Was der Stimme wieder auf die Sprünge hilft: Wiederkehrende Heiserkeit ernst nehmen

Ein HNO-Arzt kann bei einer Untersuchung des Stimmapparates vorhandene Schwachstellen erkennen. / copyright: G. Pohl-Boskamp / djd
Ein HNO-Arzt kann bei einer Untersuchung des Stimmapparates vorhandene Schwachstellen erkennen.
copyright: G. Pohl-Boskamp / djd

Der Rachen fühlt sich wund an, die Stimme klingt heiser und kann sogar ganz versagen: Nicht sprechen zu können ist für die meisten Menschen sehr unangenehm. Oft ist die Ursache eine vorübergehende Überbeanspruchung des Sprechapparates oder ein viraler Infekt.

Vor allem Menschen, die sich im Job mit ihrer Stimme Gehör verschaffen müssen, wie Lehrer, Mitarbeiter von Callcentern oder Sänger, beanspruchen ihre Stimme überdurchschnittlich stark. So können beim Reden in gehobener Lautstärke die Stimmlippen aneinander schlagen. Auf Dauer bilden sich Schwellungen und Verhärtungen, die sogenannten Sängerknötchen. Das Sprechen fällt schwer, die Stimme klingt zunehmend heiser. Bei einem viralen Infekt produziert der Atemtrakt einen zähen Schleim, der die von der Immunabwehr unschädlich gemachten Eindringlinge aus dem Körper hinausbefördern soll. Hierbei sind die Schleimhäute in den Luftwegen leicht angeschwollen, die Stimmlippen können nicht frei schwingen, das Sprechen verursacht Beschwerden, die Stimme klingt belegt.

Nicht flüstern bei Heiserkeit

Meist verschwindet das Phänomen nach ein paar Tagen von selbst und normales Reden ist wieder möglich. Doch in vielen Fällen kehrt die Heiserkeit zurück und kann mitunter sogar chronisch werden. Um dem vorzubeugen, sollten Menschen, die vom Beruf her viel reden müssen, nicht unter zwei Liter Wasser täglich trinken. Vielrednern legen Fachleute nahe, längeres Sprechen mit erhobener Stimme zu vermeiden. Keinesfalls darf bei Heiserkeit geflüstert werden – das strengt die Stimmbänder noch mehr an. Besser Pausieren und zuhause bleiben oder notfalls schriftlich verständigen. Anhaltende Heiserkeit und ein trockener Rachen sind unangenehm, doch seit Kurzem steht mit Hyaluronsäure ein vielversprechender Wirkstoff zur langfristigen Befeuchtung der Schleimhäute zur Verfügung. Dr. Thorsten Zehlicke, Oberarzt des Hamburger Bundeswehrkrankenhauses, stellte in einer Studie dessen Wirksamkeit fest: “GeloRevoice Halstabletten, die mit Hyaluronsäure für eine nachhaltige Befeuchtung der Mund- und Rachenschleimhaut sorgen, reduzierten deutlich die Symptome Räusperzwang, Heiserkeit und Hustenreiz.”

Stimme aufwärmen

Was viele nicht wissen: Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Rauchen und Alkohol trocknen die Schleimhäute aus und sind direkt vor einem Vortrag besonders ungeeignet. Mit dem Sprechen ist es ähnlich wie mit dem Sport: Aufwärmübungen können helfen, die Stimmbänder vor dem Reden geschmeidig zu machen. Einige Menschen reden, ohne es zu bemerken, in der falschen Tonlage. Hierbei werden die Stimmlippen ständig überstrapaziert und überlastet. Im Rahmen logopädischer Sitzungen finden einige Patienten erstmals ihre ureigene Stimmlage heraus. Unter Anleitung erlernen die Betroffenen eine stimmschonende Sprechweise und die richtige Atemtechnik. Auch der Gang zum HNO-Arzt kann hilfreich sein. Der Mediziner untersucht den Stimmapparat auf vorhandene Schwachstellen. Eventuell vorhandene Knötchen auf den Stimmbändern können meist problemlos operativ entfernt werden.

Kehlkopf wichtig für Stimmfunktion

Der Kehlkopf liegt am Eingang der Luftröhre und hat zwei Aufgaben. Zum einen verschließt er die Atemwege, damit – etwa beim Essen – keine Fremdkörper in den Atemtrakt gelangen. Zum anderen ist der Kehlkopf maßgeblich an der Stimmbildung beteiligt. Die Falten der Kehlkopfschleimhaut, bekannt als Stimmlippen oder Stimmbänder, werden durch die vorbeiströmende Luft in Schwingung versetzt. Ähnlich wie die Saiten eines Streichinstruments erzeugen diese Töne. Gespannte Stimmbänder erzeugen hohe Töne, für tiefere Töne entspannen sie die Bänder.