Erstmals in der über 200-jährigen Geschichte der Puppenspiele übersetzt ein Team von Gebärdensprachdolmetscherinnen am Freitag, 8. April 2011, um 15 Uhr die planmäßige Vorstellung der Knollendorfer “Osterkirmes” von Udo Müller für Menschen mit Hörschädigung im Kölner Hänneschen-Theater.
Gehörlose und Schwerhörige können auf diese Weise ohne weitere Vermittlung den Inhalt der gesprochenen Geschichte selbständig verstehen. Für das Hänneschen ist dies ein weiterer Schritt hin zur Barrierefreiheit seiner Angebote.
Der Intendant des Puppenspiele, Heribert Malchers, hatte zunächst Bedenken, dass die zusätzliche Person “vor der Britz” die nicht betroffenen Zuschauerinnen und Zuschauer zu sehr ablenken könnte: “Aber meine Gesprächspartnerinnen haben mich davon überzeugt, dass andere Veranstaltungen wie die diesjährige lit.Cologne problemlos mit Gebärdendolmetschern abgelaufen sind. Wir tragen gerne mit dazu bei, dass hörgeschädigte Menschen an kulturellen Veranstaltungen teilhaben können und hoffen, dass das Angebot rege wahrgenommen wird. Wir haben probeweise 150 Eintrittskarten dafür reserviert.”
Für die Besucherinnen und Besucher entstehen keine zusätzlichen Kosten. Die Gebärdensprachdolmetscherinnen der Firma Loor ENS GbR übersetzen nicht in einer Sonderveranstaltung für den betroffenen Personenkreis, sondern in der normalen Nachmittagsvorstellung.
Die finanzielle Unterstützung der Dr. Gertrud-Best-Stiftung und der Stiftung Verein Taubstummenhilfe in Köln ermöglichen den besonderen Service für gehörlose Theaterbesucherinnen und -besucher.
Das Thetaerstück “Osterkirmes”
Die Knollendorfer Osterkirmes steht 2011 ganz im Zeichen des “Hasen”. Da wird an der Schießbude auf Hasen geschossen, Schausteller wandern in Hasenkostümen einher, und in Schäls Variete-Theater wird eine Hasenschau gezeigt.
Darüber hinaus konnte Schäl sogar einen echten Osterhasen als Werbeträger zur Vermarktung der Kirmes verpflichten. Leider handelt es sich dabei um jenen Osterhasen, der einst als Eiermaler berühmt war. Als ihm beim Sammeln von Blumen und Sträuchern ein Unfall ereilte, verlor er sein Gedächtnis. Und so scheinen die wunderbaren Nester und kunstvoll bemalten Ostereier als Osterüberraschung für die Kinder nun endgültig der Vergangenheit anzugehören, doch dann greifen Hänneschen und Bärbelchen ins Geschehen ein.
Als es schließlich auf der Geisterbahn zu einer wilden Verfolgungsjagd kommt, erlangt der Osterhase plötzlich sein Erinnerungsvermögen zurück und einem fröhlichen Osterfest steht nichts mehr im Wege.
Weitere Informationen zur Förderung von hörgeschädigten Menschen erhalten Sie bei Hildegard Enkel, Vorsitzende der Dr. Gertrud-Best-Stiftung, Telefon: 02233 / 31768.
Informationen über Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher bei Asta Limbach von Loor ENS GbR unter Telefon: 0221 / 3401265.
Kartenvorbestellung direkt beim Hänneschen-Theater spätestens bis zum 15. Februar 2011 per Fax 0221 / 221-28488. Gehörlose sollten bei ihrer Kartenbestellung unbedingt angeben, dass sie gehörlos sind. Sie erhalten dann einen Sitzplatz, von dem sie die Dolmetscher gut sehen können.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.