Für Wintersportler ist es das Ende einer langen Wartezeit: Seit Tagen sinken die Temperaturen und die ersten Schneeflocken verzaubern Nordrhein-Westfalens Höhenlagen in eine weiße Winterlandschaft. So sind im Sauerland mittlerweile bis zu 40 Zentimeter Schnee gefallen und selbst im Flachland schneite es.
Meteorologen rechnen mit Dauerfrost
Bis Ski- und Snowboardfahrer zum ersten Mal in dieser Saison die Hänge hinabfahren können, müssen sie sich aber noch ein wenig gedulden. «Am Wochenende werden die Pisten nur vereinzelt aufgemacht», sagt Susanne Schulten von der Wintersport-Arena Sauerland.
Trotz des Schnees der vergangenen Tage können die meisten Pisten noch nicht für den Wintersport präpariert werden. «Dafür muss genügend Frost im Boden sein», sagt Schulten. Auch die bisherigen Schneemengen reichten nicht aus, um Pistenmaschinen einzusetzen. Durch das Zusammenpressen des Schnees bliebe nur eine geringe Höhe übrig – zu wenig um darauf Skifahren zu können. Um dennoch bald in die neue Saison starten zu können, haben die meisten Liftbetreiber in der Nacht zu Freitag ihre Schneekanonen angeschmissen und sorgen für zusätzliche Beschneiung. «Ohne Maschinen geht es zurzeit kaum», sagt Schulten. Mehr als die Hälfte der rund 90 Pistenkilometer im Sauerland seien mit Schneekanonen ausgerüstet. Aber erst ab einer Temperatur von minus zwei Grad Celsius könnten die Geräte optimal Schnee produzieren.
Langläufer können starten
Besser sieht es an diesem Wochenende für Rodler und Winterwanderer aus. Sie benötigen keine präparierten Pisten und können die Winterlandschaften in ihrer vollen Pracht genießen. «Wer einen Schlitten hat oder einfach mit einer Plastiktüte den Berg hinunter düsen will, kann das jetzt schon machen», sagt Schulten. Für Langläufer stünden zudem gespurte Loipen bereit. So können in Schmallenberg die ersten Runden auf einer 6,5 Kilometer langen Strecke gedreht werden.
Um auch in Zukunft einen schneesicheren Winter im Sauerland anbieten zu können, haben die Liftbetreiber in diesem Jahr viel Geld in die Hand genommen. Insgesamt 8,5 Millionen Euro investierten sie in moderne Beschneiungsanlagen und neue Lifte. Allein in Winterberg sorgt künftig eine zwei Millionen Euro teure Anlage für garantierten Winterspaß. Innerhalb weniger Stunden bedeckt sie mit Hilfe von 24 Schneekanonen zwei zusätzliche Pisten mit Schnee. Dadurch sind 19 der insgesamt 30 Abfahrten in Winterberg in dieser Saison dank technischer Beschneiung schneesicher. Für Wintersportler, die weit bis nach Sonnenuntergang die Hänge hinab fahren möchten, wurden zusätzliche Flutlichter installiert.
Ansturm in den Winterferien
Mit einem ersten Ansturm auf die Pisten rechnet der Sauerland Tourismus in den kommenden Tagen. «Wenn bei den Leuten vor der Haustür der erste Schnee liegt, steigt auch bei uns die Nachfrage», erklärt Sprecherin Anna Galon. Selbst wenn in den Höhenlagen schon jede Menge Schnee liege und die Lifte in Betrieb genommen seien, entstehe dann erst die winterliche Stimmung. Die Hauptsaison bildeten dann die Winterferien mit den Weihnachtstagen und Silvester. «Für diesen Zeitraum gibt es aber immer noch etwas zu haben», sagt Galon. Besonders beliebt seien Pauschalreisen und idyllische Hütten in den Bergen.
Für die kommenden Tage müssen sich Besucher im Sauerland auf frostiges Winterwetter einstellen. Tagsüber klettert das Thermometer nicht über minus fünf Grad und nachts können es bis zu minus neun Grad werden. «An den Schneeverhältnissen wird sich nichts verändern», sagt ein Metorologe des Deutschen Wetterdienstes. Erst zum Wochenanfang gebe es wieder deutlichen Schneefall. Eine vielversprechende Prognose für Wintersportler.
Autor: Redaktion/ dapd