Es gibt viele gute Gründe, warum sich die Neulackierung von Möbeln lohnt. Meist sind es ja nur Gebrauchsspuren oder unmodern gewordene Farbtöne, die Schränke, Regale oder Tische im Laufe der Zeit unansehnlich machen. Oder es handelt sich um alte, liebgewonnene Erbstücke, die unersetzlich sind.
„Mit ein wenig Gespür für Farben und etwas handwerklichem Geschick können sich auch Laien an die Lackierung von Möbeln wagen“, erklärt Michael Bross, Geschäftsführer des Deutschen Lackinstituts in Köln. „Voraussetzung für ein glänzendes Ergebnis sind die richtige Vorbehandlung des Untergrunds, die passenden Produkte und Werkzeuge sowie eine sorgfältige Verarbeitung.“
Lack auftragen
Die meisten Möbel bestehen aus Holz, Holzfurnier oder Holzwerkstoffen wie MDF, das sind mitteldichte Holz-Faserplatten. Um sie zu lackieren, muss zuerst der saubere und fettfreie Untergrund mit einem Schleifpapier relativ feiner Körnung (120) leicht angeschliffen werden. Nach dem sorgfältigen Entfernen des Schleifstaubs kann mit dem Auftrag begonnen werden. „Für die Lackierung von Möbeln gibt es verschiedene Lacke bzw. Lacksysteme“, weiß Bross. „Für den Laien sind 2in1-Produkte, in denen die Grundierung bereits enthalten ist und nicht extra aufgetragen werden muss, sicher am einfachsten zu verarbeiten.“
Bei Acryllacken auf Wasserbasis sollten Pinsel mit Kunststoffborsten eingesetzt werden. Für die Verarbeitung von Kunstharzlacken sind Naturborsten besser geeignet. Für größere Flächen bieten sich jedoch Lackroller aus Schaumstoff an, um eine glatte und einheitliche Oberfläche zu erzielen. Dies gilt jedoch nicht für Möbel mit Kassetten und für gedrechselte Teile. Dort ist der Pinsel Pflicht.
„Beim Lackieren sollte konsequent von einer Seite aus gearbeitet werden“, erklärt Bross. „So kann der Lack gleichmäßig trocknen, was am Ende zu einer optimalen Oberfläche führt. Wenn nicht zu viel Lackmaterial aufgetragen wird, entstehen auch keine unschönen Nasen und Läufer. Das Ergebnis kann noch verbessert werden, wenn man anschließend kleinere Fehler korrigiert und einen zweiten Lackierdurchgang anschließt.“
Edle Hochglanzoptik
Um eine edle Hochglanzoptik zu erzielen, wie sie heute bei modernen Einrichtungsgegenständen angesagt ist, muss die Oberfläche am Ende mit Klarlack versiegelt werden. Diesen Effekt kann man mit Pinsel oder Rolle kaum erzielen. Dies gelingt am besten mit einer Spritzpistole in der Hand eines erfahrenen Lackierers.
„Für eine solche Veredelung sollte man sich einem Maler- und Lackierbetrieb anvertrauen, der sich mit der Lackierung von Möbeln auskennt“, rät Bross. „Denn eine fehlerfreie Hochglanzlackierung ohne störende Staubeinschlüsse und Fasern gelingt meist nur in einer entsprechenden Lackierkabine.“
Autor: Redaktion / akz-o