Keine Panik in der Baustelle – Geschwindigkeit drosseln und Abstand wahren

Baustellen lösen bei vielen Autofahrern Unsicherheiten oder sogar Ängste aus. / copyright: Philipp Guelland/ ddp
Baustellen lösen bei vielen Autofahrern Unsicherheiten oder sogar Ängste aus.
copyright: Philipp Guelland/ ddp

Baustellen lösen bei vielen Autofahrern Unsicherheiten oder sogar Ängste aus. Das kommt nicht von ungefähr, denn bei Unfällen in Baustellen werden jährlich mehrere Tausend Menschen verletzt oder getötet. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt deshalb, vor und in Baustellen besonders vorsichtig zu fahren.

Ein neues Verkehrsschild, das an einigen Autobahnen zurzeit versuchsweise steht, rät Autofahrern, versetzt zu fahren und vor allem Lkw nicht zu überholen. «Wenn Pkw und Lkw versetzt fahren, fließt der Verkehr in einem Zug durch die Baustelle, solange es keine Störung gibt. Die versetzte Fahrweise erlaubt eine höhere Fahrzeugdichte bei erheblich größerer Sicherheit», erläutert DVR-Sprecher Sven Rademacher die Regelung. Aber auch in Baustellen, bei denen nicht zum versetzten Fahren geraten werde, sei es sinnvoll und sicherer, hinter einem Lkw auf der rechten Spur zu bleiben.

Plötzliche Spurwechsel vor Baustellenbeginn erhöhen die Unfallgefahr. Wer rechtzeitig vor der Baustelle sein Tempo deutlich reduziert und die Geschwindigkeitsbegrenzung einhält, ist auf der sicheren Seite. Wird in einer Baustelle eine Fahrspur aufgelöst, soll man bis an die Verengung heranfahren und sich im sogenannten Reißverschlussverfahren abwechselnd einordnen.

Die häufigste Unfallursache an Autobahnbaustellen ist laut Statistik die unangepasste Geschwindigkeit. Im Klartext: zu hohes Tempo. «Im Eingangsbereich führt zu schnelles Fahren oft zu Auffahrunfällen und im Ausgangsbereich zum Abkommen von der Fahrbahn», sagt Rademacher. Der seitliche Zusammenstoß mit einem in gleicher Richtung fahrenden Fahrzeug steht in der Unfallstatistik an zweiter Stelle.

Eine dritte, wichtige Unfallursache ist der ungenügende Sicherheitsabstand. Der DVR empfiehlt als Abstand mindestens zwei Sekunden: Wenn der Vordermann an einem Verkehrszeichen oder Leitpfosten vorbeifährt, beginnt man langsam mit dem Zählen. Wer die beobachtete Stelle erst nach zwei Sekunden oder später passiert, hat genügend Abstand und kann schnell genug reagieren, wenn der Vordermann heftig und unvorhergesehen bremsen muss.

Autor: ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach