Einfacher als gedacht: Tintenstrahldrucker selbst reinigen

Ein immer wieder lästiges Problem bei Tintenstrahldrucker sind beispielsweise fehlerhafte oder verschmierte Seiten – eine Verschwendung von Papier und Tinte! - copyright: pixabay.com
Ein immer wieder lästiges Problem bei Tintenstrahldrucker sind beispielsweise fehlerhafte oder verschmierte Seiten – eine Verschwendung von Papier und Tinte!
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Tintenstrahldrucker sind geradezu eigensinnige Wesen: Sie machen komische Geräusche, fressen ganze Seiten, wenn sie denn überhaupt funktionieren. Manchmal ist die Tintenpatrone schon leer, bevor der Computer ein entsprechendes Signal ausgibt. Das erkennt man anhand verblasster oder verfälschter Farben. Meist ist dies kein Computervirus oder ein Softwareproblem, sondern die Patronen sind einfach leer. In diesem Fall sollte man am besten schon Ersatzpatronen parat haben, die man nicht nur bei den großen Elektronikmärkten vor Ort, sondern auch recht günstig im Internet findet. Da aber selbst weniger teure Modelle durchaus etwas kosten, sollte man Druckerproblemen frühzeitig auf den Grund gehen. Ein immer wieder lästiges Problem sind beispielsweise fehlerhafte oder verschmierte Seiten – eine Verschwendung von Papier und Tinte! Von den angekratzten Nerven mal ganz abgesehen.

Ein häufiges Problem bei Tintenstrahldrucker: Verschmierte oder schmutzige Seiten

Oft kann dann bereits das automatische Reinigungsprogramm des Druckertreibers helfen, das dabei allerdings mit viel Getöse eine Menge Tinte verbraucht. - copyright: pixabay.com
Oft kann dann bereits das automatische Reinigungsprogramm des Druckertreibers helfen, das dabei allerdings mit viel Getöse eine Menge Tinte verbraucht.
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Wenn der Ausdruck Schlieren aufweist oder das Ergebnis verschmiert aussieht, dann kann das unterschiedlichste Ursachen haben. Häufig kommt es zu diesem Problem, wenn das Gerät lange Zeit nicht genutzt wurde oder wenn Schmutz in das Gehäuse gelangt ist. Oft kann dann bereits das automatische Reinigungsprogramm des Druckertreibers helfen, das dabei allerdings mit viel Getöse eine Menge Tinte verbraucht. Wenn das Gerät danach immer noch keine sauberen Resultate erzeugt, liegt ein tiefergehendes Problem vor: Die Tintenpatronen sind eingetrocknet oder der Druckkopf ist verschmutzt.

Wer davor zurückscheut, die Reparatur des präzisen Elektronikgeräts selbst durchzuführen, weil es kaputtgehen oder die Garantie erlöschen könnte, dem sei gesagt: Die Reinigung eines Tintenstrahlers ist kinderleicht. Man braucht dafür keine Gadgets und Reinigungsmittel (von denen sowieso abgeraten wird!), sondern ganz einfache Dinge wie Wattestäbchen und klares Wasser.

Drucker reinigen leicht gemacht

Drucker reinigen – Schritt für Schritt Anleitung - copyright: pixabay.com
Drucker reinigen – Schritt für Schritt Anleitung
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Mit einem schnellen Blick unter die Haube kann man überprüfen, wo das Problem liegt. Die meisten Geräte sind ähnlich aufgebaut, doch im Zweifelsfall verrät die Bedienungsanleitung, wie man das Gehäuse öffnet und an die Tintenpatronen herankommt. Ist die Farbe an den Düsen angetrocknet, hilft ein mit warmen Wasser angefeuchtetes Tuch oder Wattestäbchen. Reicht das nicht aus, gibt es noch folgenden Trick: Die Patrone in eine wasserdichte Plastiktüte (zum Beispiel ein Frischhaltebeutel für Lebensmittel) stecken und für 5 Minuten in ein 60 °C heißes Wasserbad legen. Die Farbreste sollten sich dann ablösen und man kann sie mit einem trockenen Tuch wegwischen.

Wenn das nicht zum gewünschten Ergebnis führt, dann lohnt sich eine genauere Betrachtung des Druckkopfs (in Fachkreisen auch “Schlitten” genannt), in dem die Patronen eingefasst sind. Diesen kann man mittels eines kleinen Hebels herauslösen. Befinden sich Farbreste im Inneren oder sind die Düsen des Schlittens an der Unterseite verklebt, ist eine Reinigung per Hand notwendig.

Schritt für Schritt Anleitung zur Reinigung des Druckkopfs

Schritt für Schritt Anleitung zur Reinigung des Druckkopfs - copyright: pixabay.com
Schritt für Schritt Anleitung zur Reinigung des Druckkopfs
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Zur Reinigung des Druckkopfs wird benötig:

  • Ein Glas warmes, bestenfalls destilliertes Wasser,
  • ein Löffel,
  • einige Papiertücher und
  • ein Plastikgefäß, das schmutzig werden darf.

Und so wird es gemacht:

  1. Das Plastikgefäß bis zu einer Höhe von wenigen Millimetern mit Wasser füllen.
  2. Den Schlitten mit den Düsen nach unten hineinstellen. Achtung: Die glänzenden Kontakte auf der Rückseite dürfen nicht nass werden!
  3. Mit dem Löffel Wasser ins Innere des Schlittens tröpfeln. Farbe fließt sichtbar aus den Düsen heraus. Den Schlitten hin und wieder im Wasser schwenken.
  4. Das verschmutzte Wasser im Plastikgefäß austauschen und den Vorgang so lange wiederholen, bis es sich nur noch wenig oder gar nicht mehr verfärbt.
  5. Den Schlitten acht bis 10 Stunden (am besten über Nacht) im Wasser stehen lassen. Keine Sorge, er kann nicht von selbst umkippen.
  6. Wasser aus dem Inneren des Schlittens abschütten, diesen herausnehmen und zum Trocknen auf ein Küchentuch legen.
  7. Sobald der Schlitten gänzlich getrocknet ist, kann man ihn wieder ins Gerät einsetzen.
  8. Im Anschluss sollte man nochmal das automatische Reinigungsprogramm ausführen. Das kostet zwar erneut Tinte, lohnt sich aber, denn durch die Kombination der beiden Methoden hält das Ergebnis deutlich länger vor.

In folgendem YouTube-Video wird der ganze Vorgang nochmal anschaulich dargestellt.