Kölner feiern beim Public Viewing Kates und Williams Traumhochzeit

Der langersehnte Hochzeitskuss galt als einer der Höhepunkte der Zeromonie. / copyright: John Stillwell / AP Photo/ Pool/ dadp
Der langersehnte Hochzeitskuss galt als einer der Höhepunkte der Zeromonie.
copyright: John Stillwell / AP Photo/ Pool/ dadp

Auf diesen Moment haben die Gäste der Eckkneipe Kattwinkel am Kölner Eigelstein gewartet. Um 12 Uhr zeigt die Großleinwand das erste Bild von Kate Middelton im Hochzeitskleid. Spontan wird der Märchenbraut, die fröhlich winkend im Rolls Royce zur Kirche gebracht wird, applaudiert.

Noch lauter wird geklatscht, als die Braut aussteigt. «Sie sieht einfach umwerfend aus», sagt Neil, der selbst Brite und Monarchist ist. Unisono raunt ein ergriffenes «Ah» durch die Kölner Kneipe. Plötzlich ist es ganz ruhig.

Noch am Morgen war das anders. Aufgeregt spekulierten die ersten Gäste, wie wohl die Braut aussehen wird und welchen Hut die Queen wohl tragen mag. «Ich bin sehr aufgeregt. Damit beginnt eine neue Ära für die britische Monarchie», sagt Neil und schenkt sich dabei Tee aus einer Kanne ein, die mit der britischen Fahne bedruckt ist.

Überhaupt stehen auf der Theke viele Utensilien, die man hier sonst nicht sieht. Die meisten Hochzeitsaccessoires haben sich die Besucher selbst mitgebracht. Auf einer Tasse sieht man Kate mit dem falschen Prinz, mit Williams Bruder Harry. Eine andere Tasse zeigt Kate und Prinz William, die von einem Herz umrahmt werden. Die Tasse sei ein Geschenk seiner Schüler, sagt Jens Vermaeten. An der königlichen Hochzeit gefalle ihm das Glamouröse. Als Prinzessin Victoria von Schweden geheiratet habe, war er kurz vor diesem königlichen Ehebund sogar in Schweden. «Ich finde es schade, dass wir in Deutschland keine Monarchie haben», sagt er und fügt hinzu: «Diese Hochzeit von William und Kate ist wie der Film ‘Plötzlich Prinzessin’ – das ist auch der geheime Traum von jedem Mädchen».

Public Viewing-Gäste bringen eigenes englisches Buffet mit

Lothar Korsinski, der Inhaber des Kattwinkel, hat alle Hände voll zu tun, während seine Gäste auf dem Bildschirm verfolgen, wie aus der bürgerlichen Kate Middleton eine Prinzessin wird. «Wir machen hier auch immer Grand-Prix-Partys und viele Gäste haben mich schon vor Wochen gefragt, ob wir die Hochzeit auch zeigen», erzählt er. Mithelfen mussten die meisten auch – viele haben Kuchen gebacken. «Das war mein erster Kuchen überhaupt», sagt Kellner Volker nicht ohne Stolz. Neil hat für das Buffet etwas typisch Englisches mitgebracht: Gurkensandwiches ohne Kruste. Diese stehen neben echt kölschen Mettbrötchen. Einige der Gäste haben sich richtig in Schale geschmissen: Ein älterer Herr trägt einen Smoking, ein anderer Mann hat sich mit einer Tiara geschmückt.

Für die Hochzeit haben sich nicht nur einige Gäste im Kattwinkel zurecht gemacht. Zur Feier des Tages tragen auch die Mitarbeiter des Cologne’s English Shop in der Innenstadt Abendgarderobe. «Wir haben uns alle so angezogen, als ob wir selbst Hochzeitsgäste wären», sagt Victoria Weatherall von dem englischen Spezialitätenladen. Auch hier wird die Hochzeit auf einem Bildschirm über der Kasse übertragen.

In dem kleinen Laden tummeln sich mehrere Kamerateams – die Kunden- beziehungsweise die Zuschauerzahl ist jedoch überschaubar. «Gestern haben sich noch sehr viele bei uns mit Fanartikeln eingedeckt. Ich denke, dass viele die Hochzeit zu Hause verfolgen», sagt Tony Manning.

Besonders beliebt seien Tassen von Kate oder William. «Ich bin Monarchist», sagt Manning. Die Show um das Großereignis sei toll. «Ich hoffe aber nicht, dass die beiden so zusammen geschmissen wurden, wie einst Diana und Charles», sagt er. Seine Kollegin Weatherall ist überzeugt: «Das ist eine Liebesheirat.»

Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de