Windpocken-Bläschen mit trocknenden Lotionen behandeln

Eine Faustregel besagt, dass der Patient als nicht mehr infektiös gilt, wenn sich fünf Tage lang keine neuen Bläschen gebildet haben. / copyright: © Marco Wydmuch - Fotolia.com
Eine Faustregel besagt, dass der Patient als nicht mehr infektiös gilt, wenn sich fünf Tage lang keine neuen Bläschen gebildet haben.
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Windpocken sind äußerst unangenehm. Doch gegen die juckenden Hautbläschen kann man etwas tun. Ulrich Fegeler, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, kennt die effektivsten Methoden.

«Die Bläschen sollten einmal täglich mit einer trocknenden Lotion, am besten mit einer Zink-Schüttel-Mixtur, eingerieben werden.» Eine Linderung des Juckreizes könne durch kühle Kompressen herbeigeführt werden. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass Kinder nicht an den Windpocken-Bläschen kratzen, da sich ansonsten nach deren Abheilung Narben bilden.

Der Name «Windpocke» kommt übrigens von der hohen Ansteckungsfähigkeit der auslösenden Varizella-Zoster-Viren, die bereits durch einen Nieser über die Luft übertragen werden. Die typische Inkubationszeit beträgt 10 bis 13 Tage. «Es ist schwer, sich davor zu schützen», erklärt Fegeler. Kleiner Trost: Hat man die Windpocken einmal überstanden, so ist man für immer immun dagegen. Deshalb seien vor allem Kinder und Jugendliche betroffen, erklärt der Kinderarzt aus Berlin. Etwa 90 Prozent aller Erwachsenen haben bereits Antikörper gegen das Virus.

«Eltern können also beruhigt ihre an Windpocken erkrankten Kinder pflegen, denn höchstwahrscheinlich waren sie selbst einmal infiziert.» Wer allerdings definitiv weiß, dass er in seiner Kindheit keine Windpocken gehabt hat, sollte sich von Erkrankten fernhalten. Dies gilt insbesondere auch für Schwangere. Fegeler: «Vor einer Schwangerschaft sollte man sich unbedingt gegen Windpocken impfen lassen – sofern man diese selbst noch nicht gehabt hat. Geschieht dies nicht, muss die Schwangere den Kontakt mit Erkrankten tunlichst meiden.» Denn Fehlbildungen beim Kind könnten die Folge sein. Würde die Mutter zudem um die Geburt herum an Windpocken erkranken, so steckt sie mit einer 25-prozentigen Wahrscheinlichkeit auch ihr Neugeborenes an, da dessen Immunabwehr noch sehr schwach ist, erklärt Fegeler. Und diese Erkrankung könne für das Baby lebensbedrohlich werden.

Fegeler: «Eine Faustregel besagt, dass der Patient als nicht mehr infektiös gilt, wenn sich fünf Tage lang keine neuen Bläschen gebildet haben.» Die alte Behauptung, eine Ansteckungsfähigkeit sei bis zum Abfallen der letzten Kruste vorhanden, ist mittlerweile überholt.

Zur Vorbeugung wurden bereits vor über 20 Jahren die ersten Impfstoffe entwickelt. Seit Juli 2004 wird die Windpocken-Impfung von der STIKO – der ständigen Impfkommission – empfohlen. Seit August 2006 ist auch ein Mehrfachimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken erhältlich. Das Präparat ist für Kinder zwischen neun Monaten und zwölf Jahren zugelassen und muss zweimal geimpft werden. Die Kosten hierfür übernimmt die Krankenkasse.

Autor: ddp