Im Januar erreicht die Erkältungswelle einen ersten Höhepunkt. In Büros, Werkstätten oder Jobs mit viel Publikumsverkehr droht Ansteckung. Die Gefahr lässt sich zwar nicht völlig bannen, doch mit ein paar Maßnahmen minimieren. Lesen Sie hier, wie Sie sich und andere schützen können.
Erkältungsviren – die winzig kleinen Übeltäter: Es ist nicht erfreulich, aber statistisch erwiesen: Durchschnittlich drei Mal pro Jahr erwischt uns ein Schnupfen. So oft wie er auftritt, so unangenehm ist er auch. Und es ist ziemlich schwer, sich nicht anzustecken. Denn es gibt über 200 verschiedene Schnupfenviren. Und jetzt haben sie leider Hochsaison. Der aggressivste unter ihnen ist übrigens der
Rhinovirus. Er ist so winzig, dass 50.000 Viren auf eine Nadelspitze passen würden.
Unter dem Mikroskop sieht er aus wie ein Golfball mit 20 Seitenflächen und kleinen Haken. Damit “kapert” er eine gesunde Zelle und verändert ihr Programm. Blitzartig produziert sie nun tausende neue Viren. Darauf reagiert unser Immunsystem mit Schnauben, Schniefen und laufender Nase. So will es nämlich die Erreger aus dem Körper schleudern. Denn beim Niesen produzieren wir einen Luftstrom von bis zu 50km/h. Auch über tränende Augen werden Erreger ausgespült.
Die 5 besten Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung
- Immunsystem fit halten: Um Viren abwehren zu können, braucht unser Körper eine Art Schutzschild. Und das bietet ein starkes Immunsystem. Dazu benötigt es ausreichend Schlaf von mindestens sieben Stunden pro Tag bzw. Nacht. Achten Sie gerade jetzt auch auf eine ausreichende Zufuhr von Vitalstoffen durch Obst und Gemüse. Die “5-Portionen-Formel” sollte jetzt unbedingt zum Ernährungsplan gehören. Also fünf Mal am Tag möglichst frisches Obst bzw. Gemüse essen. Außerdem sollten Sie sich gezielt abhärten. Am bestens gleich morgens Wechselduschen mit erst warmem und dann kurz kaltem Wasser machen. Mindestens drei Mal wechseln. Gehen Sie auch in die Sauna. Der Wechsel der Temperaturreize stärkt nachweislich die Abwehr. Machen Sie zudem lange Spaziergänge an der frischen Luft.
- Wunderwaffen Schal & Mütze: In der kalten Jahreszeit sollte die Kleidung zwar generell ausreichend warm halten. Doch ein Schal ist besonders wichtig. Eine Auskühlung oder ein kurzes Frieren führen zwar nicht direkt zu einer Erkältung, können aber sozusagen den “Weg” dafür ebnen. Warum? Wenn der Körper auskühlt, verringert sich besonders die Durchblutung der Schleimhäute in Hals und Nase. Dadurch trocknen sie aus. Ein gefundenes “Fressen” für Viren. Also besonders die Hals- und Stirnpartie immer schön warm halten.
- Hände länger und häufiger waschen: Jetzt auf ein Händeschütteln zu verzichten, ist nicht unhöflich, sondern sehr ratsam. Schließlich können Handflächen die reinsten Virenträger sein. Doch Viren werden nicht nur durch Körperkontakt, sondern auch über infizierte Oberflächen wie Türklinken, Telefone oder Einkaufswagen übertragen. Waschen Sie sich daher jetzt häufiger die Hände. Und zwar für mindestens 30 Sekunden unter fließendem Wasser und stets mit Seife. Danach die Hände gut trocknen, entweder unter heißer Luft, mit Papiertüchern oder einem persönlichem Handtuch.
- Auf Luftfeuchte achten: In beheizten oder klimatisierten Räumen fällt sie schnell unter 30 Prozent. Und das ist bedenklich. Denn es droht erneut ein Austrocknen der Schleimhäute. Sie werden dann besonders anfällig für Erkältungsviren. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt in geschlossenen Räumen zwischen 40 und 60 Prozent. Dafür entweder großblättrige Zimmerpflanzen aufstellen (sie geben bis zu 90 Prozent der Gießwassers an die Luft ab) oder mit speziellen Wasserspendern für ausreichend Luftbefeuchtung sorgen.
- Öfter mal Stoßlüften: Darüber aber unbedingt vorher mit den Kollegen verständigen und am besten offizielle Arbeitspausen nutzen. Öffnen Sie dann für etwa zehn Minuten die Fenster. Damit wird die im Raum zirkulierende Virenmenge stark reduziert und die Raumluft wieder mit frischer, unbelasteter Luft durchmischt und ausgetauscht.
Extra-Tipp: Küssen nicht verboten!
Entgegen der weit verbreiteten Meinung müssen Sie sich von Ihrem erkälteten Partner nicht fernhalten. Sogar Küssen ist erlaubt! Denn die Ansteckungsgefahr ist dabei gering. Der Grund: die Viren gelangen über den Speichel in den Magen und werden dort von der Magensäure äußerst effektiv zersetzt. Die körperliche Zuwendung sorgt darüber hinaus für ein Wohlgefühl – das stärkt die Abwehr sogar!
Voll erkältet: So schützen Sie die Kollegen
Es ist nicht nur eine Frage von Anstand, sondern auch Kollegialität während einer Erkältung bestimmte Benimm-Regeln einzuhalten, um andere nicht anzustecken:
- 1. Regel:
Mit Fieber im Bett bleiben. Denn Fieber signalisiert ganz klar, dass es Sie so richtig erwischt hat und Sie nun hochinfektiös sind. Zudem werden Sie mit Fieber ohnehin keine große Leistung abliefern können, weil sie viel zu geschwächt sind. - 2. Regel:
Bei schweren Hustenanfällen bitte den Raum verlassen. In der Nähe von Kollegen ziemt sich nur Hüsteln. Und dies bitte auch nur bei vorgehaltener Hand bzw. in die Armbeuge hinein. - 3. Regel:
Nur abgewandt von den Kollegen niesen und schnauben. Zum Schnauben Papiertaschentücher nutzen, die nach Einmalbenutzung entsorgt werden. Und stets in die linke Hand niesen, damit die rechte “Umgangshand” nicht Viren-verseucht ist. - 4. Regel:
Nur verbal begrüßen und verabschieden, nicht etwa mit Handschlag.
Autor: Redaktion / Bundesagentur f. Arbeit