Engelskirchener Christkindpostamt gibt es seit 25 Jahren

Das Christkindpostamt in Engelskirchen ist eröffnet. / copyright: Barbara Schniebel - Fotolia.com
Das Christkindpostamt in Engelskirchen ist eröffnet.
copyright: Barbara Schniebel – Fotolia.com

Ob Puppenwagen, Fahrräder oder einfach nur ein kleines Geschwisterchen: Im Christkindpostamt in Engelskirchen treffen jedes Jahr die vielfältigsten Weihnachtswünsche ein. Seit 25 Jahren öffnet die Post vor dem Weihnachtsfest ihre spezielle Filiale und Kinder aus aller Welt schicken ihre Briefe dort hin.

Christkindpostamt erwartet einmillionsten Wunschzettel

Rund sechs Wochen vor Heiligabend nimmt das Christkindpostamt am Montag (15. November, 11.00 Uhr) offiziell seine Arbeit für dieses Jahr auf. Doch schon seit Mai gehen Wunschzettel in Engelskirchen ein. “Bislang haben wir über 2.000 Briefe bekommen”, berichtet Britta Töllner von der Deutschen Post. Darunter seien auch Zuschriften von Kindern, die im Laufe des Jahres umgezogen sind und dem Christkind ihre neue Adresse mitteilten möchten. “Damit die Geschenke weitergeleitet werden können und sicher ankommen”, sagt Töllner.

In dieser Weihnachtssaison steht ein besonderes Jubiläum an. Das Christkindpostamt feiert sein 25-jähriges Bestehen und blickt auf ein arbeitsreiches Vierteljahrhundert zurück. Seit dem Start gingen rund 995.000 Briefe in der Postfiliale ein. “Pünktlich zur Eröffnung am Montag erwarten wir in unserem 25. Jahr den einmillionsten Brief”, sagt Töllner. Allein im vergangenen Jahr seien über 150.000 Briefe aus 59 Ländern in Engelskirchen angekommen. Dazu zählten Zuschriften aus Brasilien, Südafrika, Indonesien und Japan. Für dieses Jahr werde mit einem noch größeren Ansturm gerechnet.

10.000 Briefe pro Tag

Die ungebrochen große Beliebtheit der Weihnachtsfiliale lässt sich auch auf die fürsorgliche Arbeit der Mitarbeiter zurückführen. Jährlich sind bis zu 16 Helfer in Engelskirchen damit beschäftigt, die täglich ankommenden Briefe zu lesen und passende Antworten zu finden. “Zu Hochzeiten in den ersten beiden Dezemberwochen sind das rund 10.000 Sendungen pro Tag”, sagt Töllner. Auf jeden Brief werde – wenn auch meistens mit einem Standardbrief – geantwortet. Oftmals fragten die Kinder nach dem Aussehen des Christkindes oder wie es die ganze Arbeit zu Weihnachten bewerkstellige. “Bei ausgefallenen Briefen schreiben wir aber auch etwas Individuelles zurück”, fügt Töllner hinzu.

Mit welchen Anliegen sich die meist fünf- bis zehnjährigen Kinder an das Christkind wenden, hat sich im Laufe der letzten 25 Jahre verändert. Früher verschickten die Kleinsten ihre Geschenkwünsche nach Engelskirchen und hofften, sie unter dem Weihnachtsbaum wiederzufinden. Vor allem technische Geräte wie Computer oder Spielkonsolen seien Anfang der 1990er Jahre hoch im Kurs gewesen, berichtet die Postsprecherin. Seit einigen Jahren seien klassische Geschenke wie Gesellschaftsspiele oder ein Tretroller wieder gefragt. “Aber die Geschenke stehen gar nicht mal immer an erster Stelle”, sagt Töllner. Oftmals wünschten sich die Kinder auch weiße Weihnachten, mehr Zeit mit der Familie oder eine saubere Umwelt. Ein Junge habe in einem Brief an das Christkind sogar darum gebeten, seinen Wunsch aus dem vergangenen Jahr, ein kleines Geschwisterchen, wieder zurückzunehmen. “Das Baby hat ihm zu viel geschrien”, erzählt Töllner.

Eigene Postleitzahl

Um den Ansturm von Briefen zu bewältigen, hat das Christkindpostamt sogar eine eigene Postleitzahl. Alle Kinder, die ihren Brief “An das Christkind” in 51777 Engelskirchen noch vor dem 22. Dezember in den Briefkasten werfen, halten bis zum 24. Dezember einen Antwortbrief mit Sonderstempel in der Hand. Ganz wichtig ist, dass die Kinder den Absender deutlich schreiben, denn nur dann kann sich das Christkind auch melden.

Autor: Redaktion/ dapd