Gute Partner im Beet – Rosen und Stauden lassen sich wirkungsvoll kombinieren

Nicht nur durch die Farbe, auch durch unterschiedliche Blatt- und Blütenstrukturen lässt sich Spannung in eine Pflanzung bringen. / copyright: Gisela Peter/ pixelio.de
Nicht nur durch die Farbe, auch durch unterschiedliche Blatt- und Blütenstrukturen lässt sich Spannung in eine Pflanzung bringen.
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Sie gilt als Königin der Blumen, die mit ihrer Schönheit und ihrem Duft betört. Vor allem mit den passenden Stauden lässt sich die Wirkung von Rosen steigern. Weil Rosen nährstoffreiche, tiefe Böden in sonniger Lage lieben, sind diejenigen Stauden ideale Begleiter, deren Ansprüche denen der Rose ähnlich sind.

Das Farbspektrum der Rosen reicht von Weiß, Rosa, Gelb und Orange bis hin zu Rottönen in allen Schattierungen. «Besonders interessant wirken deshalb Stauden, die die Farbpalette der Rose ergänzen und Blau oder Violett blühen», sagt Staudengärtner Klaus-Peter Manig aus dem brandenburgischen Uebigau. Dies sei zum Beispiel bei Salbei (Salvia nemorosa) oder der Glockenblume (Campanula) der Fall.

«Im Moment liegt es im Trend, Stauden und Rosen Ton in Ton zu kombinieren», sagt der Experte, der dem Bund deutscher Staudengärtner im Zentralverband Gartenbau angehört. Vor allem die Farbe Weiß, die in vielen englischen Gärten zu sehen ist, steht nach Auskunft von Manig ganz oben auf der Beliebtheits-Skala. Oft würden deshalb weiße Rosen mit Stauden kombiniert, die silbrige Blätter und rein- oder cremeweiße Blüten tragen. «Ein typisches Beispiel ist die weiße Spornblume (Centranthus ruber ‘Albus’). Sie entfaltet gemeinsam mit weißen Rosen eine großzügige und edle Wirkung», sagt der Staudengärtner. Gelb- oder orangefarbene Rosen mit farblich passenden Stauden wie Schafgarbe (Achillea) oder Frauenmantel (Alchemilla) bietet dagegen eine sonnige und warme Optik.

Damit im Garten kein Farbenchaos entsteht, kommt es auf eine sorgfältige Abstimmung der Blütezeiten und -farben zwischen den Rosen und den begleitenden Stauden an. «Die Kombination von unterschiedlichen Pflanzenarten und Blütenfarben ist natürlich in starkem Maße vom individuellen Geschmack abhängig. Es gibt aber einige Farbkonzepte, die sich bewährt haben und farbliche Disharmonien verhindern», sagt Philipp Schönfeld von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim.

Rosa ist die häufigste Blütenfarbe im Rosensortiment. Diese Farbe kann mit ebenfalls rosa blühenden Stauden und Gehölzen aufgenommen werden. Ebenso passen hervorragend alle Gehölze und Stauden mit blauen oder violettfarbenen Blüten als Kontrast dazu. «Auf Arten mit gelben Blüten oder Laub sollte bei dieser Kombination aber besser verzichtet werden», sagt Schönfeld. Denn Gelb ist die hellste und leuchtendste aller Farben und strahlt immer aus einer Bepflanzung heraus. Auch gelb blühende Rosen sollten deshalb nur sparsam eingesetzt werden, da sie in einer gemischtfarbigen Pflanzung sonst leicht beherrschend wirken können. «Sehr gut wirken sie aber in einer Ton-in-Ton Pflanzung, in der alle Abstufungen von Gelb bis hin zum Orange vertreten sind», so Schönfeld.

Doch nicht nur durch die Farbe, auch durch unterschiedliche Blatt- und Blütenstrukturen lässt sich Spannung in eine Pflanzung bringen. Runde Rosenblüten ergänzen sich dabei gut mit aufrecht wachsenden Stauden oder Pflanzen mit kerzenförmigen Blüten. Duftige Sorten wie Verbena (Verbena bonariensis) oder Schleierkraut (Gypsophila) umspielen Rosen wirkungsvoll und sorgen so für Leichtigkeit im Beet. «Außerdem lässt sich mit Stauden die Blütezeit im Beet gut verlängern», sagt Klaus-Peter Manig.

Generell sollten Stauden die Rosen in ihrer Wirkung unterstützen. Insbesondere dann, wenn Rosen die Hauptrolle spielen sollen, dürfen die Partnerpflanzen diese nicht durch ihr Wachstum bedrängen oder beschatten. «Hier muss von Anfang an auf einen entsprechend großen Pflanzabstand geachtet oder rechtzeitig ausgelichtet werden», erklärt Philipp Schönfeld. Wenn die Bepflanzung zu dicht ist, trocknet das Laub der Rosen nur langsam ab: Das begünstigt Pilzkrankheiten. Wüchsige Pflanzen wie Frauenmantel (Alchemilla) oder Katzenminze (Nepeta) sollte man aus diesem Grunde im Auge behalten. Generell seien Pflanzen mit mäßigem Wachstum in Kombination mit Rosen auf Dauer pflegeleichter, rät auch der Bund deutscher Staudengärtner. Er empfiehlt als attraktive Alternative die Kombination von niedrig wachsenden Stauden mit Rosenstämmchen. Die Rosen thronen dann über einem Teppich von Stauden, beispielsweise weißen oder blauen Glockenblumen (Campanula) oder Salbei (Salvia).

Die Kombination von Rosen und Lavendel gilt allgemein als Klassiker. Dabei sind die Standortansprüche beider Pflanzen sehr unterschiedlich. Rosen benötigen einen kräftigen, nährstoffreichen Boden, Lavendel dagegen liebt es eher karg und trocken. Wer dennoch nicht auf diese klassische Zusammenstellung verzichten will, sollte Rosen und Lavendel in Gruppen mit Abstand zueinander pflanzen, rät der Bund deutscher Staudengärtner im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG). Dadurch ließen sich die unterschiedlichen Nährstoffansprüche besser berücksichtigen. Außerdem sei es ratsam, Lavendel im Frühjahr regelmäßig kräftig zurückzuschneiden, um die Pflanze zu verjüngen.

Nach Auskunft der Staudengärtner gibt es aber auch viele andere Kombinations-Alternativen, die ebenfalls langfristige Pflanzerfolge bieten. Gut zu Rosen passe auch Salbei (Salvia nemorosa), der nach einem Rückschnitt nach der ersten Blüte ein zweites, manchmal sogar ein drittes Mal blühe. Auch Flammenblume (Phlox paniculata) oder Ehrenpreis (Veronica spicata) gelten als schöne Rosenbegleiter.

Autor: ddp-Koresspondentin Dagmar Thiel