EHEC-Erkrankungen nehmen zu: Bisher sechs Verdachtsfälle in Köln

Bisher gibt es sechs Verdachtsfälle in Köln. / copyright: Gerd Altmann / pixelio.de
Bisher gibt es sechs Verdachtsfälle in Köln.
copyright: Gerd Altmann / pixelio.de

In Deutschland zu einer ungewöhnlichen Häufung von Erkrankungen durch Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) gekommen ist. Von schweren Verlaufsfällen, auch mit Todesfolge, wird berichtet. Die Mehrzahl der Fälle sind weibliche Erwachsene. CityNEWS zeigt Ihnen was Sie beachten müssen!

Als Ausbruchsursache wird ein kontaminiertes Lebensmittel vermutet. Es gibt aber noch keinen Hinweis, welches Lebensmittel hier die Ursache ist. Der Erreger könnte von rohem Gemüse oder von einem anderen Lebensmittel, das gewöhnlich nicht gekocht wird, übertragen worden sein. Rohes Fleisch ist auch nicht auszuschließen.

In Köln stellt sich die Situation zum heutigen Zeitpunkt wie folgt dar:

Es sind dem Gesundheitsamt aktuell sechs Personen mit dem Verdacht der EHEC-Infektion gemeldet, fünf Frauen und ein Mann. Das Alter variiert zwischen 21 bis 85 Jahren. Alle Verdachtsmeldungen müssen noch durch Laboruntersuchungen bestätigt werden. Vier Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, zwei ambulant. Kindergärten und Schulen werden schnellstmöglich über Vorbeugemaßnahmen informiert.

Wie kann man sich schützen?

Pflanzliche Lebensmittel müssen vor dem rohen Verzehr gründlich gereinigt werden. Fleischprodukte müssen vor dem Verzehr ausreichend gegart werden. Milchprodukte sollten nur nach Wärmebehandlung (Pasteurisierung) verzehrt werden. Bei der Zubereitung von Gemüse, auch wenn es nachher gekocht wird, sollte man auf gute Händehygiene achten. Schnittplatten, die Messer und Geräte, die man benutzt hat, sollten nicht ungespült und ungereinigt wieder für andere Lebensmittel verwendet werden.

Entsprechende Informationen wurden vom RKI in das Europäische Frühwarnsystem (EWRS) eingegeben. Eine Infektion mit Enterohämorhagische Eschericha coli (EHEC) oder Shiga-Toxinproduzierenden Eschericha coli (STEC) kann durch direkten Kontakt von (Nutz)Tieren oder deren Ausscheidungen sowie durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, zum Beispiel Rindfleisch, Rohmilch, aber auch über rohes ungewaschenes Gemüse oder verschlucktes Badewasser erfolgen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist, vor allem durch mangelnde Hygiene, möglich (Schmierinfektion).

Wie erkenne ich die durch die Infektion verursachte Erkrankung?

EHEC-Infektionen können in allen Altersgruppen auftreten. Säuglinge, Kinder und ältere abwehrgeschwächte Menschen sind jedoch besonders gefährdet.

Die Infektionen können ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben. Die Mehrzahl der manifesten Erkrankungen tritt als unblutiger, meistens wässriger Durchfall in Erscheinung. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige Darmentzündung mit krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Gefürchtet ist das vor allem bei Kindern vorkommende Hämolytisch-Urämisches-Syndrom (HUS), das durch die drei Zustände Blutarmut durch Zerfall seiner Bestandteile, Verlust von Blutplättchen und Nierenversagen bis zur Unfähigkeit, Urin auszuscheiden charakterisiert ist. Diese schwere Komplikation tritt in etwa 5 bis 10 Prozent der symptomatischen EHEC-Infektionen auf und ist der häufigste Grund für akutes Nierenversagen im Kindesalter. In der Akutphase liegt die Sterbequote des HUS bei ungefähr 2 Prozent.

Bei weiteren Fragen kann man sich montags bis Donnerstag von 7:30 bis 16 Uhr und freitags von 7:30 bis 12 Uhr an das Gesundheitsamt wenden unter der Telefonnummer 0221 – 221-24728

Weitere Informationen unter: www.stadt-koeln.de/3/gesundheit/08280/

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.