From: Disco To House. With the click of a mouse

Die Wurzeln der House Music sind nicht eindeutig ausmachbar. Fest steht, dass es eine Verbindung zu Disco gibt und eine weitere zu Techno. Die wahrscheinlich wichtigsten Orte dieses ursprünglichen Geflechts sind vermutlich Chicago, Düsseldorf und Detroit – und dieses Jahr kann man 25 Jahre House Music auf dem Plattenteller feiern. Wenn man denn möchte. Und wenn man dieses Datum für das richtige hält.

Als alles anfing

Alles begann…ja, womit begann es alles? Klar, es gibt Sachen, die sind eindeutig festgehalten, wie zum Beispiel das Erscheinen der Scheibe „Music is the Key“ von J.M. Silk im Jahre 1985. Für manche die erste House-Platte. Andere verorten die erste offiziell erschienene House-Produktion in anderen Rillen. Aber genau zu sagen, wo es alles angefangen hat, das fällt den Musikhistorikern und Pop-Chronisten schwer, aber die Uneinigkeit gehört ja auch zum täglichen Brot der Gelehrten – „Zweifel Is In The House“, titelte der Hamburger Künstler Knarf Rellöm dereinst.

Und tatsächlich ist der Zweifel ja eine Erkenntnisvoraussetzung, der dazu führt, dass Dinge überhaupt (weiter) erforscht werden. So hat sich mittlerweile auch ein großes Wissen über die House Music den Weg ebnende Entwicklungen angehäuft. Wenn man möchte, kann man ihre Geschichte bis zum Blues zurückverfolgen; und der Gedanke ist verführerisch, noch weiter zurück zu gehen, um festzustellen, dass der Blues zwar hauptsächlich, aber nicht ausschließlich eine Errungenschaft afroamerikanischer Folklore ist, sondern sich in Verbindung mit karibischen und europäischen Einflüssen herausgebildet hat.

Von den Wurzeln zu neuen Mitteln

Vom Blues aus lässt sich der Weg recht einfach verfolgen, zumindest, wenn man der besseren Veranschaulichung halber ein bisschen arg simplifiziert. Vom Blues und vom Jazz aus lässt sich eine Linie zeichnen, die erst mit der Differenzierung von Techno und House auseinander geht und sich vielfach verzweigt. Es ist die Geschichte der modernen Tanzmusik bis ca. 1987. Einmal so ganz grob über den Daumen gepeilt. Es lässt sich eine Entwicklung verzeichnen über Rock’n’Roll, Soul und Funk hin zu Disco, und dann wird es schwierig mit der Trennschärfe.

Relativ einig ist man sich dahingehend, dass House Music schon immer mit der Gay Community assoziiert gewesen ist, auch wenn sie heute, lange nach ihrer Ankunft im Mainstream, vermutlich vorwiegend von heterosexuellen und häufig gar homophoben Proleten goûtiert wird. Das ist ein Schicksal, welches Disco genauso widerfuhr. Wichtige Elemente, die House von Disco unterscheiden und zur Fortsetzung letzterer unterscheiden, sind sicherlich der Einsatz des Drumcomputers und der Einfluss des Samplers. Über alles Weitere sollen sich andere – zum Beispiel in Frageforen wie www.gefragt.net die Köpfe einschlagen – möge es eine fruchtbare Diskussion sein. Auf www.gefragt.net findet man denn auch Diskussionen über die Gay Community im Internet – auch eine Fortführung mit neuen Mitteln.