatstadt gratuliert.

Das Ehepaar Bruhn stammt ursprünglich nicht gebürtig aus Köln. Beide lernten sich aber Silvester 2002 in Köln kennen. Zuerst wohnten sie im Stadtteil Sülz. Nach dem zweiten Kind wurde die Wohnung zu klein, die Familie zog ins Umland.

Ihr Umzug zurück nach Köln in den Stadtteil Weiß bahnte sich folgendermaßen an: “Als wir 2009 Freunde im Kölner Süden besuchten, sahen wir zufällig ein großes Schild, das auf ein neues Bauprojekt hinwies, das hier entstehen sollte. Unser Interesse war geweckt und die Pläne überzeugten uns in solchem Maße, dass wir schon in der Rohbauphase als erste einen Vertrag unterzeichneten. Ein gutes Gefühl, jetzt wieder Kölner zu sein – und dazu noch Millionenstadt-Bürger!”

Holmer Bruhn hat hanseatische Wurzeln. Er wurde in Lübeck geboren und wuchs dort auf. Studium und Beruf führten ihn dann über das Saarland, Madrid und Stuttgart nach Köln. Der 42-Jährige arbeitet als Berater für Medizinprodukte für eine britisch-amerikanische Firma.

Bianca Bruhn wurde in Bad Kreuznach geboren. Ihre Familie zog aber bereits nach Köln, als sie erst drei Monate alt war. Die 34-Jährige arbeitet seit fünfzehn Jahren bei einer großen Krankenversicherung in Köln.

Lasse Bruhn ist fünf Jahre alt. Genau wie seine Schwester wurde er in Köln geboren. Er begeistert sich für Theater, Musik und Malen. Sein Berufswunsch steht bereits fest, er will Erfinder werden.

Nesthäkchen Ella Bruhn feierte vor einigen Tagen den dritten Geburtstag. Sie mag gerne basteln, am liebsten mit Leim. Beruflich ist sie noch eher in der Findungsphase, sagen ihre Eltern.

Einwohnerentwicklung in Köln

  • Köln war schon zur Römerzeit eine für damalige Verhältnisse außergewöhnlich große Stadt. Als Garnisonsstadt und Sitz des Statthalters der Provinz germania inferior soll Colonia Claudia Ara Agrippinensium etwa 20.000 Einwohner gehabt haben.
  • Im Hochmittelalter, um 1180, zählte Köln bereits 40.000 Einwohner und war mit Abstand die größte deutschte Stadt. Die in dieser Zeit errichtete große Stadtmauer begrenzte die Stadt über Jahrhunderte. Die Einwohnerzahl stagnierte lange.
  • Die Einwohnerzahlen Kölns wuchsen erst im 19. Jahrhundert nennenswert über den Stand des mittelalterlichen Kölns hinaus: 1852 wurden erstmals 100.000 Einwohner gezählt. Die Bürger- und Handelsstadt verharrte bis zum Ende des 19. Jahrhundert in ihren engen Grenzen. Erst 1880 wurde durch die Niederlegung der Stadtmauer die Voraussetzung für die Besiedlung der Kölner Neustadt und der Eingemeindung von weiten Teilen der heutigen Stadtbezirke Lindenthal, Ehrenfeld, Nippes und Deutz geschaffen. Die Einwohnerzahl verdreifachte sich hierdurch in wenigen Jahrzehnten und erreichte 1893 die 300.000.
  • Die nächsten Eingemeindungen (1910, 1914 und 1922) komplettierten die Stadt im Rechtsrheinischen und verbanden sie mit den aufstrebenden Gemeinden Mülheim und Kalk sowie im Kölner Norden um weite Teile des heutigen Bezirks Chorweiler. Die Einwohnerzahlen stiegen bis 1922 auf 675.000.
  • Zum Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte Köln einen Einwohnerbestand von 768.000, der zum Ende des Krieges auf 248.000 zurückging. Erst 1959 erreichte die Stadt wieder den Stand vor dem Zweiten Weltkrieg. Bis 1974, ein Jahr vor der letzten großen Eingemeindung, stieg die Einwohnerzahl auf 829.000.
  • Bereits 1975 wurde kurzfristig die Millionengrenze durch die Eingemeindungen von Teilen der heutigen Stadtbezirke Porz, Rodenkirchen, Lindenthal und Chorweiler sowie Wesseling überschritten. Aber schon im Folgejahr verlor Köln nach der Wiederausgliederung der Stadt Wesseling diesen Status.
  • Schon seit 1991 zählt Köln bei der wohnberechtigten Bevölkerung mehr als eine Million Einwohner. Die Stadt zählt gemeinhin die wohnberechtigte Bevölkerung, also sowohl Personen mit Hauptwohnsitz wie auch Personen mit Nebenwohnsitz. Diese Größe ist für den Infrastrukturbedarf und daher für die Planungen relevant. Die amtliche Einwohnerzahl des Landes kann naturgemäß die Nebenwohnsitze nicht berücksichtigen, da ansonsten Einwohner in verschiedenen Kommunen mehrfach gezählt würden.
  • Mit fast 57.000 Zuzügen bei den Erstwohnsitzen wurde im Jahr 2009 ein neuer Spitzenwert erreicht. Rund drei Viertel (73 Prozent) der nach Köln Zugezogenen waren im vergangenen Jahr zwischen 18 und 40 Jahre alt. Die Ergebnisse der städtischen Einwohnerprognose zeigen, dass Köln in den nächsten Jahren weiter an Einwohnern zunehmen wird.

Zu dem Ereignis “2010: Köln ist Millionenstadt” gibt es eine aktuelle kostenlose Broschüre mit den Bevölkerungszahlen und der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. Man kann sie beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik bestellen unter der Telefonnummer 0221 / 221-21882 oder per Fax unter 0221 / 221-21900.

Autor: Quelle: Stadt Köln