Noch nie haben so viele Menschen ihre Weihnachtsgeschenke online gekauft wie im letzten Jahr. Paketboten standen 2017 besonders unter Strom: Nach Angaben von DHL wurden bis zu 8,5 Millionen Pakete am Tag ausgeliefert – so viele wie nie zuvor. Zum Vergleich: An normalen Tagen sind es durchschnittlich 4,3 Millionen Sendungen.
Hohe Auslastung bei DHL, DPD und Co. könnte zukünftig Folgen haben
Gucken, klicken, kaufen – elf Prozent Wachstum prognostiziert der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel für das Jahr 2017. Das sorgt nicht nur für eine hohe Auslastung bei DHL, sondern auch bei den anderen Paketlieferanten. Der Paketdienst DPD beispielsweise hatte nach Angaben des ZDF tausende Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, um die Massen an Paketen in der Vorweihnachtszeit bewältigen zu können. Anlässlich eines Anstiegs von 15 Prozent im Vergleich zu 2016 wirft DPD-Sprecher Peter Rey einen Blick in die Zukunft, der so manchen Kunden erschrecken dürfte. Für ihn ist es vorstellbar, dass Paketdienste zukünftig nur noch in Filialen oder Paketshops liefern. Die persönliche Übergabe an der Haustür könnte dann zusätzlich kosten. Hintergrund dieser Vision ist, dass die Boten die Empfänger immer seltener zu Hause antreffen.
In Nürnberg ist angesichts der vielen Pakete und des Kraftaktes seitens der Logistikdienstleister kürzlich ein Pilotprojekt von DPD und GLS erweitert worden, das die Paketboten und die Umwelt gleichermaßen entlastet: Leichte Sendungen werden in der Innenstadt mit emissionsarmen Elektro-Lastenrädern von einem Mikrodepot zu den Empfängern gebracht. Die Stadt, der Freistaat Bayern und die Industrie- und Handelskammer haben das Projekt unterstützt. Ebenso war die Technische Hochschule Nürnberg unter der Leitung von Ralf Bogdanski, Professor für Nachhaltige Unternehmensführung und Logistik mit dabei.
Gänzlich werden die Dreiräder die Transporter nicht ersetzen können, denn für sperrige Sendungen sind sie schlicht zu klein. Ein Rad schafft 200 Kilogramm, ein Lieferwagen durchschnittlich 3,5 Tonnen. Nichtsdestoweniger soll die Fahrradflotte nun aufgestockt werden. Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, sieht im wirtschaftlichen Erfolg des Projektes einen Schritt in Richtung “Smart City”.
Voraussetzungen für eine nahtlose Lieferkette: Vom Lager bis vor die Haustür
Smart sollte auch die Logistik sein, damit alles pünktlich vor der Haustür der Kunden liegt. Das hohe Bestellaufkommen setzt Hersteller und Händler gleichermaßen unter Druck. Waren müssen in kürzester Zeit angefertigt oder bestellt, verpackt und mit wendigen Flurförderzeugen im Lager verstaut werden, bis sie in der Kommissionierung für den Versand vorbereitet werden. Hochwertige Hubwagen und Stapler von renommierten Marken wie Ameise erlauben eine besonders flexible Lagerlogistik, die den hohen Anforderungen gewachsen ist. Moderne Warenwirtschaftssoftware und Trackingsysteme – etwa mithilfe von RFID-Etiketten – helfen Logistikverantwortlichen dabei, den Warenbestand zu ermitteln, die Lieferzeiten abzuschätzen und jederzeit kontrollieren zu können, wo sich die Ware befindet.
Die Vorteile von effizienten, digitalisierten Prozessen in der Intralogistik erkennen laut einer Bitkom-Studie (hier als PDF verfügbar) immer mehr Unternehmer: Langfristig sinken die Kosten, die Lieferkette wird beschleunigt, weniger fehleranfällig und der Transport umweltschonender.