Umfrage: Deutsche freunden sich derzeit mit dem selbstfahrenden Auto nicht an

Spaß und Kontrolle beim Fahren behalten: Die meisten Deutschen möchten das Lenkrad nicht aus der Hand geben. Foto: djd/CreditPlus Bank/fotolia.com/creativstudio
Spaß und Kontrolle beim Fahren behalten: Die meisten Deutschen möchten das Lenkrad nicht aus der Hand geben.
Foto: djd/CreditPlus Bank/fotolia.com/creativstudio

Wer in Kalifornien unterwegs ist, bekommt einen Eindruck von der möglichen Zukunft der Mobilität. Inzwischen testen dort mehrere Autofirmen und IT-Unternehmen selbstfahrende Autos auf öffentlichen Straßen. Die Fahrzeuge lenken, bremsen und beschleunigen alleine – Google als Pionier will sein Auto sogar ohne Lenkrad auf den Markt bringen. Die Deutschen betrachten das Ganze aus der Ferne noch sehr skeptisch. Gerade einmal drei Prozent zeigen sich einer repräsentativen Umfrage der CreditPlus Bank zufolge als “Visionäre” und sehen sich selbst in zehn Jahren ein solches Auto nutzen.

Spaß und Kontrolle beim Fahren behalten

Die Umfrage ergab auch den Grund für diese eher skeptische Haltung. 36 Prozent möchten das Lenkrad nicht aus der Hand geben, weil sie gerne selbst fahren. Weitere 22 Prozent trauen der Technik in brenzligen Situationen nicht. Und tatsächlich gab es bei den Testfahrten in Kalifornien immer wieder heikle Situationen, das zeigen Berichte der lokalen Verkehrsbehörde. Nichtsdestotrotz steht mehr als jeder dritte Deutsche der Anschaffung eines selbstfahrenden Autos grundsätzlich offen gegenüber: 19 Prozent, weil sie weniger Unfallrisiken sehen und 18 Prozent, weil sie es sehr entspannend finden. “Die Mehrheit der Deutschen will allerdings den Spaß und die Kontrolle beim Fahren noch nicht aufgeben. Wenn diese Modelle aber erprobt sind und ihre Sicherheit unter Beweis gestellt haben, wird die Zahl der Interessenten rasant steigen”, sagt CreditPlus-Vorstandsvorsitzender Jan W. Wagner.

Elektroautos haben weiterhin ein Imageproblem, trotz verbesserter Reichweite und einem größeren Ladestations-Netz. Foto: djd/CreditPlus Bank
Elektroautos haben weiterhin ein Imageproblem, trotz verbesserter Reichweite und einem größeren Ladestations-Netz.
Foto: djd/CreditPlus Bank

Elektroautos haben es weiterhin schwer

Nicht nur das selbstfahrende Auto, auch das Elektroauto hat weiterhin einen schweren Stand und kommt nicht recht vom Fleck. Der Umfrage zufolge wollen sich nur 13 Prozent bis 2025 ein E-Auto anschaffen. Offensichtlich haben solche Antriebe weiterhin ein Imageproblem, trotz verbesserter Reichweite und einem größeren Ladestations-Netz. Immerhin 26 Prozent der Deutschen schätzen allerdings, dass sie im Jahr 2025 auf ein Hybridfahrzeug umgestiegen sind. Der Mittelweg zwischen Verbrennungs- und Elektroantrieb wäre damit dann fast so beliebt wie Benzin- und Dieselmotoren.

Carsharing nur für wenige eine Option

Moderne und umweltbewusste Mobilitätsangebote wie das Carsharing sind auch in zehn Jahren vermutlich eher Ergänzung als Ersatz für die klassischen Fortbewegungsmittel. So glaubt gerade einmal ein Prozent der Deutschen, dass sie im Jahr 2025 nur noch ein mit anderen gemeinsam genutztes Auto fahren, das sie jeweils bei Bedarf anmieten. Gerade auf dem Land ist der eigene Wagen oft die einzige Möglichkeit, um von A nach B zu gelangen – in den Großstädten ist die Akzeptanz des Carsharings zwangsläufig höher.