Möbelindustrie blickt bei der weltgrößten Möbelmesse IMM Cologne optimistisch in die Zukunft

Für Anbieter und Nachfrager aus allen wichtigen Märkten ist die imm cologne der wichtigste Handelsplatz für den globalen Möbelhandel und das sachkundige Publikum. / copyright: imm cologne
Für Anbieter und Nachfrager aus allen wichtigen Märkten ist die imm cologne der wichtigste Handelsplatz für den globalen Möbelhandel und das sachkundige Publikum.
copyright: imm cologne

Der Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Elmar Duffner, sagte anlässlich der Eröffnung der Internationalen Möbelmesse IMM in Köln, die deutschen Hersteller hätten ihre Hausaufgaben gemacht und seien gut aufgestellt für die kommenden Herausforderungen.

Die
Branche erwarte nach drei wachstumsstarken Jahren für 2013 zwar
lediglich eine schwarze Null. Doch werde die Branche wieder stärker
wachsen, “sobald die Krisenmärkte in Europa, die zu unseren wichtigsten
Exportmärkten gehören, wieder anspringen”, sagte Duffner. Derzeit
profitiere die Branche von der Kauflust der deutschen Verbraucher, die
mit Pro-Kopf-Ausgaben von 383 Euro im Jahr “Weltmeister beim Möbelkauf”
seien.

Die internationale Möbelmesse IMM Cologne öffnet
heute (14. Januar) in Köln ihre Pforten. Rund 1.250 Aussteller aus 50
Ländern präsentieren bis zum 20. Januar die neuesten Trends rund ums
Wohnen und Einrichten. Zur Weltleitmesse werden in diesem Jahr rund
140.000 Besucher erwartet. Im Trend liegen diesmal Polstermöbel, die
immer kleiner und multifunktionaler werden sowie in wasserfester
Ausstattung auf dem Balkon und im Garten aufgestellt werden können. Auch
Außenküchen sind angesagt.

Die deutschen Möbelhersteller rechnen
für 2013 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. 2012 hatte die Branche
ihren Umsatz um zwei Prozent auf 17,2 Milliarden Euro steigern können.
Inzwischen machen sich laut dem Verband der Deutschen Möbelindustrie
aber die zunehmende Verunsicherung im Inland und schwächelnde
Auslandsmärkte bemerkbar.

Die Küche wird mobil

In jeder Einbauküche gibt es Probleme,
wenn beide Partner unterschiedlich groß sind: Für den einen sind
Kochfeld und Spüle zu niedrig, für den anderen zu hoch. In der modernen
Küche ist das kein Problem mehr, denn die Elemente sind mobil. Auf
Knopfdruck senken sie sich oder heben sich an.

Die vom
Pfullendorfer Küchenhersteller Alno vorgestellte “bewegte Küche” ist
eine der vielen Weltneuheiten auf der diesjährigen weltgrößten
Möbelmesse IMM Cologne, die am Montag in Köln begann. Bis Sonntag zeigen
mehr als 1.250 Unternehmen aus 50 Ländern über 100.000 Möbelstücke.
Rund 140.000 Besucher werden erwartet. Im Trendmittelpunkt steht dabei
insbesondere die Küche.

“Die Küche ist nicht mehr nur ein Ort zum
Kochen, sondern das Zentrum einer Wohnung oder des Hauses”, sagt der
Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM),
Alno
-Geschäftsführer Elmar Duffner. Daher gebe es gerade bei Küchen
viele Innovationen. “Das Wohnzimmer – immer noch der beliebteste Raum in
der Wohnung – wird zunehmend privater Rückzugsort. Mit Freunden bleibt
man heute bis spät in die Nacht in der Küche sitzen”, fügt
VDM-Trendexpertin Ursula Geismann hinzu.

Moderne Küchen, so zeigt
es die Messe, kommen als Baukasten mit vielen kombinierbaren
Gestaltungselementen daher, in deren Mittelpunkt eine Kochinsel mit
Arbeitsplatte steht. Das Bedienungsdisplay der Geräte sieht, wie etwa
bei den Modellen des Münchner Hausgeräteherstellers Gaggenau, immer mehr
einem Smartphone ähnlich: Durch einfaches Antippen lassen sich so
Temperatur und Garmethode leicht wählen.

Kein eindeutiger Wohntrend

Doch
aus der Modernität heutiger Küchen lässt sich kein eindeutiger
Wohntrend hin zu mehr Funktionalität ableiten. “Die Menschen sind gerne
zu Hause, aber die verbindlichen Wohnleitbilder verlieren an Bedeutung.
Die einen wollen ihrer Persönlichkeit durch Wohnen und Einrichten
Ausdruck verleihen, die anderen bleiben bescheiden und begrenzen sich
auf das wirklich notwendige Inventar”, sagt Geismann.

Als zweiten
großen Trend haben Wohnexperten dabei das Thema Natur ausgemacht. Möbel
sollen möglichst aus natürlichen Materialien bestehen. “Das zeigt sich
bei Echtholzmöbeln, bei furnierten Möbeln, bei Leder, Wollfilz und
Tierfell als Bezugsstoff. Glas wird gegenüber Kunststoff als
Frontscheibe bevorzugt”, sagt Geismann.

Doch ob üppiger oder
bescheidener Einrichtungsstil – unterm Strich bleibt Deutschland als
drittgrößter Möbelmarkt weltweit bei den Pro-Kopf-Ausgaben führend:
Statistisch 383 Euro gab jeder 2012 für neue Möbel aus – obwohl nach
Feststellung der Möbelhersteller zunehmend im Ausland produzierte
preiswerte Möbel gefragt sind und Möbel aus heimischer Fertigung eher
exportiert werden.

Doch angesichts der kriselnden Exportmärkte in
Europa steht die heimische Kundschaft in der Branche ungebrochen hoch um
Kurs. “Unsere Stütze sind derzeit die bundesdeutschen Verbraucher”,
hebt Duffner hervor. Auch für das laufende Jahr gehe man von einem
stabilen Inlandsmarkt aus. Insgesamt erwartet die Branche nach drei
wachstumsstarken Jahren für 2013 eine schwarze Null – und stellt den
Käufern dabei stabile Preise in Aussicht.

Weitere Infos zur IMM Cologne 2013 finden Sie hier: www.imm-cologne.de

Autor: Redaktion/ dapd/ Ralf Johnen