Das historisch niedrige Zinsniveau kurbelt den Kreditmarkt an. Kredite sind beliebt und werden nicht nur für Haus und Auto aufgenommen, sondern auch für Gebrauchsgüter wie Fernseher oder Waschmaschinen. Immer mehr Verbraucher setzen bei solchen Ratenkrediten auf einen Kredit ohne Schufa-Prüfung. Doch die Angebote sind dubios – und teuer.
Ohne Schufa wird es teuer
Vor allem im Internet werben freie Finanzdienstleister mit zahlreichen Online-Anzeigen für ein Darlehen ohne Schufa-Abfrage. Das ist verlockend für Geringverdiener oder Menschen, die fürchten, aufgrund eines Schufa-Eintrags keinen Kredit zu bekommen. Doch das schnelle Geld hat seinen Preis. Bei einem Kredit ohne Schufa liegt der effektive Jahreszins zwischen 11,3 Prozent und 25,5 Prozent. Die durchschnittlichen Zinsen liegen damit weit über dem Zinsniveau, das für einen Dispokredit fällig wird – und dieser ist mit durchschnittlich 10 Prozent bereits eine teure Kredit-Lösung.
Ratenkredite mit Schufa-Abfrage werden dagegen schon für 3 bis 4 Prozent Zinsen vergeben, Geringverdiener können mit Zinsen zwischen 5 bis 7 Prozent rechnen. Wer einen 10-000-Euro-Kredit mit 5 Jahren Laufzeit ohne Schufa-Abfrage aufnimmt, zahlt im schlechtesten Fall dieselbe Summe als Zinsen zurück. Hinzu kommt, dass dubiose Anbieter ihren Kunden mit Klauseln, zusätzlichen Verträgen und Leistungen weiter Geld aus der Tasche ziehen. Beliebt sind hierbei besonders teure Kreditausfallversicherungen gegen Arbeitslosigkeit oder den Tod.
Chancen auf Kredit lassen sich verbessern
Wer einen Kredit braucht, sollte Angebote ohne Schufa-Abfrage daher meiden. In vielen Fällen können die Verbraucher auch bei den Kreditinstituten ein Darlehen bekommen. Es gibt einiges, was Verbraucher unternehmen können, um ihre Chancen auf einen Kredit zu verbessern. Verbraucher sollten zunächst einmal verschiedene Kreditangebote miteinander vergleichen. Kreditgeber haben unterschiedliche Richtlinien für die Vergabe von Krediten. So gibt es etwa kostenlose Kreditberatungen, die über verschiedene Optionen informieren.
Wer einen schlechten Schufa-Wert hat, sollte unbedingt die Richtigkeit des Scores prüfen lassen. Es kommt vor, dass negative Einträge wegen falscher oder veralteter Angaben zustande kommen. Stellt sich der Wert als fehlerhaft heraus, dann korrigiert ihn die Schufa. Wenn der schlechte Score tatsächlich berechtigt ist, dann gilt es, offene Rechnungen zu begleichen und Beträge fristgerecht zu bezahlen. Wann negative Einträge gelöscht werden, ist in diesem Ratgeber genauer erklärt.
Sind die Einnahmen niedrig, kann sich vielleicht die Aufnahme eines Zweitjobs lohnen. Einnahmen aus einem Nebenjob werden von den Banken positiv bewertet. Wenn eher zu hohe Ausgaben das Problem sind, dann sollten alle Ausgaben geprüft werden und der Konsum wenn möglich eingeschränkt werden. Es kommt auf das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben an. Zu hohe Ausgaben können für Banken ein Zeichen sein, dass jemand seine Finanzen nicht im Griff hat und dauerhaft über seinen finanziellen Möglichkeiten lebt. In beiden Fällen kann es sich lohnen, einen zweiten Kreditnehmer zu suchen. Wer etwa zusammen mit seinem Lebenspartner einen Kredit beantragt, bringt aus Sicht der Bank eine zusätzliche Sicherheit mit. Die Banken verrechnen dann beider Einnahmen und Ausgaben. Dadurch sieht die finanzielle Situation der Antragsteller schon oftmals viel besser aus.