Unkraut jäten, umgraben und Laub harken – rund ums eigene Haus gibt es immer etwas zu tun. Mit dem “Lazy Gardening” zieht nun ein neuer Trend in die Gärten ein, der weniger anstrengende Gartenarbeit und mehr sinnlichen Genuss verspricht.
Genießen statt abrackern
Für Daniel Rühlemann, der im niedersächsischen Horstedt eine Kräutergärtnerei betreibt, bedeutet “Lazy Gardening” entspanntes, faules Gärtnern – das aber ganz bewusst. So bleibe mehr Zeit, den Garten sinnlich zu erfahren und im spielerischen Umgang mit Pflanzen das Leben zu genießen: “Kräuter sind für lässige Gärtner besonders geeignet, denn schon der Duft eines kleinen Minzeblättchens kann die Stimmung erhellen.” Zudem benötige man nur wenig Platz, um ein kleines Reich der Düfte und Aromen zu schaffen.
Melisse, Rosmarin und Thymian zählen zu den ausdauernden Arten, die man sich am besten als Jungpflanzen aus einer Gärtnerei besorgt und direkt in den Garten, einen Kübel oder in den Balkonkasten pflanzt. “Sogenannte Einjährige wie Kresse, Dill und Kerbel wachsen so schnell, dass man sie auch direkt ins Beet oder den Pflanztopf säen kann”, sagt Daniel Rühlemann.
Der “faule Gärtner” lässt sich Zeit
Das entspannte Gärtnern beginnt auch nicht zu früh im Jahr, sondern erst ab Mitte Mai. Nach den letzten Nachtfrösten ist die ideale Zeit für Kräuterpflanzungen. “Auch wenn man nur drei Pflanzen setzen will, ist es sinnvoll, ein mindestens drei Quadratmeter großes Stück mit so viel Sonne wie möglich im Garten frei zu machen”, so Rühlemann. Dann könnten die Neuankömmlinge nicht gleich von bestehenden Pflanzen überwuchert werden. Das Düngen sollte man dabei nicht vergessen: “Vor der Pflanzung sollte man eine gute Menge organischen Streudünger unter die oberste Bodenschicht und noch ein wenig ins Pflanzloch mischen”, rät Rühlemann. Bei der Dosierung könne man wenig falsch machen, denn die Nährstoffe würden bei organischem Dünger nur langsam freigesetzt.
Entspannt auf Balkon und Terrasse
Vom Pflanzen in einzelnen Töpfen rät Gartenexperte Daniel Rühlemann ab und empfiehlt, lieber drei bis fünf Kräuter in einen großen Kübel oder Balkonkasten zu pflanzen. Die Kräuter seien auf eine gute Düngerversorgung angewiesen. In Gefäßen hätten sich Flüssigdünger bewährt, die es auch rein organisch gebe. “Geerntet wird immer so viel, wie man gerade braucht. Dabei sollte man keine einzelnen Blätter schneiden, sondern möglichst ganze Zweige von fünf bis zehn Zentimetern Länge”, so Rühlemann.
Mehr Informationen: www.kraeuter-und-duftpflanzen.de.
Autor: Redaktion/ djd / HDI Versicherung AG