Kölns erster öffentlich zugänglicher 3-D-Drucker steht ab dem 23.02.2013, in der Zentralbibliothek am Neumarkt zur Benutzung bereit. Zweimal täglich von Dienstag bis Freitag (um 11 und 17 Uhr) gibt es Vorführungen, und samstags von 10 bis 15 Uhr kann jedermann sogar gegen Gebühr selbst mitgebrachte Vorlagen ausdrucken.
Die Kosten für ein ausgedrucktes Objekt
setzen sich aus einem Grundpreis von fünf Euro und einem Gewichtspreis
von zehn Cent pro Gramm zusammen.
Mit der “Bewegung der Macher”
entstand im Internet eine Kultur, die sich ihre Mittel selbst an die
Hand gibt. Der 3-D-Drucker ist da ein wichtiges Instrument, er macht Design von einer Angelegenheit für Profis zur Privatsache. Eher schlicht sieht er aus, der MakerBot Replicator 2, erinnert fast an einen leeren Bierkasten, aber er hat es in sich. Mit ihm lassen sich virtuelle, digitale Entwürfe aus dem Computer
zu analogen Dingen zum Anfassen gestalten. Egal ob Schrauben, ein
längst vergriffenes Ersatzteil für den Rasenmäher oder gar den Benutzer
selbst – nicht als Foto, sondern als Figürchen für die Puppenstube des
Nachwuchses – für den 3-D-Drucker kein Problem. Zum Druck eines
Schlüsselanhängers benötigt er etwa 15 Minuten, bei größeren Objekten
können es schon einmal mehrere Stunden sein. Die “Tinte” besteht aus
einem 1,8 Millimeter dicken Plastikfaden, das Material ist Kunststoff –
ein biokompatibler, rückstandsfrei kompostierbarer Thermoplast namens PLA.
In der Stadtbibliothek entsteht momentan ein “Makerspace“,
ein Raum, der zum eigenen Tun einlädt. Der 3-D-Drucker macht den
Anfang, weitere Angebote zum Selbstmachen wie Komponieren und Musizieren
mit dem iPad, Digitalisieren von Schallplatten oder Erstellen von Podcasts
folgen im Lauf des Jahres. Die Stadtbibliothek Köln war Ende der 90er
Jahre mit Ihrer Medienbibliothek im damals neu entstandenen Mediaparkeiner
der Vorreiter im deutschen Bibliothekswesen. Die Medienbibliothek
schloss vor einigen Jahren ihre Pforten. Nun entsteht auf der 4. Etage
der Zentralbibliothek ein neuer Raum, der den damaligen Grundgedanken
wieder aufgreift, sich aber an den heutigen medialen und
gesellschaftlichen Entwicklungen orientiert.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di