Wenn das Auto nicht mehr anspringt: Überbrückungskabel sicher anschließen

Wenn der Wagen einfach nicht mehr startet ist meistens die Autobatterie leer und man benötigt Starthilfe. / copyright: Nigel Treblin / dapd
Wenn der Wagen einfach nicht mehr startet ist meistens die Autobatterie leer und man benötigt Starthilfe.
copyright: Nigel Treblin / dapd

Rührt sich beim Anlassen des Autos nichts, ist erfahrungsgemäß die Fahrzeugbatterie platt. Meist aber kann mit Unterstützung eines anderen Fahrzeugs der Havarist wieder flott gemacht werden. Allerdings sollte man bei der Starthilfe einige Punkte beachten!

Das
rote Überbrückungskabel werde zunächst mit dem Pluspol des Spenderakkus
sowie der entladenen Batterie verbunden, sagt Hans-Ulrich Sander, Experte bei TÜV Rheinland in Köln.
“Anschließend das schwarze Kabel an den Minuspol der vollen Batterie,
dann das zweite Ende an einem Metallteil wie dem Motorblock des
Pannenfahrzeugs festklemmen. Nun wird der Motor des Spenderfahrzeugs
gestartet und anschließend im Leerlauf sanft Gas gegeben. Erst dann das
liegen gebliebene Auto starten. Zum Schluss werden die Kabel wieder
abgetrennt, allerdings in umgekehrter Reihenfolge – erst schwarz, dann
rot.”

Falsches Anklemmen kann die Elektronik verwirren

Bei
der Starthilfe sollte man grundsätzlich umsichtig vorgehen. “Bei
unsachgemäßer Handhabung drohen teure Schäden an der Elektronik”, gibt
Thomas Stix, Technikexperte des österreichischen Autoclubs ÖAMTC zu
bedenken. E rät, vor der Stromspende unbedingt die Betriebsanleitung zu
lesen. Sei beispielsweise eine Batterie nicht schwach, sondern defekt,
könne durch eine Rückkopplung auch das Spenderauto geschädigt werden.
“Falsches Anklemmen kann die Elektronik verwirren, beispielsweise den
Airbag auslösen”, warnt auch Philip Puls von TÜV Süd. Wer unsicher sei,
sollte einen Fachmann hinzuziehen. Werkstätten und Pannendienste besäßen
moderne Testgeräte und könnten an Ort und Stelle feststellen, ob eine
Batterie defekt ist, und mit entsprechenden Spannungserhaltungsgeräten
dann einen Batteriewechsel durchführen. Die sorgen dafür, dass Uhr,
Radio oder Bordcomputer nicht stromlos werden und deshalb anschließend
neu programmiert werden müssen.

Nach der Reanimierungsaktion sei
es dann ratsam, mindesten eine Stunde außerhalb von Stadtgebieten zu
fahren, um die Batterie vernünftig aufzuladen, empfiehlt ÖAMTC-Techniker
Stix.

Um Startpannen zu vermeiden, hält TÜV-Fachmann Sander noch
einen Tipp parat: “Ein sauberer Motorraum schützt vor einer
Selbstentladung des Akkus.” Denn durch feuchten Schmutz würden
Kriechströme fließen, welche die Batterie entladen. Deshalb solle man
einen Blick in den Motorraum werfen und ihn gegebenenfalls reinigen.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion