Ein Kommentar von Prof. Dr. Frank Überall zu den Vorkommnissen der Kölner Silvesternacht

Es muss furchtbar gewesen sein, was etliche Frauen in der Silvesternacht im Schatten des Doms erleben mussten. / copyright: FotoHiero / pixelio.de
Es muss furchtbar gewesen sein, was etliche Frauen in der Silvesternacht im Schatten des Doms erleben mussten.
copyright: FotoHiero / pixelio.de

Es muss furchtbar gewesen sein, was etliche Frauen in der Silvesternacht im Schatten des Doms erleben mussten. Von fremden Männern bedrängt, bestohlen und sexuell belästigt zu werden – ein wahrer Albtraum. Und das mitten in Köln. Und was macht die Kölner Polizei? Sie vermeldet am Neujahrsmorgen schriftlich, dass sich die Einsatzlage gerade am Hauptbahnhof „entspannt“ dargestellt habe. Entspannung stelle ich mir anders vor. Was ist da los, bei denen, die uns schützen sollen?!

Es sollte Stunden, ja Tage dauern, bis die Details der unglaublichen Übergriffe bekannt wurden. Dachten die Verantwortlichen tatsächlich, sie könnten das mit dem Silvestermüll weg kehren? Es ist nicht die erste Fehleinschätzung der Kölner Polizei. Bei der ersten Demonstration der „Hooligans gegen Salafisten“ konnten sich die Beamten gegen die Extremisten nicht durchsetzen. Und jetzt kapitulieren sie offenbar vor gewalttätigen Kriminellen. Wer diese Täter waren, darüber gibt es viele Gerüchte. Arabisch oder nordafrikanisch sollen sie ausgesehen haben, heißt es in Zeugenaussagen.

Die Medien haben darüber berichtet, aber mit der notwendigen Zurückhaltung. Von interessierter Seite wurde das kritisiert. Journalisten aber müssen informieren – es ist nicht ihre Aufgabe, sich an Spekulationen zu beteiligen. Dieser Punkt ist aber auch nicht wesentlich. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass es tatsächlich Migranten waren, die diese Übergriffe verübt haben, dann muss das Folgen haben. Es ist doch völlig gleichgültig, ob es sich um Extremisten oder Kriminelle, um Deutsche oder Zugewanderte, um Hausfrauen oder Professoren handelt: Vor dem Gesetz sind alle gleich! Wer derart die Sicherheit im öffentlichen Raum aushebelt, gehört von den zuständigen Behörden verfolgt und bestraft.

Was die Opfer zum Jahreswechsel erleben mussten, wird (nicht nur) die Kölner Stadtgesellschaft noch lange beschäftigen. Doch ist diese Massen-Tat nur ein Beispiel dafür, wie sich die Situation zugespitzt hat: Verschiedene Menschen stellen unser friedliches Zusammenleben in Frage, wollen auf die eine oder andere Weise den gesellschaftlichen Konsens und unsere Freiheit in Frage stellen. Dass ausgerechnet Rechtsaußen-Politiker versuchen daraus Kapital zu schlagen, ist einfach nur perfide. Die bunte Kölner Stadtgesellschaft darf sich nicht einschüchtern lassen – nicht von politischen Extremisten und auch nicht von extremen Kriminellen.


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