22 Prozent weniger Verdienst für Frauen in Deutschland

Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspause eine der Hauptursachen / copyright: tommyS/pixelio.de
Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspause eine der Hauptursachen
copyright: tommyS/pixelio.de

Am 21. März ist in Deutschland Equal Pay Day. Denn an diesem Tag haben Frauen genauso viel Geld verdient wie Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres. Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bleibt die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern bundesweit mit durchschnittlich 22 Prozent konstant.

“Bei der Entgeltgerechtigkeit geht es um viel mehr, als um gleichen Lohn für gleiche Arbeit,” so Christine Kronenberg, “hier
werden konkret die Bruttostundenlöhne von Frauen und Männern
verglichen. Frauen erzielen demnach im Durchschnitt 15,56 Euro pro
Stunde, während Männer 19,84 Euro pro Stunde verdienen.”

Die
Ursachen sind vielfältig und bringen die Frauen in eine
“Negativspirale”: Sie starten in der Regel mit gutem Einkommen. Der
Abwärtstrend beginnt durch Erwerbsunterbrechungen, Halbtags- oder
Minijobs und endet deshalb unaufhaltsam in einer kleinen Altersrente von
in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 495 Euro.

Aktuelle
Studien zu den Effekten von Teilzeitbeschäftigung und Minijobs auf die
Einkünfte zeigen deutlich, wie sehr sich Einkommens- und
Beschäftigungsunterschiede von Frauen und Männern im Lebenslauf
anhäufen. Mehr als zwei Drittel der geringfügig Beschäftigten sind
weiblich. Minijobs gelten als Motor des Niedriglohnsektors. Wer aber
einmal einen Minijob annimmt wie etwa Mütter nach der Babypause, bekommt
danach nur selten noch einen sozialversicherten Arbeitsplatz. Von
Aufstiegschancen ganz zu schweigen.

Daher ist diese Thematik beim diesjährigen Equal Pay Day
Schwerpunktthema. Das Motto lautet: “…und raus bist Du? Minijobs und
Teilzeit nach Erwerbspausen”. Anlässlich des Internationalen Tags für
Entgeltgleichheit finden bundesweit zahlreiche Aktionen statt, um auf
die Missstände aufmerksam zu machen. Wirtschaft und Politik werden
aufgefordert, Frauen endlich gleiche Chancen und Bezahlung am
Arbeitsmarkt zu schaffen sowie Fehlentwicklungen wie Minijobs zu
stoppen.

Bereits am Donnerstag, 20. März 2014, findet eine
Kooperationsveranstaltung des Amtes für Gleichstellung von Frauen und
Männern mit dem Business and Professional Women e. V.
im Rotonda Business-Club, Panthaleonswall 27, statt. “Gleiche Chancen,
gleiches Geld trotz Teilzeit und Wiedereinstieg” ist der Titel einer
Podiumsdiskussion um 18 Uhr. Anschließend finden Workshops und ein Speedcoaching
statt – die Anmeldung hierzu erfolgt vor Ort, der Eintritt ist frei.
Mehr Informationen zur Veranstaltung sind auf der Seite www.bpw-koeln.de
nachzulesen.

Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanische Initiative “Business and Professional Women“. 1988 rief sie die “Red Purse Campaign” ins Leben, um auf die bestehende Lohnkluft hinzuweisen. 2008 wurde der Equal Pay Day auf Initiative der “Business and Professional Women Germany” erstmals in Deutschland durchgeführt.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di