Eine Anfrage besonderer Art hat die Stadtbibliothek kürzlich von der “Forschungsstelle Afrika” des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln erhalten. Diese benötigte den neuen 3-D-Drucker der Bildungseinrichtung in wissenschaftlicher Mission.
Eine bedeutende
Grabungskampagne in Namibia hatte unter anderem einen Schafsknochen zu
Tage gebracht, der auch Auskunft über die Wirtschaft und Ernährung
prähistorischer Menschen liefern kann. Invasive Untersuchungsmethoden
beschädigen ein Original-Fossil meist weitgehend und es geht damit der
Wissenschaft als haptisches Objekt verloren.
Die Technik des 3-D-Drucks
kann heute eine präzise Dokumentation des Originals liefern. In einer
spektakulären Aktion verwandelte der MakerBot Replicator 2 der
Stadtbibliothek die vorher vom Neanderthal Museum gefertigten
hochauflösenden 3D–Scans
in eine originalgetreue Replik des begehrten Schafknochens. Den
einstündigen Druckprozess konnten die Kundinnen und Kunden der
Bibliothek live verfolgen. Die 3D-Digitalisate liegen nach wie vor in der Stadtbibliothek – falls noch Nachdrucke nötig sind.
Der 3-D-Drucker steht im Makerspace
auf der neu gestalteten Etage “4” in der Zentralbibliothek am Neumarkt.
Dort bietet die Stadtbibliothek Köln jedermann Zugang zu neuen
technischen Entwicklungen. Dabei geht es nicht nur darum, Bücher und
Medien zu nutzen, sondern auch selbst kreativ zu werden und eigene
Inhalte zu produzieren.
Autor: Redaktion / Stadt Köln/ wikipedia.de