Sommerurlaub ohne Smartphone – für viele Deutsche unvorstellbar

Sommerurlaub ohne Smartphone – für viele Deutsche unvorstellbar copyright: pixabay.com
Sommerurlaub ohne Smartphone – für viele Deutsche unvorstellbar
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Ein Selfie am Strand hier, ein Instagram-Schnappschuss vom tollen Essen dort – auch im Urlaub können die meisten nicht auf ihr heißgeliebtes Smartphone verzichten. Es wird gechattet, geliked, hochgeladen und gesurft – schließlich ist mit mobilem Internet alles so viel einfacher. Woran viele nicht denken: Schon ein einfaches Urlaubs-Selfie, das man ohne Hintergedanken auf Facebook hochlädt, kann einem eine ganze Menge Ärger einbringen.

Sommerurlaub – nicht ohne Internet

Egal ob ein entspannter Urlaub am Strand oder eine ausgiebige Stadttour – bei den deutschen Urlaubern muss das Smartphone immer und überall dabei sein. Eine aktuelle Studie der L’TUR Tourismus AG hat gezeigt, dass beinahe 83 Prozent der Deutschen auch in den Sommerferien unbedingt online sein wollen. Vor gerade einmal einem Jahr waren es noch zehn Prozent weniger. Insbesondere Männer (82,8 Prozent) wollen auf das Surfen im Web während der Urlaubszeit nicht verzichten. Im letzten Jahr traf diese Aussage “lediglich” auf 71 Prozent der Männer zu.

In erster Linie nutzen sie das Internet im Urlaub aus beruflichen Gründen – das hat bei der Umfrage rund jeder fünfte Mann zugegeben. Bei den Frauen dagegen sind es gerade einmal 14 Prozent, die auch im Urlaub nicht von der Arbeit abschalten können. Trotz des großen Arbeitseifers steht die private Nutzung des Internet im Urlaub sowohl bei den Männern (63 Prozent der Befragten) als auch bei den Frauen (69 Prozent) ganz klar im Vordergrund.

Ein unbedachtes Selfie – viel Ärger im und nach dem Urlaub

E-Mails schreiben und lesen, Wettervorhersage prüfen und Infos über den Urlaubsort suchen – das tun die Deutschen auf ihrem Smartphone im Urlaub am meisten. Aber auch das Teilen von Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram ist mittlerweile komplett normal. Dabei wäre es manchmal viel schlauer, sich nach dem Urlaub bei einem der zahlreichen Online-Anbieter einfach ein schönes Fotobuch erstellen zu lassen – anstatt die besten Urlaubsbilder einfach in die weite Welt des Internets zu senden. Denn hier kann bereits ein einfaches Selfie ordentlich für Ärger sorgen. Und das allein schon, wenn beispielsweise der Hintergrund der falsche ist. In vielen Museen, Schlossgärten, Theatern sowie anderen geschlossenen Einrichtungen gilt nämlich das Hausrecht, welches das Fotografieren nicht selten komplett verbietet. Wer der Versuchung dennoch nicht widerstehen kann, muss mit einem Hausverbot oder gar einer teuren Abmahnung rechnen.

Noch vorsichtiger sollte man beim Hochladen von Urlaubsbildern auf Facebook sein. Sollten auch fremde Personen auf dem Bild abgelichtet und dabei gut zu erkennen sein, benötigt man ihr Einverständnis für die Veröffentlichung. Bei Zuwiderhandlung kann neben zivilrechtlichen Ansprüchen sogar ein strafrechtliches Verfahren drohen. Wer dagegen beispielsweise das Meer in all seiner Schönheit ablichten will und am Rande fremde Personen mit ablichtet, kommt ohne die Einwilligung für eine Veröffentlichung aus. Denn solange sie nicht im Fokus stehen, gelten sie als eine Art Beiwerk einer Örtlichkeit und dürfen ohne Bedenken fotografiert werden.

Im Urlaub fotografieren – andere Länder, andere Sitten

Was in Deutschland erlaubt ist, so beispielsweise das Fotografieren in Bahnhöfen, kann in anderen Ländern wie etwa Griechenland oder Ägypten verboten sein. In Russland dagegen wird es nicht gern gesehen, wenn Militär- und Grenzanlagen oder uniformierte Menschen fotografiert werden. Deshalb sollte man sich schon vor Reiseantritt beispielsweise auf der offiziellen Seite des Auswärtigen Amtes erkundigen, was in dem Zielland erlaubt ist und was nicht. Schließlich möchte man seinen Urlaub in vollen Zügen genießen und sich nicht über ein Selfie und seine rechtlichen Konsequenzen ärgern.