Kälte draußen, trockene Wärme drinnen, wenig Licht – all das macht der Haut zu schaffen. Damit sie nicht trocken, rissig oder schuppig wird, muss die richtige Pflege her. Mit diesen natürlichen Körper-Ölen lebt sie wieder auf!
Drei Gründe, warum die Haut im Winter gestresst ist:
- Bei Außen-Temperaturen von 8°C und tiefer stellen die Talgdrüsen ihre Fettproduktion fast vollständig ein. Die Folge: Die schützende Schicht aus Schweiß und Talg (Hydrolipidfilm) wird dünner. Dadurch wird die Haut trockener und neigt zu kleinen Rissen, Schuppen und Entzündungen.
- Durch den Wechsel von draußen nach drinnen, und damit von “kalt nach warm” und von “feucht nach trocken”, wird die Haut ständig strapaziert. Zudem ziehen sich in der Kälte die Blutgefäße zusammen, um die Wärme im Körper zu halten – in geheizten Räumen dagegen weiten sie sich. Die Folge: ein Verlust an Feuchtigkeit, der noch durch das Austrocknen der Schleimhäute verstärkt wird.
- Während den unbedeckten Hautregionen an Händen und im Gesicht vor allem die Temperaturschwankungen zu schaffen machen, leiden die bekleideten Hautbereiche unter dicker Kleidung. Die Fasern reiben und kratzen nämlich auf der Haut. Menschen mit ohnehin schon trockener, fettarmer oder reifer Haut reagieren darauf mit trocken-rissigen oder sogar entzündeten Hautpartien.
Natürliche Haut-Öle – ein perfekter “Frostschutz”!
Im Winter werden wir tatsächlich “dünnhäutiger”. Denn die verdickte Hornschicht – im Sommer ein natürlicher UV-Schutz – wird jetzt abgebaut. Dadurch wird die Haut sensibler gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen und Reizstoffen. Dagegen helfen reichhaltige Öle! Sie sorgen dafür, dass die Haut eine Extraportion Pflege bekommt. Zudem sind Natur belassene Öle auch frei von chemischen Stoffen, welche die Haut sonst zu weich und damit empfänglich für Bakterien machen würden.
Drei Tipps: So baden Sie in Öl und Wohlbehagen
- Lassen Sie alles weg, was die Haut noch zusätzlich austrocknet. Also Finger weg von aggressiven Seifen oder Gels, Bürsten oder Peelings!
- Die ideale Wassertemperatur für ein Ölbad liegt zwischen 32°C – 36 °C, maximal 20 Minuten und zwei Mal pro Woche.
- Da das Öl auf der Wasseroberfläche schwimmt, legt es sich erst beim Aussteigen aus der Wanne als Pflegeschicht auf die Haut. Deshalb nur sanft “abtupfen”. Damit die Wirkstoffe auch einziehen und pflegen können. Wer lieber duscht, kann das Öl in die gut abgetrocknete Haut einmassieren.
Zusatz-Tipp: Mehr pflegt nicht mehr! Die Haut kann nur circa zwei bis drei Esslöffel Öl auch wirklich aufnehmen.
Diese sieben Natur-Öle sind jetzt besonders zu empfehlen!
- Arnika-Öl für strapazierte Haut: Dieses Öl ist ein so genanntes Mazerat. Das heißt: Die Arnika-Blüten werden einige Wochen in Öl (meist Olive) und geschlossenen Glasbehältern der Sonne ausgesetzt (Mazeration). Dabei werden den Blüten u.a. Sesquiterpenlactone, Flavonide und Aminosäuren entzogen. Zudem enthält das Öl Kieselsäure, Azulen, Vitamin A und Hefe. Ein Wirkstoff-Mix der Extraklasse. Arnika kurbelt die Hautdurchblutung an, wirkt wärmend und anregend auf den Kreislauf. Zudem wird die Haut geglättet, regeneriert, beruhigt und findet zu ihrer natürlichen Balance zurück.
- Avocado-Öl für trockene Haut: Es kommt der menschlichen Hautstruktur am nächsten. Denn es ist reich an den Haut-Vitaminen A, B, D und E sowie Mineralstoffen, Liposomen und Lecithin. Sie stimulieren die Blutzirkulation und festigen das Bindegewebe. Denn das Öl dringt auch in tiefere Hautschichten vor. Und das alles, ohne unangenehm rückzufetten. Der Grund: Avocadoöl hinterlässt keinen Schmierfilm, weil es besonders schnell einzieht.
- Calendula-Öl für rissige Haut: Auch als Ringelblumenöl bekannt, wird es schon seit Jahrhunderten zum Heilen verwendet. Es enthält Calenduloside, ätherisches Öl, Carotinoide, Flavonoide, Bitterstoffe, Schleime und Triterpenalkohole. Auch sie werden durch Mazeration (siehe Arnikaöl) entzogen. Bekannt ist die Anwendung bei Verbrennungen, Abschürfungen oder blauen Flecken. Doch auch die gestresste Winterhaut profitiert davon. Calendula-Öl unterstützt den Regenerationsprozess der Haut. Raue und rissige Partien werden geglättet. Da es den Haut-Stoffwechsel angekurbelt, wird grau-fahle Winterhaut schnell wieder rosig.
- Nachtkerzen-Öl bei schuppiger Haut: Es ist zwar eines der teuersten Öle, aber auch sehr reich an ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure, Gamma-Linolsäure und Palmitinsäure. Bekannt ist es durch seine positive Wirkung bei Neurodermitis und Akne. Der Grund: Gamma-Linolsäure ist eine Vorstufe verschiedener Gewebehormone (Prostaglandine). Sie erweitern Blutgefäße und hemmen Entzündungen. Nachtkerzen-Öl beruhigt gereizte Haut, wirkt heilend bei kleinen Irritationen und pflegend zu gleich. Es sollte stets im Kühlschrank gelagert werden, da es sehr schnell ranzig werden kann.
- Oliven-Öl für alle Hauttypen: Die preiswerte Öl-Alternative aus dem Supermarkt eignet sich auch zur äußeren Hautpflege. Aus gutem Grund: Olivenöl entspricht in seiner Fettsäurezusammensetzung fast derjenigen des Unterhautfettgewebes. Das im Olivenöl enthaltene natürliche Vitamin E fördert die Elastizität und Belastbarkeit der Haut, macht die Zellmembran stabiler und weniger anfällig gegen “Freie Radikale“. Denn es wirkt als natürliches Antioxidant. Etwa 1000 nachgewiesene Bio-Wirkstoffe lindern zudem Juckreiz und kleine Hautrisse, es löst Verspannungen und durchwärmt. Wird es leicht angewärmt, verstärkt sich seine Pflege-Wirkung noch.
- Rosmarin-Öl für Mischhaut: Rosmarin gehört zu den ältesten Kräuterpflanzen. Sein Name kommt vom lateinischen Wort “ros maris”, was “Tau des Meeres” bedeutet. Die Römer glaubten nämlich, dass sein würziger Duft durch den Tau des Meeres kommt. Es enthält in besonderem Maße Ursolsäure, Borneon und Verbenon. Sie bewirken eine Anregung der Kollagenproduktion und beruhigen generell die Haut. Reinigende und antibakterielle Wirkstoffe im Rosmarin mildern zudem Hautschuppen und helfen auch bei kleinen Wunden oder Hautekzemen. Nachweislich steigert es zudem die Durchblutung und die Abwehrkraft. Es regeneriert hervorragend die Winterhaut, gibt ihr Feuchtigkeit zurück und verfeinert die Poren.
- Weizenkeim-Öl für irritierte Haut: Kalt gepresst enthält es alle wertvollen ÖlBegleitstoffe wie Vitamin E, Carotinoide und Lecithin. Vor allem sein hoher Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht es so wertvoll. Denn diese kann der Körper nicht selbst bilden. Hinzu kommen die Vitamine A, B und E sowie Zink, Phosphor, Eisen, Schwefel und Kalium. Sie sind wichtig für den Zellstoffwechsel. Weizenkeimöl hält die Haut elastisch und wirkt aufbauend und regenerierend. Da es einen intensiven Eigengeruch hat, empfiehlt es sich das Weizenkeimöl zu mischen (z.B. mit Olivenöl). Es eignet es sich auch besonders gut für Massagen.
Autor: Redaktion / Bundesagentur f. Arbeit