Musik sei für ihn “die schönste Nebensache der Welt”, schwärmt Louwrens Langevoort im Interview mit CityNEWS. Seit Beginn der Saison 2005/2006 begleitet und gestaltet der Intendant der Kölner Philharmonie die Musikkultur rund um den Dom mit großem Engagement mit. Auch in diesem Jahr stehen wieder viele Highlights auf dem Programm.
CityNEWS: Welche Veranstaltungen in 2017 waren beim Publikum besonders beliebt?
Louwrens Langevoort: Das Kölner Publikum ist bekannt dafür, dass es sich in “seiner Kölner Philharmonie” für die unterschiedlichsten Programme begeistert. Große Sinfonik wird mit Standing Ovations bejubelt, ebenso wie die bedeutenden Jazz- und Pop-Acts. Und für die Konzerte mit “kölschen Tön” gibt es oft Monate im Voraus keine Karten mehr. So erleben wir das eigentlich jede Konzertsaison.
CityNEWS: Welche Highlights stehen im laufenden Kalenderjahr noch bevor?
Louwrens Langevoort: Für mich ist Musik die schönste Nebensache der Welt. Daher ist für mich jedes Konzert, das ich plane, mein Highlight. Sicher aber wird das letzte Gastspiel der Berliner Philharmoniker unter ihrem Noch-Chefdirigenten Sir Simon Rattle Anfang Juni besondere Aufmerksamkeit bekommen, genauso wie das jährliche Kölner Sommerfestival. Und vieles, vieles mehr …
Louwrens Langevoort “Es ist mein Ziel, die Kölner Philharmonie für alle zu öffnen!”
CityNEWS: Sie stehen dafür ein, Qualität und Vielfalt der Kölner Philharmonie zu erhalten und weiter auszubauen. Welche neuen Ideen beschäftigen Sie derzeit?
Louwrens Langevoort: Es ist mein Ziel, die Kölner Philharmonie für alle zu öffnen. Am Ende soll jeder, der an Musik denkt, die Kölner Philharmonie im Kopf haben. Darauf muss man sich immer neu einstellen, denn die Gesellschaft und ihre Ansprüche sind kein statischer Zustand. Wer, wie wir, in musikalischer Hinsicht “Trendsetter” sein will, muss sich stets selbst erneuern.
Biografie von Louwrens Langevoort
Louwrens Langevoort startete seine Tätigkeit als Kulturmanager nach Abschluss seines Jurastudiums 1981 als Dramaturg für Öffentlichkeitsarbeit und später als Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros am Théâtre Royal de la Monnaie im belgischen Brüssel bei Gerard Mortier. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Artists and Repertoire Manager bei Philips Classics übernahm er 1989 die Leitung des Künstlerischen Betriebsbüros der Salzburger Festspiele. 1991 wurde er Direktor für Künstlerische Produktion an der Oper Leipzig. Im Jahr 1993 wechselte er 1993 als Künstlerischer Betriebsdirektor an die Oper der Stadt Köln.
1994 wurde Louwrens Langevoort Intendant, 1995 auch Geschäftsführender Direktor der Nationalen Reisopera der Niederlande. Dort baute er die Operncompagnie mit einer staatlichen Subventionierung von 5,6 Millionen Euro neu auf, gestaltete das Repertoire mit sechs bis acht Produktionen und etwa 90 Vorstellungen pro Saison.
Mit Beginn der Saison 2000/2001 trat Louwrens Langevoort sein Amt als Opernintendant an der Staatsoper in Hamburg an. In dieser Position setzte er künstlerische Akzente, welche die erfolgreiche Geschichte des Hamburger Opernhauses fortführten. Modernes Musiktheater zu fördern und alte Werke immer wieder aufleben zu lassen, sind programmatische Schwerpunkte seiner Opernleitung. Neben der Repertoirepflege gehörten für Louwrens Langevoort aber auch der überaus erfolgreiche Zyklus mit Barockopern dazu, den er 2001 initiierte. Auch der Aufbau der Kinderopernreihe “Opera piccola”, die Nachwuchsförderung mit dem Internationalen Opernstudio und die Förderung junger Komponisten im Rahmen der von ihm 2001 ins Leben gerufenen “Komponistenwerkstatt” gehören zu seinen Arbeiten. 2004 und 2005 war Louwrens Langevoort auch als Berater für die Deutsche Staatsoper Berlin tätig.
Innovative Projekten an der Kölner Philharmonie
Sein Amt als Intendant der Kölner Philharmonie, Geschäftsführer der KölnMusik GmbH sowie Künstlerischer Gesamtleiter des Festivals ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln hat Louwrens Langevoort zum Beginn der Saison 2005/2006 angetreten. Sein Bestreben ist es, das weit über die deutschen Grenzen berühmte Angebot der Philharmonie in seiner Qualität und Vielfalt zu erhalten und weiter auszubauen. Mit Projekten wie PhilharmonieLunch, PhilharmonieVeedel und philharmonie.tv gelang es ihm, Publikumskreise wie junge Berufstätige und junge Familien anzusprechen, die in speziellen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Konzertsaales auf sie zugeschnittene Angebote finden.
Auf sein unermüdliches Streben hin konnte zudem Köln um ein jährliches Festival bereichert werden. Nach dem Ende der MusikTriennale Köln im Jahr 2010 findet seit 2011 das Festival ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln statt. Dieses widmet sich jeweils Anfang Mai der Musik der Moderne.
Im August 2014 wurde der Vertrag von Louwrens Langevoort als Intendant der Kölner Philharmonie bereits zum zweiten Mal verlängert. Damit wird er die Kölner Musikkultur bis Ende Juli 2020 begleiten und mitgestalten.
Konzerte aus der Philharmonie live im Netz
In der Kölner Philharmonie sind renommierte internationale Orchester, herausragende Jazz-Musiker, großartige Entertainer und fantastische Musiker aus aller Welt zu erleben. Sechs ausgewählte Konzerte überträgt die Philharmonie live ins Internet und damit auf den heimischen PC, Tablet oder Smartphone! Das Angebot ist für alle Nutzer kostenlos. Zudem stehen die Konzerte für einen begrenzten Zeitraum zum Abruf bereit.