Bombe in Köln-Zollstock erfolgreich entschärft!

Bombe in Köln-Zollstock gefunden: 2.500 Menschen müssen evakuiert werden! copyright: pixelio.de / Thorben Wengert
Bombe in Köln-Zollstock gefunden: 2.500 Menschen müssen evakuiert werden!
copyright: pixelio.de / Thorben Wengert

AKTUALISIERT AM 24.04.2019 UM 19:15 UHR: In Köln-Zollstock wurde am Mittwoch, 24. April 2019, auf dem Grundstück Kendenicher Straße 85 eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Dabei handelte es sich um eine englische Fünf-Zentner-Bombe mit einem Langzeitzünder. Der Blindgänger wurde gegen 19:10 Uhr erfolgreich vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung entschärft. Etwa 2.500 Menschen waren von der Evakuierung betroffen. Diese können nun in ihr Zuhause zurückkehren. Alle Sperrungen und Einschränkungen sind wieder aufgehoben! CityNEWS informierte Sie hier über die aktuelle Lage, die Evakuierung in Köln-Zollstock und zur Entschärfung der Bombe!

Bombe erfolgreich entschärft!

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Bombe in Köln-Zollstock erfolgreich entschärft. Der Blindgänger wird nun verladen und eingelagert, bevor er zur Zerlegung in einen Fachbetrieb transportiert wird. Das Gebiet in Köln-Zollstock rund um den Fundort der Weltkriegsbombe kann ab sofort wieder betreten werden. Die Anwohner können in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Alle Sperrungen und Beschränkungen werden aufgehoben. Der Zugverkehr wird wieder seinen normalen Takt aufnehmen. Hier kann es noch zu zeitlichen Verzögerungen kommen.

Die Bombe ist zur Entschärfung freigegeben!

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat gegen 18:35 Uhr die Freigabe zur Entschärfung erhalten. Der zweite Evakuierungsdurchgang wurde beendet. Der Zugverkehr steht, der Luftraum ist frei. Die Bombenexperten werden nun den Zünder zunächst komplett freilegen und eine sogenannte Raketenklemme befestigen. Anschließend wird diese Klemme mit zwei Treibsätzen ferngesteuert in Bewegung gesetzt und dreht den Zünder aus dem Blindgänger. Dabei wird ein Knallgeräusch entstehen!

Der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln ist mit 91 Kräften im Einsatz, die Feuerwehr mit 26, die Polizei mit 23 und die Hilfsdienste mit 44 Einsatzkräften.

Zugstrecke zwischen Köln und Bonn ist gesperrt

Die Strecke zwischen Köln und Bonn ist seit ca. 18 Uhr für Nah- und Fernverkehrszüge in beide Fahrtrichtungen gesperrt. wie die Deutschen Bahn mitteilte. Die Sperrung wird zwischen 45 Minuten und einer Stunde dauern, so die Deutsche Bahn AG.

Gebiet in Köln-Zollstock ist evakuiert

Das Gefahrengebiet in Köln-Zollstock rund um den Fundort der Weltkriegsbombe ist komplett abgesperrt worden und kann nur noch verlassen werden. Der zweite Klingeldurchgang des Ordnungsamtes hat begonnen. Der letzte Krankentransport von insgesamt 38 wurde durchgeführt. In der Anlaufstelle in der Europaschule halten sich 165 Personen auf.

Anlaufstelle für betroffene Anwohner eingerichtet

Eine Anlaufstelle für betroffene Anwohner wurde in der Europaschule Köln am Raderthalgürtel 3 in 50968 Köln eingerichtet. Der erste Rundgang der Ordnungskräfte hat bereits begonnen. Es sind insgesamt 38 Krankentransporte erforderlich, 12 davon laufen noch. Rund 2.500 Menschen müssen evakuiert werden.

Straßensperrungen werden eingerichtet

Die Straßensperren im Gefahrenbereich sind bereits eingerichtet. Die Militärringstraße und der Zollstockgürtel werden von der Evakuierung wohl nicht betroffen sein. Es werde aber voraussichtlich auch auf den (Neben-) Straßen rund um den Fundort der Bombe im Stadtteil Zollstock zu Verkehrsbehinderungen kommen, so die Kölner Stadtverwaltung.

Zugverkehr zwischen Köln und Bonn beeinträchtigt

Wegen der bevorstehenden Entschärfung muss auch die Zugstrecke zwischen Köln und Bonn am Abend gesperrt werden. Betroffen hiervon sind ab etwa 18 Uhr Nah- und Fernverkehrszüge in beide Fahrrichtungen, so ein Sprecher der Deutschen Bahn AG. Wie lange diese Sperrung dauern wird, ist allerdings noch unklar.

Hintergrund-Infos: Bombenfunde in Köln

Hintergrund-Informationen: Bombenfunde in Köln copyright: pixabay.com
Hintergrund-Informationen: Bombenfunde in Köln
copyright: pixabay.com

In Köln kommt es immer wieder zu Blindgänger-Funden aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen, wie in Porz, Ossendorf, Lindenthal oder Bilderstöckchen gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Erst Ende November kam es in Köln-Poll zu einer umfangreichen Evakuierung durch einen Bombenfund. Die Entschärfung zog sich hier bis in die späten Nachtstunden hin.

Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt.

Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Etwa ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.