Stadt Köln plant Sanierung Straßentunnel Grenzstraße (Stadtautobahn)

Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen und Gefahrguttransporte - Tempo 50 für alle / copyright: Rainer Sturm/pixelio.de
Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen und Gefahrguttransporte – Tempo 50 für alle
copyright: Rainer Sturm/pixelio.de

Die Stadt Köln plant die vollständige Sanierung des Straßentunnels Grenzstraße ab Mitte 2013. Der 540 Meter lange Tunnel, durch den die sogenannte “Stadtautobahn” zwischen Zoobrücke und dem Autobahnkreuz Köln-Ost führt, gehört zu den meist befahrenen Kölner Straßenabschnitten.

Die grundlegende Sanierung soll mit einem Finanzaufwand von circa 22 Millionen Euro in mehreren Etappen durchgeführt werden. So kann der Tunnel während der gesamten Bauzeit eingeschränkt befahren werden.

Unabhängig davon hat sich die Stadt Köln jetzt entschlossen, notwendige Verbesserungen des vorbeugenden Brandschutzes in diesem Tunnel teilweise vorzuziehen und die Brandschutzeinrichtungen mit Blick auf die gestiegenen technischen und verkehrlichen Anforderungen zu verbessern.

“Wir arbeiten aktiv an der Ertüchtigung der Kölner Verkehrsinfrastruktur,” erklärt Wirtschaftsdezernentin Ute Berg, derzeit kommissarisch auch zuständig für das Ressort Verkehr, Planen und Bauen. “Die erforderlichen Arbeiten setzen wir konsequent, aber mit Augenmaß um, um die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten.”

Vorgezogene Maßnahmen zielen auf höheren Brandschutz

Im Zuge der Generalsanierung sollen unter anderem die Brandschutzeinrichtungen in dem Tunnel grundlegend verbessert werden. Vorgesehen sind:

  • der Einbau einer Modernen Brandmeldeanlage
  • die Modernisierung der Löschwasseranlage
  • die Verkürzung der Fluchtwege über Notausgänge in das im Bau befindliche Fluchttreppenhaus
  • eine gesteuerte Entrauchungsanlage für den Brandfall
  • Videoüberwachung
  • Lautsprecheranlage
  • Tunnelfunk für Einsatzkräfte
  • dauerhaft angebrachte verkehrstechnische Einrichtung zur Tunnelsperrung und für Verkehrsumleitung

Erste Maßnahmen bereits angelaufen

Bereits in den vergangenen Wochen sind Verbesserungen des vorbeugenden Brandschutzes am Tunnel durchgeführt worden. Dazu gehörten auch die ersten Arbeiten für das neue Fluchttreppenhaus.

Im nächsten Schritt und im Vorgriff auf die Generalsanierung wird die Sicherheit im Tunnel kurzfristig weiter verbessert durch folgende Maßnahmen:

  • Die Berufsfeuerwehr wird mit einer funkgesteuerten Ampelanlage in die Lage versetzt, im Notfall den Verkehrszufluss in beide Tunnelröhren zu sperren
  • Verbunden ist die mobile Ampelanlage mit einer provisorischen Tunnelleitstelle in räumlicher Nähe zum Tunnel
  • Außerdem wird eine Videoanlage zur permanenten Überwachung des Tunnels installiert
  • Mobile Turboventilatoren zur Entrauchung des Tunnels werden an den Tunnelmündern positioniert

Verkehrsbeschränkende Maßnahmen erhöhen zusätzlich Brandschutz

Parallel dazu soll ab sofort durch verkehrsbeschränkende Maßnahmen die Brandsicherheit im Tunnel zusätzlich und unmittelbar erhöht werden.

Zu den verkehrsbeschränkenden Maßnahmen gehören:

  • Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer für alle Verkehrsteilnehmer
  • Durchfahrverbot für Lkw mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht
  • Sperrung des Tunnels für den Gefahrgutverkehr (Klasse E)

Alle Maßnahmen entsprechen den Empfehlungen der Kölner Berufsfeuerwehr, die die Kölner Straßentunnel routinemäßig unter Brandschutz- und Sicherheitsaspekten untersucht hat. Hintergrund für die Empfehlungen sind die einzigartige Bauweise des Tunnels mit übereinanderliegenden Tunnelröhren, gestiegene formale Anforderungen an den modernen Brandschutz sowie deutlich erhöhte Werte bei der sogenannten “Brandlast” von modernen Pkw, Transportern und insbesondere den Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen.

Ausweichrouten ausgewiesen

Die Verkehrsbeschränkungen gelten ab Betriebsbereitschaft der Hinweisschilder. Die entsprechenden Verkehrsmaßnahmen werden an diesem Wochenende installiert. Für den Güterverkehr von und nach Köln sind großräumige Ausweichrouten ausgewiesen. Dem Fernverkehr wird grundsätzlich die Benutzung des Autobahnrings empfohlen. Für den Zuliefererverkehr zur Messe werden mit der Messeverwaltung Gespräche über Sonderregelungen geführt. Der Bus-Linienverkehr und der Zubringerbus zum Köln/Bonner Flughafen können weiterhin den Tunnel nutzen, da sie weitaus geringere Brandlastwerte ausweisen als 7,5 Tonnen-Lkw.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.