Der “Drüjje Pitter” sprudelt wieder! Am 3. Juli findet die Einweihung des wieder aufgestellten historischen Petrusbrunnens (“Drüjje Pitter”) statt. Die wesentlichen Bauarbeiten zur Aufstellung des Brunnens am neuen Standort auf der Papstterrasse an der Südseite des Doms sind abgeschlossen, kleinere Arbeiten an der Oberfläche der Terrasse werden noch folgen.
Am kommenden Samstag, 3. Juli 2010 ab 12 Uhr hat die “Bürgergesellschaft Köln von 1863” zu einer Einweihungsfeier eingeladen. Die Feier ist öffentlich und beinhaltet ein umfangreiches Rahmenprogramm. Bürgermeister Hans-Werner Bartsch wird in Vertretung von Oberbürgermeister Jürgen Roters ein Grußwort an die Gäste richten. Anschließend findet die Einsegnung des Petrusbrunnens durch Dompropst Dr. Norbert Feldhoff statt.
Der Petrusbrunnen wurde 1870 nach Entwürfen des damaligen Dombaumeisters Richard Voigtel angefertigt und durch die preußische Königin und spätere Kaiserin Augusta der Stadt Köln gestiftet. Aufgestellt wurde er in einer begrünten Terrassenanlage am Ostchor des Domes. Wegen der zunächst fehlenden Wasserleitung und des später etwas knappen Wasserflusses wurde der Brunnen von den Bürgerinnen und Bürgern schnell “Drüjje Pitter” genannt.
Trotz der großen Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieb der Brunnen unbeschädigt. Mit dem Bau der neuen Domplatte wurde die neugotische Treppenanlage abgerissen und der Petrusbrunnen abgebaut. 1969 erhielt der Brunnen einen neuen Standort auf dem höheren Niveau der neu gebauten Domplatte zwischen Sakristei und Domchor. Dieser etwas versteckte Standort erwies sich jedoch als eine Verlegenheitslösung, so dass der Brunnen schließlich 1999 abgebaut und nach Restaurierung der Sandsteinelemente in einem Depot gelagert wurde.
Zwei Drittel der Kosten durch Spenden finanziert
Schon bei den ersten Überlegungen in 2003, den Petrusbrunnen am neuen Ort wieder aufzustellen, war klar, dass es sich die Stadt Köln nicht leisten kann, den Wiederaufbau und den Betrieb des Brunnens aus eigener Kraft zu finanzieren. Dank des großen Engagements der “Bürgergesellschaft Köln von 1863”, die in beeindruckendem Umfang Spendengelder sammeln konnte, wird es nun möglich, den Brunnen zu präsentieren. Die Kosten für den Wiederaufbau belaufen sich auf rund 150.000 Euro, wovon etwa zwei Drittel durch Spendengelder finanziert werden konnten. Damit der Brunnen sprudeln kann, hat sich für die Übernahme der Betriebskosten die Kölner Firma NetCologne GmbH als Sponsor gefunden.
Bei den Ausschachtungsarbeiten für die neue, im Erdreich liegende Brunnenkammer hat sich eine Besonderheit ergeben: Es wurde ein Fundamentrest des bischöflichen Stadthalterpalastes aus dem 9. und 10. Jahrhundert gefunden, der an dieser Stelle gestanden hat. Den Fachleuten ist es gelungen, diesen bedeutenden archäologischen Fund zu erhalten und dauerhaft zu sichern.
Autor: Redaktion / Stadt Köln / ARAG