Aktualisiert am 21.03.2019 um 16:30 Uhr: Erneut gab es einen Bombenfund in Köln. Nachdem erst am Dienstag, 19.03.2019 ein Blindgänger in Köln-Klettenberg erfolgreich entschärft wurde, ist am Mittwoch, 20.03.2019 wieder eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der Fundort der Fünf-Zentner-Bombe lag dieses Mal in Köln-Porz an der Hansestraße 52. Es handelte sich bei dem Fund um eine Fliegerbombe amerikanischer Bauart mit einem Heck- und Kopf-Aufschlagszünder.
Weltkriegsbombe wird am Rheinufer gesprengt
Die gestern in Porz-Eil gefundene Weltkriegsbombe ist erfolgreich kontrolliert gesprengt worden. Die Bombe war für die kontrollierte Detonation in die Westhovener Aue gebracht worden. der Gefahrenbereich wird nun freigegeben und auch der Flugverkehr kann nun wieder aufgenommen werden. Autoverkehr und entgegen der ersten Annahme auch der Schiffsverkehr, waren von der kontrollierten Sprengung des Blindgängers nicht betroffen.
Die 250 Kilogramm-Fliegerbombe konnte am Mittwoch, 20. März 2019, aus technischen Gründen an ihrem Fundort im Kölner Stadtteil Porz-Eil nicht entschärft werden und war deswegen zwecks Sprengung in die Westhovener Aue transportiert worden.
Schiffsverkehr muss während Sprengung nicht eingestellt werden
Der Konvoi aus Köln-Porz ist mit der gefundenen Weltkriegsbombe in der Westhovener Aue angekommen. Hier soll der 250 Kilogramm-Blindgänger in der Nähe des Rheinufers kontrolliert gesprengt werden. Die Fliegerbombe wird nun für die Sprengung vorbereitet, so wird z.B. ein tiefes Loch gegraben, in welches die Bombe gelegt wird. Die Sprengung ist für den späten Nachmittag vorgesehen.
Die Westhovener Aue ist abgesperrt. Der Autoverkehr und entgegen der ersten Annahme auch der Schiffsverkehr auf dem Rhein, sind nicht betroffen. Der Flugverkehr wird 2.500 Meter über und 300 um den Ort der Detonation für den geplanten Zeitpunkt gesperrt.
Bombe konnte nicht entschärft werden
Der 250-Kilogramm-Blindgänger konnte aus technischen Gründen (so die Stadt Köln) nicht entschärft werden. Die Bombe soll nun am Donnerstag, 21. März 2019, kontrolliert gesprengt. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Köln haben den Blindgänger über Nacht bewacht. Die Sperrungen der A59 zwischen Dreieck Köln-Heumar und Dreieck Porz und der anderen Straßen wurden wieder aufgehoben.
Am Donnerstag, 21.03.2019 ist also mit erneuten Sperrungen zu rechnen. Diese könnten auf Grund der geplanten Sprengung der Fliegerbombe nun auch deutlich umfangreicher ausfallen. CityNEWS berichtet sobald ein Zeitpunkt für die geplante Sprengung der Bombe in Köln-Porz feststeht!
Keine Evakuierungen in Köln-Porz nötig – Autobahn A59 muss gesperrt werden
Evakuierungen von Wohngebäuden waren für die geplante Entschärfung dieses Mal nicht erforderlich. Die Firmen im Gefahrenbereich wurden vom Ordnungsamt der Stadt Köln aufgefordert, ihren Betrieb einzustellen. Anschließend sind die Gebäude evakuiert und der Gefahrenbereich geräumt worden.
Die Autobahn A59 musste ab dem Dreieck Gremberg in Fahrtrichtung Siegburg und in Richtung Oberhausen ab dem Dreieck Porz gesperrt werden. Der Maarhäuser Weg war für den gesamten Zeitraum nicht gesperrt. Die Hansestraße wurde ab der Kreuzung Maarhäuser Weg bis zur Kreuzung Welser Straße gesperrt.
Auf den Bahnlinien der S13, S19 und dem Regional-Express RE 8 sowie der KVB-Buslinie 151 kam es ebenfalls zu Einschränkungen. So wurde die Buslinie 151 anstatt über die Hansestraße über die Frankfurter Straße umgeleitet. Die Bahnlinien der S13 und S19 sowie der RE8 konnten nicht durch den Gefahrenbereich gefahren. Außerdem wurde – wie gewohnt – der Luftraum 1.000 Meter über dem Fundort für die geplante Entschärfung ebenfalls gesperrt.
Hintergrund-Informationen: Bombenfunde in Köln
In Köln kommt es immer wieder zu Blindgänger-Funden aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen, wie in Porz, Ossendorf, Lindenthal oder Bilderstöckchen gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Erst Ende November kam es in Köln-Poll zu einer umfangreichen Evakuierung durch einen Bombenfund. Die Entschärfung zog sich hier bis in die späten Nachtstunden hin.
Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt.
Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Etwa ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.