Mit dem Motorrad 5000 km an Deutschlands Grenze entlang…

Helene Hoffmann und Ralf Voigt wollen mit dem Motorrad 5000 km an Deutschlands Grenze entlang.
Helene Hoffmann und Ralf Voigt wollen mit dem Motorrad 5000 km an Deutschlands Grenze entlang.

In 18 Tagen um die Welt schaffen es Ralf Voigt und Helene Hoffman mit dem Motorrad sicher nicht – doch die deutsche Grenze, die haben sie sich fest vorgenommen. Die Grenzerfahrung startet am 1. Juli 2010 in Köln.

Im Juli dieses Jahres soll es losgehen und die Planungen erreichen bereits jetzt Ihren Höhepunkt, erzählt Ralf Voigt. Auf dem Schreibtisch in seinem kleinen Büro stapeln sich schon Reisekarten und Routenplaner. An der Wand ist eine große Deutschlandkarte aufgespannt, in der zahlreiche Fähnchen stecken. Einmal rundherum mit gelben Textmarker umzeichnet – fertig ist die Reiseplanung für den diesjährigen Sommerurlaub. 

Ganz so einfach ist das natürlich nicht – und ursprünglich sollte es auch nach Spanien oder Dubai gehen – doch als die begeisterten Motorradfahrer nachsehen, welche Route sich für eine Fahrt in den Süden am besten eignet, stoßen sie auf den ein oder anderen lustigen Ortsnamen und bemerken beim Stöbern, dass Köln und Kalifornien keine 600 Kilometer trennen müssen, nimmt man auch einmal kleinere deutsche Ortschaften unter die Lupe.

„Beinahe jeden Flecken der Erde haben wir schon bereist“, erzählt Ralf Voigt weiter und ist sich sicher, eine Straßenbahn aus Hongkong detailliert beschreiben zu können. „Viel interessanter scheint es dann auf einmal, sich des eigenen Landes kundig zu machen und zu überlegen, ob innerhalb Deutschlands eine längere Tour überhaupt möglich ist, ohne ständig kreuz und quer fahren zu müssen. Geht man die Karte einmal Ortschaft für Ortschaft ab, da entdeckt man Dinge, auf die man sonst im Leben nicht gestoßen wär.“ Schnell stand fest: Die längste Route ist natürlich die Grenze – und die soll nun abgefahren werden.

Schon im Vorjahr verband der Wahl-Kölner seine „Iron-Butt-Tour“, bei der es gilt, 1000 Meilen binnen 24 Stunden zu fahren, mit einem guten Zweck. Über das damals gesammelte Geld konnte sich ein Kölner Tierheim freuen. Auch dieses mal darf für die „Grenzerfahrung“ gespendet und gesponsert werden. Der Erlös kommt der Deutschen Krebshilfe zugute.

Das Projekt erregte schnell ungeahnt großes Interesse in verschiedensten Städten und zahlreiche Hinweise und Einladungen zu interessanten Reisezielen landeten auf Voigts Schreibtisch.
Ganz besonders freut er sich schon jetzt auf das Städtchen Tengen, in der es das einzige Fußballstadion der Welt gibt, dessen Seitenauslinie zugleich Bundesgrenze ist. „Da reist jeder Ball, der ins Aus geschossen wird, in die Schweiz ein“, lacht er. „Außerdem wird es sicherlich witzig Ortschaften mit Namen wie Ägypten, Kalifornien, Russland oder Brasilien zu durchqueren.“

Die Leidenschaft für das Zweirad begann bereits in Voigts Jugend. Ein Kollege des Vaters nahm ihn damals mit zum Nürburgring, erinnert er sich. Seit 30 Jahren fährt er nun selbst – und seine anfänglich sehr kritische Frau ist mittlerweile immer dabei. Kürzlich wurden die beiden von Köln Tourismus ganz offiziell zu „motorradfahrenden Botschaftern“ erklärt, die unsere schöne Domstadt in ganz Deutschland repräsentieren sollen.

5000 Kilometer Landesgrenze bedeuten für die geplanten 18 Tage etwa 270 Kilometer pro Tag, das wird zwar stressig, meint Voigt, ist aber wieder eine ganz neue Herausforderung.
Interessierte werden während der gesamten Tour tagesaktuell via Twitter und Facebook auf dem Laufenden gehalten.

Im Anschluss plant der Fotograf die Herausgabe eines Bildbandes zum Projekt, sowie die Veröffentlichung der Reiseroute mit Tipps und Tricks zum nachmachen.

Weitere Informationen zu dem Projekt, so wie tagesaktuelle Neuerungen finden Sie unter www.grenzerfahrung-2010.de

Autor: Ina Laudenberg