25 Jahre Bananensprayer von Köln: Thomas Baumgärtel

25 Jahre Bananensprayer Thomas Baumgärtel / copyright: Andrea Matzker / CityNEWS
25 Jahre Bananensprayer Thomas Baumgärtel
copyright: Andrea Matzker / CityNEWS

Geht man heutzutage durch das Kölner Agnesviertel, erlebt man manchmal fast so eine Atmosphäre wie vor Jahren, als der große Maler Antonius Höckelmann einem dort begegnete, und man dessen Bilder unprätentiös in seinem dort gelegenen Atelier bestaunen durfte. Heute kann man dort Thomas Baumgärtel treffen, einen vielseitigen Allroundkünstler, der vielen Menschen allerdings hauptsächlich als der “Bananensprayer” bekannt ist.

Seine erste Bananenschablone erstellte er 1986 und schmückte zunächst mit seiner inzwischen berühmt gewordenen Banane einige Kunstgalerie-Fassaden. Damals lösten seine Aktionen unendliche Proteste aus, inzwischen aber gilt sein Emblem weltweit als Auszeichnung für erstklassige kulturelle und künstlerische Leistungen.

Doch Thomas Baumgärtel ist bei Weitem nicht “nur Banane”

Der Vollprofi hat ein umfangreiches Kunststudium hinter sich, ist Maler, Grafiker, Karikaturist, Bildhauer und Vieles mehr. Er hat unendlich viele, immer neue, ausgefallene und geistreiche Ideen. Sein Spektrum umfasst alle Disziplinen der bildenden Kunst. Davon kann man sich in vielen Ausstellungen, aber auch in seinem Atelier in den ehemaligen Clouth-Werken auf der Xantener Straße in Köln, das hoffentlich noch lange die Kölner Kunstszene weiter beleben und bereichern wird, überzeugen.

In dem überaus charmanten Museum für verwandte Kunst auf der Genter Straße 6, mitten im belgischen Viertel von Köln, zeigt eine Ausstellung mit dem Titel “Freiheit für die Kunst” ausschließlich die Bananen-Facette seines Oeuvres. Man mag kaum glauben, wie vielfältig und fantasievoll diese Frucht als Ausdrucksmittel benutzt werden kann! Normale Dinge des Alltags, wie Kehrschaufel, Kinderwagen, Arbeitsplatz, Milchtüte oder Kleider werden zum Objekt des Künstlers und erhalten durch seine Interpretation eine völlig neue Bedeutung. Für die kleine, liebevoll zusammengestellte Exposition sollte man sich Zeit nehmen, denn sie ist nicht nur sehr interessant, sondern sie macht auch Spaß.

Wer Glück hat, kann auch noch die hauseigenen und extra passend zur Ausstellung gebackenen Köstlichkeiten der Museumschefin und Galeristin Katrin Bergmann im verwunschenen und mit Blumen und Früchten übersäten Innenhof der Galerie kosten. Sie sind, wie sollte es auch anders sein, gelb-schwarz. Ihre Form wird allerdings noch nicht verraten. Aber eines steht fest: Sie hat selbstverständlich mit Köln zu tun.