Internet fürs flache Land – LTE verspricht größere Bandbreiten

Das Kürzel LTE steht für Long Term Evolution. Mit ihm sind im Vergleich zum bestehenden UMTS-Netz sehr viel größere Datenraten möglich. / copyright: RainerSturm/ pixelio.de
Das Kürzel LTE steht für Long Term Evolution. Mit ihm sind im Vergleich zum bestehenden UMTS-Netz sehr viel größere Datenraten möglich.
copyright: RainerSturm/ pixelio.de

Immer mehr Menschen gehen mit dem Handy ins Internet, laden Fotos und Videos hoch oder schauen Fernsehen mit ihrem Smartphone. Während die Nutzung von LTE zum Telefonieren in Deutschland noch Zukunftsmusik ist, werden Internetanschlüsse mit LTE schon von mehreren Providern angeboten.

«Mit dem älteren Mobilfunkstandard UMTS wird man bei diesen wachsenden Datenraten sehr bald an Grenzen stoßen», sagt Mobilfunkexperte Bernd Klusmann vom Branchenverband BITKOM. Abhilfe soll der UMTS-Nachfolger LTE schaffen.

Das Kürzel LTE steht für Long Term Evolution. Mit ihm sind im Vergleich zum bestehenden UMTS-Netz sehr viel größere Datenraten möglich. Laut dem Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) sind im Download Datenraten bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) möglich. Zum Vergleich: 2010 hatten rund 45 Prozent aller Internetzugänge in Deutschland eine Download-Geschwindigkeit zwischen 2 und 10 Mbit/s, hat die Bundesnetzagentur ermittelt. Lediglich fünf Prozent der Haushalte besaßen Anschlüsse mit 30 bis 100 Mbit/s.

Internanschluss per LTE

Während die Nutzung von LTE zum Telefonieren in Deutschland noch Zukunftsmusik ist, werden Internetanschlüsse mit LTE schon von mehreren Providern angeboten. Die Telekommunikationsunternehmen wollen mit Hilfe der neuen Technik die weißen Flecken auf der Breitband-Landkarte tilgen, in denen es immer noch kein schnelles Internet gibt.

«Bei der Telekom gibt es beispielsweise einen LTE-Tarif für 40 Euro pro Monat», sagt Rafaela Möhl vom Telekommunikationsportal teltarif.de. Noch sei die LTE-Höchstgeschwindigkeit bei der Telekom zwar auf drei Megabit pro Sekunde (Mbit/S) begrenzt. Dies sei aber durchaus vergleichbar mit einem einfachen DSL-Anschluss.

Die Datenvolumen seien im LTE-Bereich jedoch begrenzt, sagt Möhl. Ab drei Gigabyte werde die Leitung von der Telekom auf ein Mbit/s, ab fünf Gigabyte auf UMTS-Niveau gedrosselt. Konkurrent Vodafone biete mehrere LTE-Tarife an, der günstigste liege bei knapp 30 Euro pro Monat. Je nach Tarif drossele Vodafone die Bandbreite aber ab einem bestimmten Datenvolumen generell sofort auf UMTS-Niveau.

Freigewordene Frequenzen

LTE-Sticks für den Computer, die in den USB-Anschluss gesteckt werden, sind bereits erhältlich. Ob das Netz an dem jeweiligen Ort auch schon verfügbar ist, kann man unter Eingabe der Postleitzahl auf den Webseiten der Provider erfahren. Der sogenannte Breitbandatlas zeigt inzwischen auch die LTE-Verfügbarkeit an.

«Im ländlichen Raum werden für LTE vorwiegend die frei gewordenen Frequenzen um 800 Megahertz genutzt, mit denen früher das analoge terrestrische Fernsehen über Antenne ausgestrahlt wurde», sagt Experte Klusmann. Sie eigneten sich «aufgrund der Ausbreitungscharakteristik der Funkwellen besonders gut für großflächige Gebiete». Laut IZMF wird mit LTE auch in ländlichen Regionen der wirtschaftliche Ausbau von Breitbandzugängen möglich.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion