Die Trends und Neuheiten der 45. Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln

Als führende Messe für den Handel mit Süßwaren und Knabberartikeln präsentiert die ISM ein umfassendes Angebot der Warengruppen Schokolade, Zuckerwaren, Feine Backwaren, Knabbererzeugnisse, Eiskrem und Rohmassen. / copyright: Alexander Weis / CityNEWS
Als führende Messe für den Handel mit Süßwaren und Knabberartikeln präsentiert die ISM ein umfassendes Angebot der Warengruppen Schokolade, Zuckerwaren, Feine Backwaren, Knabbererzeugnisse, Eiskrem und Rohmassen.
copyright: Alexander Weis / CityNEWS

Jahr für Jahr sorgt die Süßwarenwirtschaft mit einer Fülle von attraktiven Formen und Farben, von neuen Geschmacksrichtungen und ungewöhnlichen Innovationen für Abwechslung in den Regalen. Auch in diesem Jahr mangelt es der Branche nicht an Ideen, wie die 45. Internationale Süßwarenmesse (ISM) in Köln verdeutlicht.

Viele der mehr als 1.500 Anbieter aus 65 Ländern haben in der Koelnmesse interessante Neuheiten im Gepäck. Die Branche stellt sich differenziert auf die Wünsche ihrer Kunden ein und bietet ein breites Angebotsspektrum an Schokolade- und Zuckerwaren, Feinen Backwaren, Knabberartikeln und Snacks für jeden Geschmack.

Über 1.500 Aussteller aus 65 Ländern stellen zur weltweit größten Messe für Süßwaren und Knabberartikel in Köln aus

Für ein farbenfrohes Bild in den Messehallen sorgen dabei stets die Hersteller von Zuckerwaren, Fruchtgummis, Bonbons und Kinderartikeln. Nicht nur, dass Fruchtgummifiguren dank der innovativen 3D-Technik jetzt noch plastischer und drolliger daher kommen, es lassen sich aus Fruchtgummi und Schaumzucker auch “süße” Pizzen im original Pizzakarton, Kebap-Spieße oder “Fast Fruits” nachbilden. Neben der Candy Pizza mit Ei und Schinken sorgt etwa die neue Dschungel Pizza mit Fruchtgummi-Schlangen, Spinnen, Eidechsen und dergleichen mehr als Belag für das richtige Feeling zum entsprechenden TV-Hype.

Aber auch Cupcakes und lustige Bauernhoftiere kann man jetzt als Schaumzucker und Fruchtgummi verzehren. Die Kinder haben ihre Freude daran, ebenso wie an farbenfrohen blauen Schaumzucker-Fruchtgummimäusen mit prickelnder Brausehülle oder an Bonbons, die dank der Knisterbrausegranulate im Mund “explodieren”. Trinkt man dazu ein warmes oder kaltes Getränk, wird der sensorische Effekt noch verstärkt, und das Knistern geht erst richtig los.

Selbst die orientalische Sesampaste Tahin kommt bei einem Bonbon zum Einsatz, während anderweitig Gummi-Drops mit Zusatznutzen werben, etwa angereichert mit Folsäure extra für Schwangere, oder Brain Boost Gummy mit Magnesium für eine verbesserte Konzentration und Denkfähigkeit oder selbst mit patentierten Collagen-Peptiden für die Schönheit von innen heraus.
Ungeachtet der spielerischen Formen werden die großen Trends wie Natürlichkeit, Clean Label oder Free-from auch von der Zuckerwarenbranche berücksichtigt. Färbende Lebensmittel, die inzwischen auch starke und poppige Farben bei den Lebensmitteln erzeugen, sind ebenso im Einsatz wie Vitamine und echte Fruchtsäfte. Mit dem Verzicht auf Gelatine antworten immer mehr Hersteller auf den “Veggie-Trend”, und es erscheinen auch Alternativen ohne Glucose, Fructose oder Kristallzucker neu auf dem Markt.

Vegan und laktosefrei entwickelt sich insbesondere auch bei den Schokoladenwaren zu einem Trend, den zahlreiche Hersteller mit immer neuen Angeboten befeuern. So werden Milchschokoladen jetzt statt mit Kuhmilch mit Reis- oder Hirsemilch, aber auch auf Basis von Buchweizen und Goldhirse hergestellt. “Blond” heißt das neue Phänomen, das vor allem aus dem Schoggi-Land Schweiz kommt: eine karamellisierte Schokolade, deren Farbe nicht weiß ist, sondern eben an Karamell-Blond erinnert. Darüber hinaus lockt die Schokolade mit unorthodoxen Kombinationen anspruchsvolle Genießer zum Testen ein, etwa hochprozentige Rohschokoladen – also Schokoladen, die mit ungerösteten Bohnen vermischt, aber nicht auf großer Hitze conchiert werden – in Verbindung mit fein gemahlener Maca-Wurzel oder Schokoladen mit Matcha-Teefüllung, mit blauen Kartoffelchips oder kombiniert mit knusprigen Cookies oder der uralten Kulturpflanze Amaranth. Noch mehr Ursprünglichkeit erhält der Konsument mit Kakaobohnen, die jetzt entweder in ihrer puren Form oder schokoliert vermehrt auf den Markt kommen, auch hier gibt es zahlreiche neue Angebote auf der ISM.

Individualisierung ist gerade bei den Schokoladen groß im Kommen, wobei die Hersteller diesen Internet-Trend jetzt auch auf den Handel übertragen wollen, etwa mit Schokoladen, die mit individuellen Wünschen und Sprüchen der Verbraucher bedruckt werden. Kinder und Erwachsene soll ein Bastelset ansprechen, mit dem die Schokoladenbilder zu Hause selbst ohne großen Aufwand hergestellt werden können. Und der 3D-Druck von Schokolade wird derzeit von einem großen US-Schokoladenunternehmen, das auf der ISM vertreten ist, erprobt. Den Geburtstagskuchen können künftig Schokoladen-Zahlen mit Kerzen drauf zieren, ebenfalls eine Neuerung der Messe.

Naturbelassenheit, Natürlichkeit und eine Vielzahl von neuen glutenfreien Produkten -jetzt auch erstmals als Kinder-Cookies mit Tierformen -prägen die jüngsten Entwicklungen im Gebäcksektor, der auf Nostalgie und Gefühle setzt. So kommt hier die Herzform verstärkt zum Einsatz, ob bei Zwieback-Herzen mit Nougatcreme, bei Lebkuchen oder sogar bei Russisch Brot mit rosa Glasur. Hersteller bringen die Heimeligkeit von “Oma’s Küche” ins Spiel, und Märchenkekse werden mit Märchengeschichten gewürzt. Als Cookie-Bastelsatz gibt es witzige Samurai-Weihnachtsmänner oder den Lebkuchenmann-Ninja. Auch Bio und Fairtrade sind in allen Süßwarenkategorien angesiedelt, so auch im Backwarensegment mit dem neuen veganen Bio-Fairtrade-Quinoa-Doppelkeks mit Zartbittercreme.

Ob klassische Trockenfrucht, exotische Beere, Nüsse oder Fruchtgranulate -Süßwaren mit natürlichen Fruchtzutaten sind beliebter denn je. So demonstriert die Sonderschau Power Fruits in Halle 10.1 im Rahmen der Zuliefermesse ProSweets Cologne die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der natürlichen Inhaltsstoffe wie Aronia, Granatapfel, Cranberries, Acai- und Goji-Beeren etc. in Schokoladen, Bonbons oder wohltuenden Snacks und Müslis mit Beeren, ungesüßten Trockenfrüchten und Nüssen.

Regionalität und Bezug zu den bäuerlichen Erzeugern in Verbindung mit exotischen Gewürzen und Geschmacksrichtungen wie Currywurst, Salsa de Brasil oder Cheeseburger sowie neuartige Herstellungsverfahren haben die Salzigen Snacks zur Süßwarenkategorie mit der größten Dynamik in jüngster Zeit gemacht. Das Thema Snacking tritt zudem durch die Erweiterung der ISM um herzhafte Snacks noch mehr in den Vordergrund. Die Range der ursprünglichen, im Ofen bzw. im Kessel gebackene Chips, Nüsse aus besonderen Anbaugebieten und verschiedene Edelnusssorten sowie innovative Gemüsechips halten hier das Interesse der Verbraucher weiter sehr hoch. Kartoffelchips mit getrockneten Tomaten oder hauchzarter roter Bete schlagen die Brücke zu den immer beliebter werdenden Gemüse-Varianten. Denn die Verbraucher in Deutschland schätzen inzwischen neben Apfelchips auch typisch britische “Roots” aus Karotte, Rote Bete oder goldgelber Pastinake, und sie können sich jetzt auf völlig neuartige Chips aus Wirsing freuen, die es in den Sorten Cheesy Paprika, Sour Cream und Italian Herbs in Köln zu bestaunen gibt. Die Ursprungsländer werden bei den Nüssen betont, etwa Erdnüsse aus Südamerika, ausgewählte Cashews aus Kerala oder Persische Pistazien.

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Bundesminister Christian Schmidt eröffnet die 45. ISM in Köln

Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, eröffnete gemeinsam mit Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln, sowie Repräsentanten der Süßwarenwirtschaft und der Koelnmesse die 45. ISM Internationale Süßwarenmesse in Köln.

In seinem Grußwort lobte der Minister Vielfalt und Leistungsbereitschaft der Branche und zeigte sich beeindruckt von der hohen Exportquote. Die Anstrengungen der größten Teils mittleren und kleineren Betriebe, die die Anforderungen der Leben smittel-Informationsverordnung zügig umzusetzen, hob er besonders hervor. Auch die Aktivitäten der Branche in Richtung nachhaltige Kakaowirtschaft lobte der Minister ausdrücklich, bevor er sich im Rahmen seines Messerundgangs selbst ein Bild von der großen Bandbreite der präsentierten Produkte und Marketingkonzepte machte.

Deutschland bleibt Europas “Süßwaren-Billigland”

Die Verbraucher in Deutschland können sich wie schon die Jahre zuvor über die günstigsten Süßwarenpreise in ganz Europa freuen. In keinem europäischen Land kann man Süßwaren so preiswert einkaufen wie in Deutschland. Dies teilte der internationalen Süßwarenhandelsverbandes SWEETS GLOBAL NETWORK im Vorfeld der weltweit größten und wichtigsten Messe für Süßwaren und Knabberartikel, der ISM (Internationale Süßwarenmesse) vom 1. bis 4. Februar 2015 in Köln mit. Das Marktforschungsinstitut Nielsen hatte im Herbst 2014 im Auftrag von SWEETS CLOBAL NETWORK in 20 europäischen Ländern die Preise für einen identischen Süßwarenkorb erhoben.

Während die Konsumenten in Deutschland 23,65 Euro für den Süßwarenkorb – bestehend aus 17 Markenprodukten (sechs Schokoladenprodukte, fünf Zuckerwaren, drei Süßgebäckprodukte und drei Salzige Snacks) – bezahlen mussten, waren es in Norwegen, dem Land, das die Preisliste anführt, mit 50,05 Euro mehr als das Doppelte. Dieser absolute Spitzenwert ist aber eine Ausnahme, denn im zweitteuersten Land Schweiz kostet der Süßwarenkorb mit 39,72 Euro gut 10 Euro weniger als in Norwegen. Aber immerhin müssen unsere Nachbarn in der Schweiz für die identischen Süßwarenprodukte um über 15 Euro mehr bezahlen als in Deutschland. In der Rangliste der teuersten Länder folgen Dänemark (35,62 Euro) und Schweden (33,75 Euro).

Während der durchschnittliche Preis für den Warenkorb in allen 20 untersuchten Ländern 29,89 Euro beträgt, ist es sehr erstaunlich, dass der Süßwarenkorb selbst in Ländern wie der Slowakei (29,35 Euro), Russland (29,33 Euro), Bulgarien (27,77 Euro), Rumänien (26,52 Euro) und Polen (25,88 Euro) erheblich teurer als in Deutschland ist. Lediglich in den Niederlanden sind die Süßwaren mit 24,28 Euro ähnlich günstig wie in Deutschland.

Die Verkaufspreise im europäischen Süßwarenmarkt sind stabil gebleiben. Im Schnitt stiegen die Preise von Oktober 2013 bis Oktober 2014 nur um 0,2 Prozent. Dabei überrascht die große Differenz bei der Preisentwicklung in den Märkten. Prozentual die höchsten Preissteigerungen gab es in Tschechien
(+ 6,5 %), Rumänien (+ 3,5 %) und Griechenland (+ 2,5 %), die stärksten Rückgänge in Ungarn (- 5,5 %), Frankreich (- 3,6 %) und in den Niederlanden
(- 2,0 %).

Quelle: Sweets Global Network e.V., München
European Confectionery Price Barometer 2013/2014 von Nielsen

Mehr Informationen: www.ism-cologne.de

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